Schweiz verliert mit 3:4 n.V. gegen Lettland.

Von Maurizio Urech

Die Schweiz drehte das Spiel im Schlussdrittel dank Marco Miranda und Andres Ambühl. bevor Kaspars Daugavins den 3:3 Ausgleich und Lettland ins Viertelfinale schoss. Rudolf Balcers entschied die Partie in der Verlängerung für die Letten.

Für das letzte Gruppenspiel gegen Lettland stellte Patrick Fischer sein Team um. Joren van Pottelberghe kam zu seinem Debut. Nino Niederreiter, Nico Hischier, Denis Malgin und Dean Kukan wurden geschont, die Schweiz spielte mit elf Stürmern.

Nach einem ausgeglichenen Beginn kamen die Schweizer durch Marti und Loeffel zu den ersten Abschlüssen. Dann kamen die Letten besser ins Spiel und Ri.Bukarts hatte nach sieben Minuten die beste Möglichkeit verzog aber. In der zweiten Hälfte übernahmen die Schweizer wieder das Diktat und kamen in regelmässigen Abständen zu gefährlichen Abschlüssen durch Miranda, Fiala, Bertschy, Senteler und Riat, Silovs hielt die Letten im Spiel.

Das Mitteldrittel begann mit einem Knalleffekt. Ralfs Freibergs schoss von der blauen Linie und die Letten jubelten über die Führung. Patrick Fischer nahm die Coach's Challenge doch der Treffer wurde bestätigt, dann kassierte Janis Moser eine Strafe wegen Spielverzögerung, 39 Sekunden doppelter Überzahl für die Letten, die Schweizer überstanden diese kritische Situation Geisser sorgte für Torgefahr vor Silovs, Corvi gewann das Bully und Kevin Fiala traf zum 1:1 Ausgleich. Doch 32 Sekunden später gingen die Letten erneut in Führung, Balcers lancierte Abols der Glauser überlief und Van Pottelberghe zum 1:2 düpierte. In der 29. Minute tauchte Haas alleine vor Silovs auf der mit dem Schoner rettete. Dann überstanden die Schweizer zwei weitere Strafen.

Die Schweiz konnte anfangs des Schlussdrittels 61 Sekunden Überzahl nicht ausnützen. Bei numerischem Gleichstand scheiterte Senteler zweimal an Silovs. Jaks kassierte die nächste Strafe gegen die Letten. Fiala testete Silovs. Gerade als Jaks von der Strafbank zurückkam lenkte Marco Miranda einen Schuss von Riat zum 2:2 ab. Nach einer Möglichkeit für Glauser der zu lange zögerte, bediente Fiala in der 54. Minute Andres Ambühl der zum 3:2 traf. Doch die Letten schlugen zurück, Routinier Kaspars Daugavins hatte den richtigen Riecher und spekulierte und nach dem Zuspiel von Abols traf er mit seinem Direktschuss zum 3:3 Ausgleich. Bei diesem Resultat blieb es, damit steht Lettland im Viertelfinal auf Kosten der Slowaken.

Nach einem Schuss von Loeffel den Silovs entschärfte, kassierte Richard eine Strafe. Und diesmal klappte das Powerplay der Letten Rudolf Balcers brachte mit seinem Direktschuss die Halle endgültig zum Kochen. Die Letten qualifizieren sich damit auf Kosten der Slowaken für das Viertelfinale vom Donnerstag und treffen dort um 20.20 Uhr Ortszeit auf die Schweden. Die Schweiz spielt bereits vier Stunden später gegen Deutschland.

Die Party wird hier rund um die Arena Riga noch lange dauern, diese Qualifikation ist ein schöner Erfolg für das lettische Eishockey. Die Mannschaft von Patrick Fischer hat heute das Spiel verloren dass man verlieren durfte, dies ändert aber nichts an der tollen Vorrunde.

