Ende gut, fast alles gut

Von Maurizio Urech

Die Bianconeri konnten nach einem ausgeglichenen Spiel einen knappen 4:3 Sieg und damit das Saisonende "feiern"

Nachdem man am Donnerstag-Abend unter gütiger Mithilfe der Basler mit Hängen und Würgen knapp 3:2 gewinnen konnte hatten die Bianconeri heute Abend die Gelegenheit die Serie vor dem eigenen Publikum zu beenden. Sletvoll musste dabei auf Tremblay verzichten, dafür kehrten Helbling und Häppölä in die Mannschaft zurück. In der Anfangsphase sah man einen HC Lugano der vor allem mit seinem ersten Trio Höglund-Murray-Wilson versuchte das Tor von Züger unter Druck zu setzen, und es war Wilson der nach einer Kombination Höglund-Murray nach 6 Minuten am Basler Goalie scheiterte.

Doch wie all zu häufig während dieser Saison war es der Gegner der mit seiner ersten reellen Torchance in Führung ging, Nodari konnte einen Pass in die Tiefe von Fuchs nicht kontrollieren, Walker profitierte davon und zog alleine auf Aebischer los und bezwang diesen sicher zum 0:1. 45 Sekunden später konnten die Gäste zum ersten Mal in Ueberzahl spielen, und nach weniger als einer Minute fand ein Schuss von Collenberg der noch leicht abgelenkt wurde den Weg zum 0:2 ins Tor von Aebischer.

Erst im zweiten Drittel waren die Bianconeri zu einer Reaktion fähig und nach einem Pfostenschuss von Sannitz, war es die Linie um Näser und Paterlini die sich im Drittel der Basler festsetzen konnte, und Paterlini überraschte Züger mit einem Schuss der noch leicht abgelenkt den Weg zum 1:2 ins Tor fand. Die nächste Torchance gehörte aber wieder den Gästen die nach einer Druckphase ihres ersten Blocks durch Papineau den Pfosten trafen, wenig später traf Murray auf der Gegenseite nach einem Pass von Sannitz den Pfosten des Tores von Züger, wenige Sekunden später machte es Wilson besser, nach einem Pass von Murray erwischte auch er Züger aus unmöglichem Winkel zum 2:2 Ausgleich kurz vor Schluss des zweiten Drittels.

Damit war vor dem Schlussdrittel in diesem ausgeglichenen Spiel alles offen, und es war ein Detail das den Bianconeri die erstmalige Führung brachte, Sannitz konnte nach einem gewonnen Bully die Scheibe zu T.Vauclair spielen der alleine am entfernten Pfosten stehend keine Mühe hatte zum 3:2 einzuschiessen und 20 Sekunden später lancierte Jeannin Wilson der mit einem präsisen Handgelenkschuss Züger zum 4:2 bezwingen konnte. Doch die Schlussphase sollte noch einmal extrem spannend werden, nach einer 4-Minütigen Strafe gegen Jeannin 5 Minuten vor Schluss, war es Vögele der mit einer Einzelaktion das Anschlusstor schoss, und kaum waren die Platzherren komplett musste nach einer unübersichtlichen Situation vor dem eigenen Tor auch noch Helbling für die letzten 50 Sekunden auf die Strafbank und die Basler versuchten ohne den Goalie das Spiel doch noch in extremis auszugleichen, doch die besten Chancen hatten die Platzherren die jedoch das leere Tor nicht trafen, aber am Schluss trotzdem aufatmen konnten, man hatte diese erste Playout-Serie der Vereinsgeschichte gewonnen und endlich konnte man einen Schlussstrich unter diese verkorkste Saison ziehen.

Nach dem Spiel durfte der „Magier“ John Sletvoll noch auf eine Ehrenrunde und er musste viele Hände schütteln und ebenso begehrt war sein Autogramm, dies war der Tribut des Publikums der Resega an die Trainerlegende die nicht nur für das „Grande Lugano“ verantwortlich war, sondern das ganze Schweizer Eishockey einen Schritt weiter brachte. Wir konnten nachher noch kurz mit ihm über seine Eindrücke sprechen.

„Diese Ehrenrunde war für mich etwas ganz spezielles da unerwartet, doch dies zeigte mir auch das es hier in Lugano ganz spezielle Fans hat auf die man auch in der Zukunft zählen kann. Die zwei Monate hier in Lugano waren sicherlich die grösste Herausforderung in meiner Karriere, und ich muss der ganzen Mannschaft ein Kompliment aussprechen, denn man hat immer in den Trainings hart gearbeitet und sie hat auch viel Charakter gezeigt im dritten Spiel gegen Basel kassierte man den Ausgleich 6 Sekunden vor Schluss, man gewann in der Overtime, am Donnerstag wie heute Abend kam man nach einem 0:2 Rückstand noch ins Spiel zurück. Ich glaube dass diese Serie für alle Spieler eine nützliche Erfahrung war, auch für die jüngeren die Verantwortung übernehmen mussten, wie z.B. Sannitz und T.Vauclair die ich bei einer 4 gegen 4 Situation aufs Eis geschickt habe und das Vertrauen mit einem wichtigen Tor gerechtfertigt haben“