128 Strafminuten! Basel kämpft Davos nieder

Von Christian Häusler

Der HC Davos hörte nach 15 Minuten auf Eishockey zu spielen und überliess dem Gastgeber die Spielgestaltung. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Welt des HCD noch in Ordnung. Eine Unbeherrschtheit folgte auf eine Unachtsamkeit und die Basler kämpften sich mit dem Publikum im Rücken zurück.

In der 23. Minute verlor der Gast aus dem Bündnerland nicht nur Andres Ambühl sondern auch das Spiel. Was war geschehen? Ambühl streckte einen Basler nieder, Referee Kurmann zeigte die Strafe an, pfiff ab und ein Davoser schoss nach dem Abpfiff noch auf das Tor von Manzato. Voegele nahm sich seiner an, nicht für lange, denn Leblanc streckte den Basler mit einem Check gegen den Kopf nieder. Nüssli zögerte keine Sekunde und „vermöbelte“ den Davoser. Dieser hatte gegen den Topscorer der Bebbis keine Chance. Danny Kurmann schickte Ambühl und Nüssli vorzeitig unter die Dusche, zum erstaunen der Zuschauer erhielt Leblanc lediglich zwei plus zwei Strafminuten. „Das Leblanc weiterspielen durfte, war eine Frechheit“, sagte Ruhnke nach dem Spiel. Insgesamt sprach Kurmann in dieser Szene 56 Strafminuten aus.

Bis dato sah es für das Team von Trainer Arno Del Curto nicht schlecht aus. In doppelter Überzahl versenkte Michel Riesen (6.) den Puck. In der 15. Minute doppelte Pascal Müller mit einem satten Schuss von der blauen Linie nach. Manzato sah bei diesem Treffer nicht gut aus. „Wir wolln euch kämpfen sehn“, schrie der Basler Anhang sein Team nach vorne. Captain Chatelain nahm sich die Worte zu Herzen. Er holte sich die Scheibe hinter dem eigenen Tor und stürmte los, kurz nach der blauen Linie im Angriffsdrittel zog er ab und drin war der Puck.

Davos und die Strafen

82 Strafminuten waren zuviel. Ausnahmsweise sassen nicht die Gastgeber auf der Bank, sondern die Gäste. Mit diversen Fouls nahmen sich die Bündner immer wieder selber aus dem Spiel. Bestes Beispiel, in der 56. Minute hakt Della Rossa bei Von Arx ein, dieser fällt theatralisch zu Boden und bekommt ebenfalls zwei Minuten wegen Unsportlichem Verhalten (Schwalbe).

Die Chancenauswertung

Topscorer Daigle erwischte einen schlechten Abend. Zweimal entwischte der flinke Kanadier der Basler Hintermannschaft. Beim ersten Versuch scheiterte er an Manzato, beim zweiten Mal liess er die Scheibe vor dem Tor entgleiten. Hätte Davos gewonnen, hätten die Basler sich nicht über mangelnde Chancen beschweren können. Im Gegenteil, sie vergaben beste Chancen.

Für Reto Von Arx und sein Team muss die Devise heissen, Spiel abhaken und forwärts schauen. Am Freitag sind die Bündner in der Valascia zu Gast und am Samstag empfangen sie den EVZ.

Basel muss den Schwung aus der heutigen Partie nach Bern mitnehmen, bevor am Samstag ein wichtiges Spiel ansteht. Der Tabellenletzte ZSC Lions kommt nach Basel.