Mit Trainerneuling das Niveau halten

7.9.2023 - Von Andreas Bernhard

Der HC Davos schaffte zum zweiten Mal in Folge die direkte Playoff-Qualifikation. Allerdings war gegen die ZSC Lions im Viertelfinal bereits nach vier Spielen Schluss, auch wenn die Bündner in allen vier Spielen nahe am Erfolg standen. Josh Holden hat in seiner ersten Saison als Headcoach die Aufgabe, die Erfolge der letzten zwei Jahre zu wiederholen. Zudem wollen sich die Davoser in diesem Jahr im Spengler Cup steigern.

Eine der grössten Änderungen auf diese Saison findet beim HCD hinter der Bande statt. Auf den impulsiven Christian Wohlwend folgt der ausgeglichene Josh Holden im Traineramt beim Rekordmeister. Moment mal: Josh Holden, ausgeglichen? Wer Josh Holden noch als Spieler in Erinnerung hat, kann das kaum glauben. Doch schon zu Aktivzeiten war bei Josh Holden neben dem Eis nichts vom Hitzkopf zu sehen, den er auf dem Eis verkörperte. Seine Interviews waren stets sehr freundlich und analytisch. Dass er seine Laufbahn als Trainer fortsetzen würde, kam deshalb nicht ganz überraschend. Nach fünf Jahren als Assistenzcoach beim EV Zug übernimmt er nun erstmals die Hauptverantwortung über ein National-League-Team. Ein Wagnis? Wir denken, der HCD und Jan Alston haben ihre Hausaufgaben gemacht und wissen, was sie von Josh Holden erwarten können. Die Davoser haben gute Chancen, auch in dieser Saison den direkten Sprung in die Playoffs zu schaffen. Allerdings wird es auf jeden einzelnen Punkt ankommen.

Torhüter

Sandro Aeschlimann konnte in der letzten Saison bestätigen, dass er zu den besten Torhütern mit Schweizer Pass aufgestiegen ist. Seine wiederum starke Saison hat ihm ein paar Einsätze im Schweizer Nationalteam beschert. Gilles Senn wurde im Goalieduell durch eine Verletzung lange zurückgebunden. Er hat danach gezeigt, dass der HCD weiterhin auf ein starkes Duo zwischen den Pfosten zählen kann. Mit dem neuen Trainer starten beide Torhüter wieder bei null im Kampf um mehr Einsätze.

Verteidigung

Magnus Nygren wird in Davos schmerzlich vermisst werden. Auf spielerischer wie auch auf persönlicher Ebene. Sportlich versuchte der HCD mit Kristian Näkyvä für Ersatz zu sorgen. Der 32-jährige Finne hat das Zeug, in Davos bald ähnlich dominant aufzutreten, wie Nygren das getan hat. Claude-Curdin Paschoud, der letzte Saison nach langer Leidenszeit den Sprung zurück in die National League geschafft hatte, spielt diese Saison für den SC Bern. Für ihn haben die Davoser vom EHC Biel Noah Schneeberger in die Berge zurückgeholt. Dominik Egli will in dieser Saison wieder einen Schritt nach vorne machen, nachdem er in der letzten Saison eher stagnierte. Auch von Michael Fora erwarten die Davoser eine Steigerung. Vom Potenzial her müsste er mehr Einfluss aufs Spiel der Bündner nehmen können. Elf Verteidiger stehen nach dem Rücktritt von Thomas Wellinger im Kader. Es könnte zur einen oder anderen Rochade in den hinteren zwei Verteidigerpaaren kommen.

Angriff

Bei den Stürmern hat sich praktisch nichts geändert. Allerdings sind Simon Knak, Valentin Nussbaumer, Yannick Frehner und Raphael Prassl ein Jahr älter und erfahrener. Jan Alston erwartet von ihnen sicherlich ein starkes Zeichen. Zudem haben die Davoser Aleksi Peltonen verpflichtet. Der 25-jährige Sohn von Ville Peltonen spielt mit Schweizer Lizenz. Die Torproduktion sollte zumindest gehalten werden. Wenn dazu Marc Wieser wieder mehr trifft und Enzo Corvi seine Mitspieler weiterhin genial in Szene setzt, könnte es für die Gegner nicht ganz einfach werden, dem Offensivdruck der Bündner zu widerstehen.

Trotzdem zählen wir den HCD nicht zu den Top-3 der Liga. Im sehr eng besetzten Mittelfeld ist jedoch alles möglich. Allerdings sollten die Davoser ihre Siege möglichst nach 60 Minuten sicherstellen.

hockeyfans.ch-Ranglistentipp
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8. SC Rapperswil-Jona Lakers
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14. HC Ajoie

 

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