Original geschrieben von: Möhl
Original geschrieben von: Caipi
Er vergleicht nicht das Virus mit dem Unfall an sich, sondern zeigt lediglich auf, wie idiotisch die Schlussfolgerung ist, dass Masken nichts nützen, nur weil gleichzeitig die Fälle ansteigen.

Ist das echt so schwer zu verstehen Möhl?


Du hast mich überzeugt. Die Maskenpflicht nützt. Dies zeigte auch der Kanton Waadt: Nach der Einführung der Maskenpflicht im Juli hat sich die Zahl von 93 Fällen pro Woche auf 9000 (!) Fälle pro Woche Ende Oktober nur verhundertfacht. Wie kann man da nur auf die Idee kommen, dass die Maskenpflicht nichts nützen?


Im Zusammenhang mit der Pandemie gibt es Fragen, die man nicht abschliessend beantworten kann. Die Frage, ob die Maskenpflicht etwas bringt ist eine davon. Beobachtet man die Zahlen könnte man durchaus den Schluss daraus ziehen, dass die Masken nichts nützen. Und als Umkehrschluss bestätigt der Infektionsverlauf im Frühjahr (statistisch gesehen), dass es auch ohne Masken ging. Die Behauptung, dass die Maske nichts nütze ist vielleicht nicht ganz richtig. Unter Umständen (mit Betonung auf "unter Umständen") kann die Maske sehr viel schützen, nämlich vor Übertragungsrisiko. Deshalb denke ich, ist eine allgemeine Maskenpflicht bei einer hohen Dunkelziffer sinnvoll, etwa jetzt zum Beispiel. Im Sommer war die Maskenpflicht in den ÖV m.E. überflüssig, machte wenig Sinn - nicht keinen Sinn, aber wenig Sinn. Wie Trancessiv in verschiedenen Posts wiederholt erwähnt hat, die Aerosole werden unterschätzt (siehe Video), und deswegen macht es schonn Sinn, wenn alle Masken tragen im öffentlichen Raum. Dadurch wird das Übertragungsrisiko vermindert. Das Ansteckungsrisiko ist ein anderes Thema. Man schützt also mehr die anderen als sich selbst, wenn man Maske trägt, daher macht es nur Sinn, wenn ALLE eine Maske tragen. Allerdings die Maskenpflicht in den Restaurants bringt nur wenig, naja immerhin vielleicht ein ganz kleines bisschen mehr als nichts...

https://www.youtube.com/watch?v=UiU5d8ZT3DY

Was jedoch viel wichtiger ist als die Maske, ist der Abstand. Leider haben viele Leute noch nicht begriffen, dass die Maske viel weniger wirksam ist, wenn der Abstand nicht eingehalten wird. Jedes Mal beobachte ich in den Läden, dass viele Leute den Abstand nicht einhalten. Das hat während der letzten Woche nochmal zugenommen. Es dürfte nicht überraschen, wenn die Fallzahlen nächste Woche wieder ansteigen. Wir werden's ja sehen. Auch das ist wieder eine der offenen Fragen, die Frage ob die Massnahmen tatsächlich etwas bewirken. Es kann auch sein, dass wäre meine Vermutung, dass bereits soviel mit dem Virus Kontakt hatten, und es deshalb weniger Ansteckungspotential gibt. Das Wetter kann ebenfalls eine Rolle spielen, nachdem es am Wochenende wieder deutlich kälter war, werden die Leute wieder mehr drinnen sein -> Aerosole, und somit steigende Fallzahlen möglich. Also allfällig erneut steigende Fallzahlen im Dezember könnten wetterbedingt sein und / oder aufgrund der weniger disziplinierten Einhaltung der Massnahmen (wie beobachtet, also in der Deutschschweiz, und ich erlaube mir noch anzumerken, die Ausländer sind disziplinierter als die Schweizer). Weiterhin sinkende Fallzahlen im Dezember würden eher gegen diese Gründe sprechen.

Was mir nach wie vor zu denken gibt, ist wie wir als Gesellschaft mit dieser Situation umgehen. Neulich hab' ich gelesen, dass die QANTAS (Australische Fluggesellschaft) nur geimpfte Passagiere fliegen wird. Allenfalls könnten andere Airlines dieser Idee folgen. Weiter hat diese Humbel die Idee eines Immunitäts-Ausweises, geimpfte Personen würden allenfalls Erleichterungen bzw. Befreiungen gewisser Massnahmen geniessen. Solche Ideen sind m.E. ethisch inakzeptabel. Wir haben ein Antirassismus-Gesetz, achten darauf, andere nicht zu diskriminieren, reden von "political corectnes", solche Ideen sind in der heutigen Zeit einfach unpassend, von einer Nazi-ähnlichen Ethik gar nicht mehr weit entfernt. Denken wir daran, dass seit der ersten Corona-Pandemie dieses Jahrhunderts, also seit 17 Jahren noch kein Impfstoff gegen irgendeinen Coronavirus gefunden wurde. Nun wird plötzlich überall nach einem Impfstoff geforscht und getestet, und Zulassungsbedingungen beschleunigt, als wäre eine Impfung der einzige mögliche Ausweg aus der Pandemie, schon fast eine globale Erlösung. Doch die Menschheit hat schon zahlreiche Pandemien überlebt, auch diese Pandemie wird enden, und würde auch ohne Impfung vorbeigehen. Aber eben die raschen Zulassungsbedingungen verunmöglichen die Studie von Langzeit-Nebenwirkungen. Damit ich nicht falsch interpretiert werde, ICH BIN NICHT GEGEN DIE IMPFUNG. Wie gesagt empfinde ich es bedenklich, wie wir als Gesellschaft mit der Situation umgehen, und das betrifft eben solche Ideen wie Immunitäts-Nachweis, die eigentlich nur dazu da sind, um einen offiziellen Impfzwang zu umgehen, und die Menschen in diese Richtung zu drängen, denn sowas stellt unsere sozialen Werte (z.B. Antidiskriminierung) auf den Kopf. Natürlich verstehe ich den Solidaritäts-Gedanken dabei, der jedoch nicht ganz richtig ist, denn man sollte nicht Menschen dazu bewegen, ein für sie subjektiv empfundenes Risiko (Nebenwirkungen der Impfung) aus sogenannten solidarischen Gründen einzugehen. Der technologische Fortschritt ist nicht aufzuhalten, aber es gibt Menschen, die sich lieber mehr Zeit lassen, sich damit abzufinden. Schliesslich ist der Mensch generell ethisch und moralisch gesehen weit hinter dem technologischen Fortschritt zurück, und somit per se überfordert.
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2011 doppeltes Jubiläum: 90 JAHRE HC DAVOS - 30 MAL SCHWEIZERMEISTER HC DAVOS;-)