Hier noch der Bericht aus der heutigen FN zum neuen Stadion:

Das Eisstadion St.Leonhard ist zu alt, zu eng, zu steil. Lange gingen die Verantwortlichen davon aus, dass es saniert und ausgebaut würde. Doch nun hat sich gezeigt, dass ein solches Flickwerk fast so teuer wäre wie ein Neubau.

Eishockeyfans können sich freuen: Geht alles nach Plan, spielt Freiburg Gottéron ab August 2017 in einem neuen Stadion. «Wir sind lange davon ausgegangen, dass wir das bestehende Stadion renovieren und ausbauen werden», sagt der Freiburger Gemeinderat Thierry Steiert (SP). «Wir dachten, dies sei aus finanzieller Sicht viel besser.» Doch nun zeigen die Zahlen, dass ein Neubau nur zehn bis zwanzig Prozent teurer zu stehen kommt als eine Sanierung. «Bei einem Umbau hätten wir zudem als Endresultat eine Bastelei», sagt Steiert. Darum haben die Verantwortlichen–Klub, Stadt und Promotoren–nun entschieden, dass ein neues Stadion entstehen soll.

Das Neuste kommt weg

Das Bauunternehmen Losinger Marazzi AG hat dem Eishockeyklub und dem Gemeinderat–der Stadt Freiburg gehören das Land und das heutige Stadion–vor rund einem Jahr ein Neubauprojekt vorgelegt. Dieses neue Stadion würde dort gebaut, wo heute die zweite Eisfläche steht–die erst vor drei Jahren eröffnet wurde. «Ja, wir würden die zweite Eisfläche zurückbauen», sagt Alejandro Segovia, Mediensprecher der Losinger Marazzi AG. Im fertigen Stadion gebe es dann aber wieder zwei Eisflächen, «das braucht es unbedingt». Während der Bauphase würde Losinger Marazzi für ein provisorisches Trainingsfeld sorgen.

Mit Mantelnutzung

Alejandro Segovia rechnet damit, dass der Neubau 60 bis 100 Millionen Franken kos- ten würde, «je nach Grösse». Denn im Mantel des Stadions würde Losinger Marazzi Büroräume schaffen, «eventuell auch ein Hotel». Sicher gebe es aber keinen Supermarkt, sagt Segovia: «Davon hat es in der Nähe schon genügend.» Erhält das Projekt den Zuschlag, sucht Losinger Marazzi einen Investor. «Das ist kein Problem, das ist eine gute Investition», sagt Segovia.

Seit Beginn der Debatten rund um die Erneuerung der Eishalle liegt ein Projekt von FDP-Grossrat und Promotor Pascal Kuenlin vor. Er wollte das Stadion ursprünglich sanieren (siehe auch Kasten). Unterdessen hat auch Kuenlin ein Neubau-Projekt vorgelegt. «Dieses Projekt ist noch nicht so weit ausgereift wie jenes von Losinger Marazzi», sagt Steiert. «Deshalb gab es einige Verzögerungen.» Kuenlin wollte den FN keine Details zu seinem Projekt verraten–auch nicht, wohin er das neue Stadion stellen würde. «Es ist am Gemeinderat, die Projekte zu analysieren», sagte er nur.

Das Projekt von Pascal Kuenlin sah von Beginn weg auch den Bau eines Schwimmbads mit einem gedeckten 50-Meter-Becken vor. Auch Losinger Marazzi plant ein Hallenbad ein. «Die beiden Projekte laufen parallel, aber nicht im gleichen Rhythmus», sagt Alejandro Segovia. «Schliesslich wird das Schwimmbad anders finanziert als das Eisstadion.»

«Ein wichtiger Schritt»

Gottéron-Präsident Charles Phillot freut sich auf das neue Stadion: «Für Gottéron ist dies ein wichtiger Schritt für die Zukunft.» Er ist sehr froh darüber, dass eine Sanierung nun kein Thema mehr ist. «Ein Umbau hätte zu viele Nachteile gehabt», sagt Phillot. «Gerade auch die Umbauzeit wäre für das Team kaum tragbar gewesen.» Generaldirektor Raphaël Berger hebt zudem hervor, dass ein Ausbau «eine zu grosse Bastelei» gewesen wäre. Die beiden wollen sich nicht zu den Vor- und Nachteilen der beiden Projekte äussern.

Gottéron als Mieter

Gottéron wird nichts an denNeubau bezahlen, danach aberMiete für das Stadion. Die Stadt Freiburg hat in ihrem Investitionsbudget fünf Millionen Franken für das Eisstadion eingeplant. «Dazu kommt das Land, das wir im Baurecht abgeben», sagt Steiert. Zudem wird die Gemeinde einen Teil der Betriebskosten bezahlen, da auch andere Vereine als Gottéron im Stadion trainieren und die Eisfläche auch eine öffentliche Eisbahn ist. Der Kanton wird den Neubau mit 15 Millionen Franken subventionieren.
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Wenn man nicht zu viele Erwartungen an etwas hat, klappt es erst recht.