Die Playoffs sind dieses Jahr sehr emotionsgeladen. Die Refs pfeiffen alles und nichts, Funktionäre verlieren den Kopf und Fans heulen auf allen möglichen Kanälen rum. Jedes Team wird benachteiligt und tut dies auch kund. Jedes? Nicht ganz. Es gibt ein Team, welches gegen den Strom schwimmt und eigenhändig versucht, das Ansehen des Eishockeys zu retten.

30.03.2017, Spiel 5 Bern vs Lugano
Leo Genoni wunderte sich bereits: Er musste während dem Spiel etwa halb so viel Schüsse abwehren, wie seine Mitspieler Stöcke vom Gegner im Gesicht hatten. Denn im fünften Spiel der Serie wurde solche vergehen nicht gepfiffen. "Hoher Stock" wurde wohl kurzzeitig aus dem Regelbuch gestrichen. Es wurde viel wegen dem SCB gejammert, aber von den Refs sind sie ganz sicher nicht bevorteilt worden. Im Gegenteil: In der OT beging Damien Brunner ein monumentales Haken an Martin Plüss. Ein klareres Haken wird es in der Geschichte des Eishockeys wohl nie mehr geben. Aber auch da: Es wurde toleriert.

In Lugano hätten sie den Rücktritt des Refs (weil dieser schon einmal in einem Restaurant des SCB etwas ass) gefordert. Dass die Eisfläche danach noch zum grössen Abfalleimer der Schweiz geworden wäre, versteht sich im Tessin von selbst. Bei den Davosern hätte sich sogar der Zampano himself eingeschaltet. In Zug wären wohl alle Spieler gleichzeitig umgefallen (samt Spielerbank). Und in Biel würden sie noch in 10 Jahren von dieser nicht gegebenen Strafe sprechen.

Was machte aber der SCB?! Etwas ungeheuerliches: Sie spielten einfach weiter. Und das in der heutigen Zeit. Einfach unglaublich. Umso schöner ist es, dass sie das Spiel gewonnen haben (Karma, anyone?).

Ich weiss, dass der SCB im Forum nicht populär ist, weil sie gegen den Strom schwimmen, aber sind wir mal ehrlich: Das einzige Team, welches noch einigermassen Eishockey lebt, kommt aus der Hauptstadt.
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Original geschrieben von: seelaender

Ich weiß das ihr nicht einverstanden seid, ist mir aber egal