Beiträge für Sportanlagen droht Streichung

03.10.25 - Medienmitteilung

Im Entlastungspaket 2027 hat das Parlament eine Streichung der Beiträge für die Nutzung für Sportanlagen von nationaler Bedeutung (NASAK) vorgesehen. Die Swiss Ice Hockey Federation bedauert dies zutiefst und setzt sich zusammen mit acht anderen Schweizer Sportverbänden für den Erhalt dieser Beiträge für den Schweizer Sport, die Nachwuchsförderung und die Infrastrukturen ein.

Das Parlament hat erst 2019 die Motion Engler (18.4150) / Mitfinanzierung des Trainings- und Wettkampfbetriebs auf Sportanlagen von nationaler Bedeutung (NASAK) angenommen und die geplante Abschreibung 2022 abgelehnt.

Bis anhin ist fast ausschliesslich über die J&S-Gelder diskutiert worden, obwohl eine vollständige Streichung der Nutzungsbeiträge den Leistungssport und die künftigen internationalen Erfolge höchstwahrscheinlich wesentlich stärker beeinträchtigen würde. Ein Grossteil der rund 25’000 Athletinnen und Athleten im Schweizer Leistungssportsystem profitiert in erheblichem Mass von den 10 Millionen Franken.

1. Nutzungsbeiträge als Hebel für Sportinfrastruktur

Die Nutzungsbeiträge werden 1:1 an die regionalen Betreiber weitergeleitet. Sie sichern den Betrieb bestehender Anlagen, beleben teils gefährdete Infrastrukturen neu und bieten eine verlässliche Einnahmequelle für eine nachhaltige Nutzung. Ohne diese Unterstützung wären Schliessungen oder Einschränkungen vieler Anlagen unausweichlich. Anlagen wie die Biathlon-Arena Lenzerheide, die Skisprung-Schanzenanlage in Kandersteg, das Velodrom in Grenchen und das nationale Kompetenzzentrum Schwimmsport in Uster könnten ohne die Beiträge kaum rentabel betrieben werden. Vielen Schweizer Sportverbänden würde damit die Grundlage entzogen, im eigenen Land internationale Wettkämpfe durchzuführen.

2. Nachwuchsförderung und Standortattraktivität

Dank der Nutzungsbeiträge konnten die Förderung aufstrebender Talente ausgebaut und die Trainingsangebote näher an die Athletinnen und Athleten gebracht werden. Das reduziert Auslandaufenthalte, erleichtert die Vereinbarkeit von Ausbildung und Sport und stärkt die Chancengleichheit. Fallen diese Beiträge weg, drohen Verlagerungen ins Ausland und/oder höhere Eigenleistungen, was einkommensstärkere Familien bevorzugen und viele Talente ausschliessen würde.

3. Gesamtnutzen für Schweiz und Gesellschaft

Sportinfrastrukturen schaffen Arbeitsplätze, beleben Randregionen und leisten einen Beitrag zu Gesundheit und Integration. Investitionen in den Bau von NASAK-Anlagen verlieren an Wirkung, wenn der Betrieb nicht gesichert ist. Die Bundesmittel wirken hier als Katalysator für Gemeinden und Kantone und sichern den langfristigen Nutzen bereits getätigter Investitionen.

4. Keine realistische Alternative durch Sponsoring

Sponsoring kann die Nutzungsbeiträge nicht zuverlässig ersetzen. Weniger bekannte Sportarten sowie Nachwuchsprogramme kämpfen bereits heute mit einem Rückgang von Sponsoringeinnahmen. Die sinkende mediale Berichterstattung beschleunigt diesen Umstand zusätzlich. Eine Athletenbeteiligung für die Nutzung der Anlagen würde die soziale Ungleichheit im Sport verschärfen.

Zusammen mit dem Schweizerischen Fussballverband, Swiss Cycling, Swiss Ski, Swiss Athletics, dem Schweizerischen Turnverband, swiss unihockey, Swiss Volley und Swiss Aquatics setzt sich die SIHF daher für den Erhalt der Nutzungsbeiträge ein. Eine Streichung würde Infrastrukturen gefährden, die Nachwuchsförderung markant beeinträchtigen und den Sportstandort Schweiz nachhaltig schwächen.

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