Er ist der Topskorer der Liga, völlig gesund und in Form. Trotzdem muss Simon Gamache (29) heute das Derby zwischen Bern und Fribourg am Fernsehen verfolgen.
Der zuvor ausgeliehene Kanadier durfte zwar gestern von der Fribourg-Garderobe wieder in jene des SCB ziehen und trainierte mit den Bernern – jedoch als Verteidiger.
«Deshalb befürchte ich, dass ich gegen Fribourg nicht spielen werde», so Gamache. Aber auch nicht für Gottéron. Eigentlich hätte Fribourg seinen Temporär-Helden (7 Tore, 4 Assists) länger haben wollen und suchte darum das Gespräch mit dem Meister. «Der Puck liegt bei Fribourg», sagte SCB-Sportchef Sven Leuenberger gestern Nachmittag. Er wartete auf das Angebot aus der Saanestadt. Zu konkreten Verhandlungen kam es aber nicht. Fribourg musste am Abend abwinken – zu teuer.
Gamache, der in Bern geschätzte 400 000 Fr. netto verdient, würde das Budget Gottérons überstrapazieren. Dies wäre ab Freitag – Serge Aubin (35, Ka) gibt sein Comeback – aber nicht Fribourgs einziges Problem gewesen. Unter den Kanadiern ist es ein offenes Geheimnis, dass Aubin von Landsmann Gamache nichts hält.
Für Fribourg, das heute somit bloss mit drei Söldnern (Mowers noch 4 Wochen out) antritt, kann er nicht. Für Bern darf er nicht. Gamache ist zum Zuschauen verdammt. «Zu 75 Prozent», räumt SCB-Trainer Larry Huras ein. Es bestehe ja das Risiko, dass sich einer der anderen vier Ausländer verletzt. Dann käme der Topskorer doch noch zum Zug.
Huras lässt durchblicken, dass er den wirbligen Flügel lieber behalten will. «Er hat in den Playoffs bewiesen, dass er mit dieser Situation umgehen kann.» Somit ist klar, dass Gamache beim SCB wieder die Rolle des Joker-Ausländers fasst – ohne Mitspracherecht.