Die ganze Hockewelt kommt mir tatsächlich vor wie die vielzitierten "Sissis" auf den Fussballplätzen.

Im schweizer Fussball gibt es zwei 10 er Liegen, die Zusammenstellung in den letzten Jahren war über diese 20 Teams ohne grössere Veränderungen da. Chiasso konnte sich über Jahre auch aus dem Grund in der NLB halten weil diverse Klubs sich entweder zurückzogen (aus Wirtschaftlichen Gründen) oder aber die Bilanz deponieren mussten. Die beide Liegen haben grosse differenzen zwischen zwei max. 3 Spitzenteams und dem Rest der Liga. Mit einem fixen Auf- und Absteiger und der Barrage ist eine relativ hohe durchlässigkeit gewährleistet und wird auch immer wieder mit 2 Aufsteigern gelebt. Die letzten Aufsteiger Servette, Lausanne und auch Vaduz metzgen sich nicht so schlecht mit deutlich tieferen Budgets als die anderen NLA Klubs.

Im Fussball war genau gleich wenig Planungssicherheit vorhanden wie im Eishockey, genau wie im Eishockey sind auch da die Klubs von Zuschauereinnahmen, Medienpräsenz, Catering etc.... abhängig. Der ganz grosse Unterschied ist vor allem darin zu sehen dass im Fussball mit Spielerwechseln Geld verdient wird, insbesondere dann wenn eigene Talente ins Ausland- oder zum Ligakrösus transferiert werden können. Zusätzlich sind die von der UEFA und auch dem SFV vorgegebenen Ausbildungsentschädigungen für ausgebildete Junioren eine willkommene Einnahmemöglichkeit welche aber an den meisten Orten direkt wieder in den Nachwuchs fliessen.
Aber im Grundsatz geht es auch hier den Klubs aktuell "besch....en" denn die Verluste im Coronajahr werden massiv sein. Ich kann mich aber nicht daran erinnern dass auch nur ein Klub danach geschrieen hat die Promotion und Relegation auszusetzen, oder nur die NLB Teams aufsteigen zu lassen. Die beiden 10 Liegen garantieren immer auch eine attraktive NLB mit prominenten Teams (GC, Aarau, Thun, Winthi, etc....) genau dies hält die NLB nun seit einigen Jahren am leben und gibt auch da einigermassen vertretbare Zuschauerzahlen, aber vor allem durchaus attraktiven Sport.
Auch die Fussballklubs warten sehnlichst auf Bundeshilfen und Kurzarbeitsentschädigungen das sind sie im gleichen Boot wie die Eishockeyaner, nur gefühlsmässig ist aus meiner Sicht das gejammer im Eishockey wesentlich grösser!

Was mir aufgefallen ist dass von Seiten Clubs im Fussball viel aktiver mit den Saisonkartenbesitzern kommuniziert wird (jedenfalls beim Servette FC weiss ich das aus eigener Erfahrung) und dies bei wesentlich kleineren Abo-Preisen als im Eishockey. Schon Ender letzter Saison wurden die Besitzer der Saisonabos angeschrieben, Präsente als Dank für den Verzicht versendet, dasselbe in der Vorrunde im Herbst und kurz nach dem Jahreswechsel wieder. Da werden personifizierte T-Shirts Schals etc.... als Dank versendet für einen Verzicht. Auch wird mehr und aktiver für neue Merchendising-Produkte, Orgiginaltrikots, etc... geworben. Schicht man schein einfach auch etwas kreativer und aktiver mit der aktuellen Lage umzugehen, auch wenn man das Messer finanziell am Hals hat.

In dieser Beziehung wünsche ich mir von den Eishockeyanern einfach etwas mehr Einsicht für das grosse Ganze (Ligagrösse, Organisation) und weniger gejammer und geheule...., denn aktuell muss ich ehrlich sagen, auch wenn es schmerzt die Fussballklubs gehen aus meiner Sicht weitsichtiger und weniger heulend mit der aktuellen Lage um.
_________________________
1981 EHC Olten - SC Langenthal
"EINER VON über 9000"

ALLEZ SERVETTE FC
#NotreVilleNosTalents