Original geschrieben von: Agassi
Langsam kommt die Meisterschaft in die entscheidende Phase. Es ist also an der Zeit den Bleistift zu spitzen.

Pelle hat es leider geschafft, seine Handschrift auf die Mannschaft zu übertragen. Das wird eigentlich immer gewünscht und nicht selten bleibt es dem Coach verwehrt. Bei uns heisst dies taktisches Defensivspiel mit viel Puckbesitz und Disziplin. Leider führt es uns auch ins Verderben. Playoffs werden nicht durch Kontrolle entschieden, sondern durch Wille und Leidenschaft. Die letzte Duftspur von Jason ist durch die schwedische Taktik verduftet.

Olten erwartete gestern einen SCL der startet wie die Feuerwehr, so zurückgestaffelt standen die schon lange nicht mehr. Was kam? Nichts, rein gar nichts. Wir selbst zogen uns zurück und warteten erst mal ab. Überraschungsmoment, den Gegner beeindrucken, Fehlanzeige.

Powerplay. Beindruckend wie sicher wir es installieren konnten und der Puck zirkulierte. So diszipliniert, dass jeder 1. Klässler die Positionen, Lauf- und Puckwege aufzeichnen kann. Leider ist dieses Powerplay auch von jeder halbwegs vernünftigen Box kontrollierbar. Anders Olten, einmal an der blauen Linie kreuzen, einmal im Slot, schon steht Cantadou im Schilf und der Gegner muss nur noch einschieben. Vielleicht und wenn es nicht zu viel verlangt ist, könnte unser PP auch solche Elemente einbauen. Sieht zwar unordentlich aus, aber Pelle dürfte es verkraften.

Natürlich ist nicht alles schlecht, vieles sogar gut, sonst hätten wir das Spiel nicht wenden können. Wir sind aber berechenbar geworden und das ist kein gutes Zeichen.

Ein weiterer Punkt ist das immer ewige «Wir kriegen es schon durch Verteidigen» nach einem eintore Vorsprung. Arno hätte es die Zehennägel nach hinten gerollt bei dem Antihockey nach dem 1:2. Und nein, wir kriegen es nicht durch, nicht gegen Visp, nicht gegen Olten und auch sonst nicht.

Torhüter: Mathis hält gut, macht auch ein paar coole Saves, strahlt aber so viel Sicherheit aus wie ein Schwarzes Loch Licht. Er wirkt zerbrechlich und ist für mich keine Option für die Zukunft. Meistergoalie hin oder her, deswegen biegt der Puck nicht vor dem Tor ab und erstarrt vor Ehrfurcht.

Nun haben wir das Messer schon ziemlich am Hals. Verloren ist noch nichts. Olten ist nicht mehr als ein Break vorne, nur haben wir keine Spatzung mehr in die falsche Richtung. «Never Change a Winning Team» sagte Sir Alf Ramsey vor ein paar Tagen. “Change a Looser Team” sage ich heute.

Erstens würde ich vor dem Spiel in der Kabine toben wie Sau und die Spieler persönlich zur Schnecke machen. Einer würde weinen, die anderen mit einer Wut im Bauch auf Eis gehen. Endlich wären die Emotionen da. Dann Kelly, Tschannen und der Weisse unter die Wolldecke. Tschannen dürfte ab dem 4. Einsatz seiner Linie wieder rein. Jeff spielt an Kellys stelle und das Fehlen von Leblanc hätte keinen negativen Einfluss, aber er würde nicht stören.


WOW! Was für ein Beitrag! Danke, ich glaube du bringst alles auf den Punkt!