Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die GCK Lions aufgrund der Ausbildungsentschädigungen selbsttragend sind. Die Academy und Biasca sind dies aber aktuell sicherlich nicht. Die Erlöse werden erst in ein paar Jahren kommen, wenn die jetzigen Jungen NLA und höher spielen. Zug und Ambri hatten in der Vergangenheit nicht die Masse an jungen Spielern, damit ein ganzes Farmteam finanziert werden kann.

Ich vertrete wie ziemlich alle NLB-Vertreter die Meinung, dass Farmteams der Liga nicht besonders gut tun. Man muss aber bei der Analyse der Schädlichkeit differenzieren, da es pro Team unterschiedliche Gründe haben kann. Aus meiner Sicht trifft es die hinteren Teams noch mehr als die NLB-Top-Clubs.

Ambitionierte Teams:
- Tiefere Attraktivität bei Spielen gegen die Farmteams und dadurch tiefere Einnahmen
- Grosser sportlicher Niveauunterschied
- Preistreiberei bei Spielersalären, um einen möglichst raschen Aufstieg zu realisieren (keine Perspektiven in der NLB)

Hinteres Mittelfeld und Schwanzteams:
- Finanzielle Einbussen wiegen aufgrund tieferem Budget noch schwerer
- Modell, aufgrund tiefem Budget, auf junge Spieler zu setzen wird schwieriger/teurer (Perspektive NLA)

Klar ohne die Farmteams hätte die NLB aktuell 9 Teams, bzw. 8 ohne Martigny. Das liegt jedoch auch daran, dass die Liga alles für eine geschlossene NLA macht und die B-Clubs (aus Existenzangst?) den gleichen Fehler mit der 1. Liga gemacht hat. Würde es jedes Jahr einen fixen Auf- und Absteiger geben, hätten die ambitionierten Teams wieder realistische Ziele und die Farmteams würden sich allenfalls automatisch in die 1. Liga «regulieren».
Wettbewerb belebt bekanntlich das Geschäft. Und ich bin überzeugt, dass geschlossene Ligen dem Schweizer Eishockey mehr als schaden. Man scheint von den Nachbarländern nichts gelernt zu haben..


Bearbeitet von fabu7 (13/06/2017 15:17)