Auf jeden Fall ist die Gesundheit wichtiger als die Wirtschaft. Doch haben hier wir unsere vergleichsweise gute Gesundheit nicht auch unserem Wohlstand zu verdanken?

Als Beispiel zeigen Analysen in Massachusetts, dass trotz Programmen zur Förderung der Gerechtigkeit und zur Verbesserung der Seuchenbekämpfung in sozioökonomisch gefährdeten Gemeinden die Testressourcen in ganz Massachusetts überproportional wohlhabenderen Gemeinden zugewiesen wurden. Auf der Grundlage dieser Analyse weiss man nicht, wie viel der Testlücke auf eine unzureichende Auslastung der Tests zurückzuführen ist, die mit Angst, zu erwartendem Stigma und / oder Verlust der Beschäftigung verbunden sein kann. Die Verschlechterung der strukturellen Ungleichheiten bei SARS-CoV-2-Tests erhöht das Risiko einer weiteren intensiven COVID-19-Welle in Massachusetts, insbesondere in sozioökonomisch gefährdeten Gemeinden. Das ist nur ein Beispiel, was im Kampf gegen die - oder Umgamg mit der - Pandemie m.E. ein No Go wäre, aber sagen wir mal gelebte "soziale Selektion". Zwar nicht im gleichen Ausmass, aber dennoch erfahrbar ist diese Selektion auch in der Schweiz bez. Impfen. Es ist verständlich und auch richtig, dass ungebrauchte Impfdosen, welche entsorgt werden müssten, verwendet werden, um andere zu impfen. Wenn aber ein 86-Jähriger Schweizer geduldig seine Impfung ersehnt, als bereits reiche Personen aus dem Ausland in der Schweiz geimpft wurden, ist das nicht mehr richtig.
Auch das die reichen Länder die Impfdosen zuerst für sich sichern, ist logisch nachvollziehbar, ethisch empfinde ich das aber heuchlerisch -> Prinzip Titanic.

Hier noch ein Video re Mutationen. Und nein - ich verstehe ja die Voreingenommenheit bis zu einem gewissen Grad - das ist nicht, auch wenn Du es vielleicht wieder so siehst, das ist nicht Telegram-Schublade, auch nicht, was ich früher schon geschrieben hatte ;-)

https://edhub.ama-assn.org/jn-learning/video-player/18583855

Es ist interessant, was die Mutationen für unser Gesundheitswesen bedeuten. Wie gesagt nehmen die Fallzahlen mit Mutationen trotz den aktuellen Massnahmen zu. Wenn ich die Massnahmen hinterfrage, bedeutet das nicht, dass ich sie in meinem Alltag nicht umsetze, oder nicht umsetzten möchte. Mir geht es viel mehr darum, wieviel und was die Massnahmen wirklich bewirken, das kann man nicht nur anhand der Fallzahlen bestimmen. Vielleicht sinken die Fallzahlen nicht wegen den Massnahmen. In anderen Ländern mit noch strengeren Massnahmen sind die Zahlen längere Zeit munter weiter gestiegen. Selbstverständlich bin ich mit Deiner Aussage "Wirtschaft kann man wieder beleben" völlig einverstanden, die Gesundheit muss man prioritär behandeln. Es ist nicht einfach, aber wichtig abzuwägen, in welchem Rahmen Massnahmen zu empfehlen resp. gesetzlich festzulegen sind. Hier in der Schweiz gehen wir einen verhältnismässig offenen Weg. Wir sehen, dass die Zahlen gesamthaft aktuell deutlich sinken (die Mutationen steigen), dennoch sind sie auf hohem Niveau. Die Frage bezieht sich auch nicht nur auf die Massnahmen, sondern auf das Verhalten der Bürger. Wenn im März die Zahlen wider Erwarten (aufgrund den Mutationen erwarte ich eher wieder eine Verschlechterung der Situation, steigende Fallzahlen. Hoffe meine Erwartungen werden sich als falsch herausstellen) weiter sinken, und auch die Positivrate deutlich weiter abnehmen würde, könnte das Verhalten der Leute entsprechend beeinflusst werden, vielleicht ähnlich wie im Sommer 2020, das manche die Situation weniger ernst nehmen.
In der Schweiz haben wir es verhältnismässig gut, keine Ausgangssperre, keine Limite wie weit wir von zu Hause weg dürfen...
Die wirksamste Massnahme wäre, wir bleiben ausnahmslos alle zu Hause und das Militär stellt uns Fresspäckli vor die Haustür.

PS: Freut mich ehrlich, dass Du die Krisen hinter Dir gelassen hast smile
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2011 doppeltes Jubiläum: 90 JAHRE HC DAVOS - 30 MAL SCHWEIZERMEISTER HC DAVOS;-)