Nun, ich kann die Oltner Frustration mehr als nachvollziehen. Ausländer dieser Qualität findet man nicht oft, und dann gleich ein Duo. Der Transfer auf diese Saison hin war mehr als ein Glücksgriff und der sportliche Aufschwung liess nicht lange auf sich warten. Nun kommt ein Club, der seit 2-3 Jahren sportlich im Niemandsland umherdümpelt, finanzielle Schlagseite hatte und kauft ihnen dieses Duo ab. Der Frust ist also ganz klar nachvollziehbar.

Was mich wiederum stört, ist der Hass der jetzt dem SCL entgegenschlägt. Schlussendlich hat der SCL niemanden bedroht, erpresst or what ever. Man hat nunmal ein Angebot abgegeben, dass der EHCO wie wir jetzt wissen nicht mehr erwidern konnte oder wollte. Wo ist jetzt also die Begründung für diesen Hass und die Drohungen?

Ich persönlich bin zwar froh darum, dass wir für nächste Saison ein qualitativ hochwertiges Duo verpflichten konnten, aber dennoch bin ich nicht glücklich, dass dies ausgerechnet die Ausländer vom sportlichen "Erzfeind" sein müssen. Auch damals als Lecompte zu Olten ging, hätte ich am liebsten den ganzen Tag gekotzt. Dennoch muss wohl der allerletzte Hockeyromantiker (inkl. mir!) verstehen, dass es kaum noch Clubtreue, Ehre oder Stolz gibt im Sport. Es geht hier ganz normal um Arbeitskräfte und ihre Jobs, und (fast)jeder der ein besseres Angebot von einem Mitbewerber bekommt, wird diesem auch folgen!

Es gibt auch keine Derbys mehr - in den meisten Mannschaften spielen ja auch kaum noch Einheimische, wie soll da also Rivalität aufkommen, wenn Spieler aus der ganzen Schweiz gegeneinander antreten? Diese Erzfeind und Derby-Story ist längst vorbei und ist wohl nur noch eine Sache von den Medien und ein paar minderbemittelten Holzköpfen.

Es gibt keine Hockeyromantik mehr, sondern nur noch Business! Love it, or leave it - ganz einfach.

Dennoch, der Frust ist verständlich und nachvollziehbar, aber diese Aggression dahinter ist mehr als bedenklich und total dämlich, zumal die Fans beider Mannschaften hier gar nichts dazu beigetragen haben.

Ende.