Original geschrieben von: daenu85
Also Stand heute würde mich ein Meisterschaftsabbruch doch sehr überraschen. Nur so meine Gedanken:

Die Finanzielle Situation; Bei den meisten Klubs würde sich der Aufwand für ein Geisterspiel wohl im vier- bis tiefen fünfstelligen Rahmen bewegen (gemäss Aussagen zum HCD und Gotteron welche ich gelesen habe; Ausnahme wohl ZSC mit der teuren Hallenmiete; da spricht man von 50' oder so).
Bei Durchschnittlich angenommenen 6 Heimspielen also Fr. 60'000 Aufwand, selbst wenn der Meister 12 Heimspiele austragen würde, wohl noch verkraftbare Fr. 120'000 (ja den Z würde die halbe Mio. wohl schmerzen, aber kaum ruinieren).
Ausfall Fernsehgelder geschätzt (gemäss Zahner) 350'000 bis 500'000 (habe auch schon 600'000 gelesen) pro Klub. Ob dann noch Sponsoren kommen, welche einen Teil Ihres Sponsorings zurückhaben möchten oder gar Fans welche einen Teil des Abos zurückerstattet haben möchten, kann ich nicht einschätzen, aber zumindest ersteres könnte ich mir vorstellen.
Für die meisten Klubs spricht das finanzielle wohl klar für die Durchführung der Playoffs, selbst für den ZSC wäre der Unterschied wohl marginal.

Gesundheitlicher Aspekt? Ja die Situation ist heikel, die Ansteckungsgefahr durchaus real. Trotzdem sind stand heute weit weniger als 1 % der Schweizer Bevölkerung angesteckt. Die Gefahr, dass sich nun die Eishockeyspieler anstecken ist doch relativ klein und wenn nun nicht einmal mehr "20 gegen 20" in einer grossen Halle gegeneinander Eishockeyspielen können, muss man noch über weit einschneidendere Massnahmen sprechen (komplette Quarantäne für alle?).
Jedes mögliche (Schreckens-)Szenario abzudecken ist ganz einfach nicht möglich. Gleich davon auszugehen, dass sich halt Spieler infizieren ist aber wohl auch etwas übertrieben und "erst" darauf zu reagieren (und allenfalls die Saison dann trotzdem abzubrechen) wenn es dann doch eintreffen sollte ist doch nicht falsch?!

"Sportliche Situation"; soweit ich gehört habe möchten die Spieler/Trainer/etc. die Meisterschaft nur sehr ungern abbrechen. Die fehlenden Zuschauer sind zwar Schade, aber für die Spieler nicht entscheidend.

Ach und immer über UPC/MySports zu reklamieren ist doch auch Unsinn! Die Klubs erhalten viel Geld für die Übertragung der Spiele, liefern die Klubs nun keine weiteren Spiele ist es doch nichts als logisch, bezahlt UPC/MySports weniger (resp. verlangt einen Teil zurück). Jeder Private und jede Firma würde genau gleich handeln bei einer Nichteinhaltung eines Vertrages durch die Gegenpartei, oder nicht? Sobald ein komplettes Verbot (nicht nur Einschränkung der Zuschauer) erlassen werden sollte, ergäbe sich eine neue Situation in welcher UPC/MySports wohl auf den Kosten sitzen bleiben würde.


Sehr gute Einschätzung, bin mit fast allem einverstanden. Einzig bin ich mit der Aussage nicht ganz sicher, dass die Ansteckungsgefahr so gering ist. So wie ich das verstanden habe, werden in den nächsten 2-3 Monaten wohl fast alle von uns mal mit dem Corona in Berührung kommen (Märkel hat doch gestern gesagt 60-70 Prozent werden sich anstecken). All die Massnahmen dienen doch jetzt nur, um das Unabweichbare hinauszuzögern, sprich um die Krankheitsfälle zu glätten. Somit hat man ja jetzt eigentlich zwei Wochen verloren (kein Vorwurf, nur eine Feststellung). Die Krankheitsfälle werden kommen, da bin ich sicher und sie werden auch vor Eishockeymannschaften nicht halt machen...und falls dies bei einer Mannschaft passiert, ja dann wirds wirklich "spannend"


Bearbeitet von chris69 (11/03/2020 13:22)