Ich wage rund eine Woche vor den letzten Testspielen eine erste Prognose. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass die Liga kommende Saison nochmals ausgeglichener ist, was eine Einschätzung nicht wirklich einfacher macht. Ausgeglichener auch, weil ich keine Mannschaft sehe, die einem NLA-Team in dieser Spielzeit gefährlich werden könnte und die NLB wie Rappi vergangene Saison dominieren kann.

1. Ajoie

Sollte das offizielle Budget stimmen, ist es für mich für mich einfach extrem clever eingesetzt. Die besten Ausländer der Liga und mit Nyffeler konnte man einen sicheren Wert behalten, obwohl Kloten ihn unbedingt wollte. Das Team könnte man auch gut mit Klasse und Masse zusammenfassen. Die Reise ins Jura ist für alle Teams unangenehm. Dass die ganze Region hinter dem Club steht, hat auch die Stadionabstimmung gezeigt.

2. Olten

Ein Grossteil des Teams konnte man zusammenhalten. Doch können die zweifelsohne sehr guten Spieler auch als Team auftreten? Die versöhnlichen Playoffs konnten eine enttäuschende Quali nicht ganz vergessen machen. Dazu sind die Ansprüche in der Dreitannenstadt schlicht zu hoch. Aus meiner Sicht müssen für einen Aufstieg zuerst die Rahmenbedingungen hergestellt sein, dass Umfeld und Verein in dieselbe Richtung arbeiten und nicht am immensen Druck zerbrechen. Die Forums-Situation steht sinnbildlich für das Beschriebene. Es wäre für die ganze Liga positiv, wenn der publikumsstärkste Club die internen Unstimmigkeiten lösen könnte.

3. Kloten

Der Absteiger und grosse Favorit, zumindest im eigenen Umfeld. Doch da stellen sich einige die NLB etwas zu einfach vor in der Flughafenregion. Man hat es klar verpasst, einen Neuanfang zu machen. Die gleiche Führung, altgediente Spieler behalten und sich naiverweise noch eine Ausländerlizenz auf der Goalieposition geleistet. Auch Rappi musste in der ersten Saison viel lernen und hat seine Hausaufgaben anschliessend gemacht. Ich bin gespannt, wann der Lernprozess in Kloten beginnt. Positiv zu werten sind aber die fast 3'000 verkauften Saisonkarten. Doch die erwarten alle positive sportliche Resultate.

4. Langenthal

Von aussen betrachtet hat das Team etwas an Substanz verloren. Die Zugänge müssen sich erst noch beweisen, haben aber definitiv Potenzial. Nach einem schwierigen Start in die Vorbereitungsphase konnte man den SC Bern bezwingen. Schafft es Trainer Hånberg die Ambitionen eines Spitzenclubs zu rechtfertigen? Für mich ist aktuell das positive und negative Szenario denkbar.

5. La Chaux-de-Fonds

Eigenmann, Sterchi, Ganz und Weisskopfen verlassen mit einigen anderen den Club. Wetzel, Hassani, Kühni und Mieville sind einige der Zugänge. Schwierig eine Einschätzung zu machen. Ajoie und Zug konnte man in den Tests besiegen. Thurgau und Kloten sind noch Gegner in dieser Woche. Diese Spiele geben allenfalls ein genaueres Bild ab, wie es mit der Ausgabe 18/19 steht. Wie jedes Jahr ein ernst zu nehmender Gegner.

6. Thurgau

Die 6 besten Scorer der letzten Saison haben den Club verlassen. Damit ist man sozusagen Opfer der eigenen guten Arbeit geworden. Auf diese Spielzeit versuchte man nun die Defensive zu stärken (u.a. Collenberg, Steinauer und El Assoui). Offensiv ist wiederum vieles von den neuen Ausländern abhängig und von Jungen, die einen Schritt vorwärts machen. Auf der Torhüterposition hat Schwendener von Aeberhard bereits mächtig Druck bekommen. Das kann nur positiv sein nach mittelmässigen Playoffs. Alles in allem hat man an Scorerqualität verloren, aber an Breite gewonnen.

7. Visp

Aegerter sprach von mindestens einem Routinier, den man neben die Ausländer stellen will. Gekommen ist bisher nur junges Spielermaterial, wo er auch aus Davoser-Zeiten ein ausgewiesener Fachmann ist. Doch reicht dies für eine bessere Saison? Zumal man Van Guilder und Kissel die Ausländer behalten hat, die nicht 100% eingeschlagen haben. Mit dem neuen Stadion und den Erfolgen aus vergangenen Jahren sollte im Wallis eigentlich mehr möglich sein.

8. Winterthur

Als Thurgau-Fan ist Winti unser Derby. Und doch wünsche ich ihnen endlich die Playoffs. Vielleicht wird es nun ja besser, wenn man nicht ständig Spieler mit Kloten hin und her schiebt. Das gibt ein wenig Konstanz innerhalb des Teams. Mit Wichser und Blatter hat man Routiniers verloren. Diverse junge Spieler mit NLB-Erfahrung sind aber auch gekommen. Ich hoffe, es reicht, um die Farmteams hinter sich zu lassen.

9. – 11. Farmteams

Die Clubs haben kein Interesse an einer starken NLB, also interessieren sie mich auch nicht. Leider befürchte ich, dass Zug auch dieses Jahr die Playoffs schaffen wird.