Wie schon gesagt, nur weil sie das nicht bei jeder ihrer Aussagen Mantra-artig wiederholen, heisst das nicht, dass sie es NIE gesagt haben.
Ist dasselbe wie bei der Impfung und deren Gegner. Der Präsident der Impfkomission hat gesagt, dass es aufgrund des beschleunigten Verfahren ein grösseres Risiko gibt, als bei einem "regulären" Zulassungsverfahren. Aber man ist der Meinung, dass es dieses Risiko wert sei.
Bei den Gegnern wird immer noch konsequent behauptet, dass alle sagen der Impfstoff sei "genau so sicher" wie die anderen.

Das ist schlicht falsch. Aber eben, was nicht in mein "Schwarz/Weiss"-Schema passt, interessiert mich nicht.

Und du sagst es ja selbst "einige Wissenschaftler". Es gibt unter den Wissenschaftlern genau so wie unter den Politikern, Sportlern etc. immer ein paar schwarze Schafe. Aber deswegen muss man sie nicht generalisiert verurteilen.
Und genau das tust du, das vermitteln zumindest deine Beiträge. Ich habe natürlich keinen Einblick in deine Gedankenwelt.

Zur Diskussion um die genau Dimension der vergrösserten Ansteckungsgefahr kann ich mich nicht äussern. Ich hab mich damit schlicht zu wenig auseinander gesetzt. Und im Gegensatz zu dir verdamme ich eine These nur weil "ich das Gefühl habe, dass es unwahrscheinlich ist" nicht einfach als Lüge.

Ich gehe davon aus, dass sich der Faktor der Ansteckungsgefahr darauf bezieht, wie viel grösser die Virenlast/Aerosollast in Innenräumen im Vergleich zu Draussen ist. Weitere Faktoren wie die Zeit in der man dieser Virenlast exponiert ist, das eigene Immunsystem etc spielen da auch noch mit rein. Wie schon gesagt, habe mich mit dieser Aussage nicht auseinander gesetzt und werde sie daher auch nicht als falsch/wahr einstufen.

Und ja sicherlich haben die Medien auch dazu beigetragen, weil sie oftmals nur bruchstückhaft zitieren und Nebensätze ignorieren, obwohl sie vermutlich relativierend wären. Und wenn man sich mal ne Corona-PK angetan hat, weiss man ja, dass viele Journis ziemlich simple, wenn nicht gar dämliche Fragen stellen. Und es ist wie immer ein unheilvolles Zusammenspiel dieser beiden Faktoren.
Wollen die Wissenschaftler gehört werden, müssen sie in die Medien. Wollen die Medien Geld machen, brauchen sie Aufmerksamkeit.
Aufmerksamkeit kommt durch "knallige" Artikel und Headlines. Desto kürzer und extremer desto knalliger. Also müssen Wissenschaftler, wenn sie gehört werden wollen kurz und knackig werden. Und da haben halt Zwischentöne keinen Platz.

Du siehst, ich finde auch, dass nicht alles sauber lief und, dass sich Medien und Wissenschaftler auch nicht immer korrekt verhalten haben. Aber diese Tendenz einfach mal die Wissenschaft in die Tonne zu hauen, finde ich ziemlich erschreckend. Es hat meiner Meinung nach auch damit zu tun, dass die wenigsten wirklich wissen wie die wissenschaftliche Welt funktioniert. Und am Beispiel der Taskforce sieht man auch schön, dass sich Politiker vor allem dann für die Wissenschaft interessieren, wenn sie sagt was ihnen gefällt. Und da hierzulande die SVP am meisten Leute mobilisieren kann, ist es klar, dass ihre Anhänger munter mitgrölen und die Wissenschaft und "die da oben in Bern" als Sündenböcke benutzen. Ist ja auch "gäbig"(praktisch) so ein Feindbild.





Bearbeitet von Vioemotion (15/05/2021 16:43)