Joren van Pottelberghe: "Ich habe mich am Anfang gut gefühlt, ich wollte sicher etwas mehr zeigen kann aber viel positives mitnehmen. Nach dem Samstagsspiel erhielt ich die Info. Auch wenn ich nicht gespielt hatte, ich war im Turnier drin und fokussiert, heute morgen begann meine Spielvorbereitung. Persönlich hätte ich die Challenge auch genommen, vielleicht hätte ich in dieser Situation aggressiver sein müssen und sollte einen Schritt nach vorne machen."

Patrick Fischer: "Ich finde wir haben richtig, gradlinig gespielt. Wir haben versucht in der offensiven Zone Löcher zu finden, wir hatten keine Turnovers. Die Letten hatten bei fünf gegen fünf nicht mehr als fünf Möglichkeiten. Für sie ging es um alles, das Stadion stand hinter ihnen, für uns ging es um nichts. Sie wussten dass wir mit dem dritten Torhüter spielen und dass wir Spieler geschont haben. Aber es hat mir gefallen wie wir gespielt haben, nach dem 1:2, haben wir ausgeglichen und dann das 3:2 geschossen. Die Gewohnheiten waren gut, das einzige das Blöd war, wir haben nach dem 3:2 weiter Druck gemacht, wir haben einen Pinch gemacht der nicht abgesichert war und wir kassierten das 3:3. Man muss am Timing schaffen letztes Jahr hatten wir ein schlechtes, dieses Jahr ein gutes. Es ist schwierig in ein solches Spiel zu starten, das wichtigste ist dass sich niemand verletzt hat, aber du musst trotzdem bereit sein weill die anderen Topmotivier sind. Ich bin stolz darauf wie die Mannschaft begonnen hat, wir haben Ihnen das Tempo herausgenommen und das Spiel gemacht. Dies ist ein gutes Zeichen, natürlich haben wir unglückliche Tore bekommen wie beim Ausgleich oder beim Gegentreffer in der Verlängerung. Man kann sicher nicht sagen dass wir nicht versucht haben zu gewinnen, dies wird am Schluss belohnt, wir haben bewusst ein paar Spieler geschont. Die Letten sind eine gute Mannschaft und wir waren gewarnt daher auch von Anfang an bereit. Für die Schweden wird das Spiel am Donnerstag kein Selbstläufer. Deutschland hatte eine starke Vorrunde gespielt, schon gegen die grossen war man nahe dran und hätte z.B. gegen Finnland den Sieg verdient. Es wartet eine schwierige Aufgabe gegen einen starken Gegner, morgen werden wir noch die Specialteams anschauen. Gegenüber einem Jahr haben wir viel mehr Energie, damals waren wir krank."

Arena Riga – Zuschauer 9'178 – SR Kaukokari (FIN); Mac Farlane (USA); Mackey (CAN), Ondracek (CZE)

Schweiz - Lettland 3:4 n.V.(0:0; 1:2, 2:1, 0:1)

Tore: 21'43 Freibergs (Indrasis) 0:1; 26'02 Fiala (Corvi) 1:1; 26'34 Abols (Balcers, Freibergs) 1:2; 46'03 Miranda (Riat, Corvi) 2:2; 53'46 Ambühl (Fiala) 3:2; 54'46 Daugavins (Abols, Balcers) 3:3; 63'25 Balcers (Balinskis, Jaks/Ausschluss Richard) 3:4

Schweiz: Van Pottelberghe; Siegenthaler, Fora; Moser, Glauser; Marti, Loeffel; Geisser; Fiala, Corvi, Ambühl; Miranda, Haas, Simion; Herzog, Richard, Bertschy; Senteler, Riat

Lettland: Silovs; Zile, Balinskis; Jaks, Rubins; Freibergs, Cukste, Cibulskis, Golovkovs; Balcers, Abols, Daugavins; Ro.Bukarts, Batna, Dzierkals; Andersons, Smirnovs, Krastenberg; Ri.Bukarts, Locmelis, Indrasis

Strafen

SUI 6 x 2

LET 3 x 2

Bemerkungen

62'19 Time-out Lettland