1. Rapperswil - beste Verteidigung, guter Angriff; gegenüber Langenthal und Olten massiv im Vorteil, was den Spielplan und die Gruppeneinteilung (Thurgau/Winterthur gegenüber L'thal, Olten, Visp) betrifft. Da können sie aber nichts dafür und werden das punktemässig sicher locker ausnützen können.

2. Langenthal - viele sprechen von den schmerzhaften Abgängen. Ich bin der Meinung, dass man mit Schommer und Dal Pian zwei überdurchschnittliche Spieler holte, welche Primeau und Kämpf spielerisch übertreffen. Dazu noch Leblanc. Einzig bei der Kampfkraft gab es einen Aderlass. Aber ich wäre nicht überrascht, wenn Kämpf bereits an Weihnachten wieder in Langenthal spielt.

3. Olten - über den Totalumbruch wurde genug geschrieben. Die ersten Eindrücke sind gut. Im Sturm und im Tor hat man Top-Qualität. Ein Fragezeichen besteht für mich aber noch in der Verteidigung. Ist man da wirklich sattelfester? Ein Blueliner wie Cadonau oder Ganz fehlt im Team. Und: Genügt Vesce den Ansprüchen?

4. Ajoie - Im Schatten der "Grossen" hat Ajoie aus meiner Sicht Top-Arbeit geleistet. Mit Schmutz, Wüst, Merola, und Küng sehr gute Transfers, dazu kommen bestehende Spieler wie Schmidt, Barbero, Devos und Hazen. Im Angriff sind die absolut top! Wenn die Goalies stark aufspielen und Casserini/Hauert gesund bleiben, haben die Jurassier grosses Überraschungspotential. Zudem wird es sicher wieder die eine oder andere B-Lizenz geben.

5. Visp – Ebenfalls kleinerer Umbruch im Wallis. SC Aegerter hat in Top-Ausländer und Top-Goalies investiert. Bei Letzteren hat man jetzt gleich 3 davon – das sind Luxusprobleme! Auch die Rückkehr von Altorfer durfte Schwung ins Team bringen und mit der Rückkehr des Dauerverletzten Camperchioli hat man einen offensiv sehr starken Defender, welcher quasi wie ein Transfer ist. Nachteil: Man ist mit Olten und Langenthal in der "Regio Mitte"-Gruppe. Lächerlich!

6. La chaux-de-Fonds – Mein Gefühl sagt mir, dass die Bergler eine schwere Saison vor sich haben. Hasani kann nicht ersetzt werden, auch Meunier hinterlässt eine Lücke. Es wird sich zeigen, ob die Neuzugänge Schwarzenbach, Fischer und McFarland das Zeug dazu haben, das Ding zum Guten zu Drehen.

7. Thurgau: - Langsam und stetig ernährt sich das Eichhörnchen. Das kann man auch auf die Entwicklung des HCT anwenden. Das Team scheint auf dem Papier wieder einen Schritt vorwärts gekommen zu sein. Bleibt Daniel Steiner erhalten, hat man auch wieder einen für diese Liga überdurchschnittlichen Schweizer Stürmer. Mit Schnyder kam ein solider Defender von Olten. Trotzdem ist die Verteidigung die Achillesferse. Ich prognostiziere torreiche Spiele!

8. GCK Lions – Die Junglöwen sind nicht mehr ganz so jung. Mit Pelletier, Geiger, Liniger, Siedler und Ulmann stellt man die erfahrenste Equipe der Farmteams. Das und Thöny wird wohl bereits für die Playoffs reichen.

9. EVZ Academy – das unsäglichste aller Farmteams hat mit Holden einen illustren Zuzug. Über den Rest dieses unnötigsten Retortenteams aller Zeiten und Ligen hülle ich den Mantel des Schweigens.

10. Winterthur – Die Abgänge von Thöny, Studer und Furrer wiegen schwer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die vielen jungen Klotener das ausgleichen können.

11. Biasca – Mit Reuille und Incir 2 bekannte Namen, aber sonst? Man wird sicher wieder den einen oder anderen Sieg dank Lugano/Ambri-Abstellungen holen. Aber mehr als der letzte Rang würde mich sehr überraschen.


Generelles zur Liga

Modus
Die Gruppenzuteilung sind ein Witz und eine Wettbewerbsverzerrung sondergleichen. Auch vom Aspekt der Unterhaltung aus gesehen ist dies einfach unsinnig. Beispiel La chaux-de-Fonds: 10 Qualispiele gegen ein Ajoie – so spielt man ein Derby zu Tode! Wird interessant sein, die Zuschauerzahlen in diesen Spielen zu beobachten. Möglicherweise kommen dann noch 7 Play-Off-Derbies dazu. An die NLB-Verantwortlichen (für einmal nicht der Verband), die diesen Modus verbrochen haben: Schafft diesen Humbug schnellstmöglich wieder ab! Sogar Timbuktu oder Lesotho haben die ausgeglicheren Wettbewerbsvoraussetzungen als unsere Swiss League

Name und Bedeutung
Swiss League? Das ist auch so ein Ding, das einfach gar nicht geht. Bratwurst, Brot und Bier propagiert heute der Verband am Postfinance Sitz für die zweithöchste Liga. Gleichzeitig zeigt man sich aber für immer mehr und mehr Farmteams in dieser Liga verantwortlich. "Mit ehrlichem Eishockey zu den Wurzeln" sagt SIHF-CEO Florian Kohler. Herr Kohler: Finden Sie den Widerspruch in Ihren Worten zu den Verbandsentscheiden? Farmteam und Wurzeln?

Aufstieg/Ligaqualifikation
Für den Aufstieg dürfte es weder Rapperswil noch Olten oder sonst wem reichen. Wenn sich ein NLA-Team der Gefahr bewusst ist, ist der NLB-Vertreter chancenlos. Gründe dafür gibt es viele: Budgetunterschiede auf Grund von Sponsoring und TV-Vertrag, Heimvorteil, keine eingespielten Ausländer, da der 3te Ausländer zwar von Februar bis April finanziert werden muss, dieser aber erst im April eingesetzt werden darf; zusätzliche B-Lizenzen-Verstärkungen aus der NLB für den NLA-Letzten, jedoch nicht für den NLB-Meister.

Die einzige Chance für einen Aufstieg ist aus meiner Sicht ein marodes NLA-Team wie damals Basel, oder dass der NLA-Vertreter den NLB-Meister nicht ernst nimmt (wie damals Rappi mit Langnau). Aber Ambri hat klar den Ligaerhalt als Ziel ausgegeben und ist deshalb gewappnet. Langnau kennt die Gefahr aus eigenen Erfahrungen. Andere Abstiegskandidaten aus sportlichen Gründen sehe ich nicht.





Bearbeitet von Drei Tanne (01/09/2017 14:28)