Original geschrieben von: Trancessiv
Es ist nicht nur negativ wenn man alleine ist, mit dem PartnerIn oder der Familie.

Es verbietet dir ja auch sonst niemand, deine sozialen Kontakte auf PartnerIn und Familie zu beschränken (sofern vorhanden), aber momentan wird einem quasi verboten, sich nicht darauf zu beschränken. Was in dieser Zeit für Schwurbler mit den hirnverbranntesten Theorien aufwarten, ist wahrlich jenseits von gut und böse und es ist wichtig, denen entschieden entgegenzutreten. Aber wie du hier (nicht zum ersten Mal) die Massnahmen als Klacks hinstellst, geht mir schon mächtig gegen den Strich. Viele Menschen vereinsamen gerade komplett, haben ihren Job oder ihre Firma verloren, können nichts mehr unternehmen von dem was ihnen jahrelang Freude gemacht hat und das sind nur einige Beispiele, die häufig auch zusammenkommen. Wenn man den Kontakt nur noch zu den engsten Bezugspersonen aufrecht erhält, kann das genau diese Beziehungen auch schwer belasten. Was aus dieser ganzen Situation für Konstellationen entstehen, gerade wenn sich gesundheitliche, familiäre, berufliche, soziale und finanzielle Probleme dann auch noch verknüpfen, könnte man sich echt nicht ausdenken, wenn man es nicht im eigenen Umfeld erlebt hat.

Man darf auch mal sagen, dass die grosse Mehrheit der Bevölkerung die Massnahmen akzeptiert. Die tobende Minderheit ist halt wie so häufig lauter als die schweigende Masse. Die Demos dies da in der Schweiz hin und wieder gibt, deren Teilnehmerzahl kaum je dreistellig wird, sind ja lächerlich, gemessen daran, wieviele Bürger von diesen Massnahmen in ihrem Alltag massiv beeinträchtigt werden. Die meisten verhalten sich solidarisch, auch wenn sie unter den Massnahmen leiden. Viele Menschen machen gerade die schwierigste Zeit ihres Lebens durch und haben Probleme auf allen erdenklichen Ebenen. Die psychiatrischen Institutionen stossen auf mächtige Nachfrage. Da hilft weder ein "hättest halt Kohle gespart du Sklave des Konsumzwangs, allein sein find ich ömel voll easy" noch ein "wenn das alles mal vorbei ist, gehts dann schon wieder aufwärts, hoi" und erst recht nicht die ewige Leier über Wohlstandsverwahrlosung.
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Original geschrieben von: Martin
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