Und was ist mit den Militärspitälern, die zu Corona-Betten umgebaut wurden? Die wurden nicht gebraucht. Es liegt ja nicht nur an den Betten, die können rasch aus dem Boden gestampft werden. Das Problem liegt am Personal, es kann nicht einfach so auf die Schnelle neues Fachpersonal herangebildet werden. Dieses Problem geht auf die Politik der vergangenen Jahre / Jahrzehnte zurück. Alt-Bundesrätin Dreyfuss hat dazu beigetragen, oder wurde halt schlecht beraten. Who cares. Sündenböcke brauchen wir keine, wir als Kollektiv sind an dem ganzen Mist mitschuldig. Wir akzeptieren Tatsachen wie z.B. dass Politiker auch in normalen Zeiten sich nicht vordrängen, um für ihre Fehler geradezustehen, dafür viel eher ein Lobbying für ihre Sonderinteressen betreiben. Das läuft jetzt in dieser Notlage - oh, pardon, in dieser besonderen Lage - nicht anders, denn der Fact, dass es zahlreiche Opfer gibt wird einfach ignoriert. Als Ende letzter Woche die Kantone vom Bundesrat in die Pflicht genommen wurde, zeigte der Kanton Zürich den arroganten fetten Arsch: Weichnachtsverkäufe werden erst NACH Weihnachten verboten, und die Sperrstunden von 23:00 auf 22:00 angepasst. Die Aargauer, welche bereits die Dritte Welle im Wappen haben (der Spruch ist nicht von mir, hab' den Mal auf Whatsapp bekommen, fand den genial passend), waren wenigstens ehrlicher, sie sagten offen sie machen nichts, und warten ab, was der Bundesrat entscheidet. Die Zürcher hingegen haben den Bundesrat höchstens aktiv und völlig unnötig beschäftigt. Lieber die Verantwortung den anderen überlassen. Eigentlich verständlich, denn diese Verantwortung möchte ich auch nicht. Nur, wer schon ein politisches Amt bekleidet, und die damit verbundenen Privilegien geniesst, sollte sich eigentlich schon nicht vor Verantwortung scheuen. Leider passiert gerade genau das, deshalb hat die Schweiz die Pandemie nicht im Griff, sondern umgekehrt.
Ein Vergleich zur Grippewelle ist vielleicht gar nicht mal so schlecht, denn Corona wird uns auch mit Impfung in den nächsten Jahren beschäftigen, dank der Impfung wird es vielleicht auch so sein wie eine starke Grippeepidemie. Was die Impfung anbelangt, werden die Kantone u.U. noch mehr unter Druck kommen. UK, USA und Kanada haben bereits mit dem Impfen begonnen. Mit dem Pfizer-Biontech Impfstoff, dem Deutschen Impfstoff. In unserem nördlichen Nachbarland verliert der Mainstreambürger die Geduld, da andere anfangen, in Deutschland man aber noch nicht soweit ist. Überhaupt scheinen viele zu glauben, dass die Impfung die Erlösung sein wird, und die Pandemie beenden wird. So sicher ist das wohl nicht. Auch weiss man nicht, wie die Herdenimmunität greifen würde. In Genf ist bereits 1 von 15 positiv auf das Virus getestet worden, im Wallis 1 von 16 (die Zahlen sind vom BAG, ich hab' mir einfach erlaubt die Inzidenz anders auszudrücken, da es mir auf diese Weise überschauberer scheint - statt x von 100'000, 1 von x). In der Deutschschweiz sind es nur halb so viel, somit besteht auch mehr Verbreitungspotential für SARS-CoV2, also kein Wunder, dass eine Besserung der Situation in der Deutschschweiz in viel weiterer Ferne ist, als in der Romandie.
Der Bundesrat hat bereits im Oktober klar kommuniziert, dass er keinen Lockdown will, denn das gäbe einen Jo-Jo Effekt, das Virus wird durch den Lockdown ja nicht verschwinden. Auf was kommt es mehr an, auf die Massnahmen oder auf das Verhalten der Bevölkerung? Und inwiefern beinflussen die Massnahmen das Verhalten der Bevölkerung? Können gewisse Massnahmen nicht auch kontraproduktiv sein? Deshalb sag' ich es wird ein strenger Winter, wir werden viel Geduld und Durchhaltevermögen brauchen, so oder so.
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2011 doppeltes Jubiläum: 90 JAHRE HC DAVOS - 30 MAL SCHWEIZERMEISTER HC DAVOS;-)