Lions gewinnen nach zweimaligem Rückstand

Die ZSC Lions starteten fulminant ins letzte Qualifikationsspiel im Hallenstadion. Bereits nach wenigen Sekunden musste sich Thibault Fatton gegen Denis Malgin beweisen. Die Anhänger des HC Lugano mussten ganze drei Minuten auf den ersten Schuss ihrer Lieblinge warten. Auch hier war es der Topscorer. Mark Arcobello stellte Jakub Kovar jedoch nicht vor eine schwere Aufgabe. Die Lions hatten in den ersten Minuten klar mehr vom Spiel. Das 0:1 durch Daniel Carr, 23 Sekunden nach dem ersten Schuss, kam deshalb etwas überraschend. Carr hatte viel Zeit und bezwang Jakub Kovar sicher über dessen Fanghand. Nach dem freudigen Ereignis für die Tessiner, folgte der erste Tiefschlag nur kurz darauf. Julian Walker verletzte sich nach einem Zusammenstoss mit Phil Baltisberger offenbar schwer. Er konnte ohne fremde Hilfe nicht aufstehen und sein linkes Bein nicht mehr belasten. Mit vereinten Kräften wurde er in die Kabine gebracht. Reto Schäppi wurde in der sechsten Minute für eine Spielverzögerung auf die Strafbank geschickt. Das Powerplay der Luganesi war unwiderstehlich. Sie spielten die Zürcher aus, bis Santeri Alatalo genug Platz hatte und Kovar sicher zum 0:2 bezwang. Die zwei-Tore-Führung hielt keine zwei Minuten. Dominik Diem umspielte Fatton in der neunten Minute zum Anschlusstreffer. Für Lugano war das noch nicht genug Ungemach in der neunten Minute. Mit Calvin Thürkauf verabschiedete sich schon der zweite Tessiner Stürmer in die Kabine. Die Lions waren heiss auf den Ausgleich. Garrett Roe scheiterte in der 11. Minute alleine vor Fatton. Der Goali machte alles dicht. Lugano hätte in der 16. Minute durch Daniel Carr die Führung ausbauen können, wenn Jakub Kovar nicht gerade noch die Beinschoner zusammengebracht hätte und so das 1:3 verhinderte. Romain Loeffel sass in der 19. Minute auf der Strafbank, als zunächst Simon Bodenmann nur den Pfosten traf. Die Lions blieben dran, spielten Lugano komplett aus und kamen durch John Quenneville zum verdienten Ausgleich.

In einem aüsserst unterhaltsamen Spiel tauchte Simon Bodenmann kurz nach Wiederbeginn alleine vor Fatton auf. Im letzten Augenblick spitzte ihm Bernd Wolf den Puck von der Schaufel. Lugano kam kurz darauf zu seinem zweiten Powerplay. Daniel Carr und Mark Arcobello scheiterten zu Beginn knapp. Doch dann übernahmen die Lions das Zepter. Denis Malgin blieb zunächst in Unterzahl am hervorragenden Fatton hängen. Dann schnürten die Zürcher ihren Gegner regelrecht ein, bis Dario Trutmann mit einem Hammer von der blauen Linie in der 29. Minute zum 3:2 traf. Obwohl die Lions nun spielbestimmend waren und sich immer wieder ausgezeichnete Chancen herausspielten, blieb Lugano gefährlich. In der 34. Minute musste Jakub Kovar sein ganzes Können auspacken, um den Ablenker von Daniel Carr mit Fanghand unschädlich machen zu können. In der 38. Minute traf Carr gar nur den Pfosten.

Im dritten Drittel erwischten für einmal die Tessiner den besseren Start. Shane Prince scheitert gleich nach dem Startbully an Kovar und konnte es kaum glauben. Reto Schäppi sass dabei noch eine Strafe aus dem zweiten Drittel ab. Die Unterzahl hielt Denis Malgin nicht davon ab, selber in die Offensive zu gehen. Er scheiterte in der 42. Minute an der Latte. So blieb es bei der knappen Führung für die Zürcher. In der 46. Minute streckte Daniel Carr Yannick Weber nieder und hatte Glück nur eine Zweiminutenstrafe dafür zu erhalten. Das Powerplay der Zürcher liess zu wünschen übrig. Nur gerade einen Schuss brachten sie während der Überzahl zustande. Die Nachlässigkeit wurde gerächt. Kaum waren die Luganesi wieder vollzählig, bezwang Mark Arcobello Jakub Kovar auf der Fanghandseite zum Ausgleich. Die Zürcher sahen ihre Felle davon schwimmen. Denn die ganze Sache fand eine Wiederholung. Der HC Lugano wurde für Reklamieren in der 52. Minute bestraft. Raphael Herburger musste die Strafe absitzen. Wieder war das Powerplay der Lions ungenügend. Herburger kam von der Strafbank, bediente Luca Fazzini. Fazzini war auf der rechten Seite alleine auf weiter Flur und hatte keine Mühe, Lugano wieder in Führung zu bringen. Natürlich gaben die Lions nicht einfach klein bei. Reto Schäppi (53.) und John Quenneville (55.) hatten beide gegen Thibault Fatton das Nachsehen. Der Ausgleich fiel dafür aus einer unzwingenden Situation. Nach einem geblockten Schuss kam Patrick Geering im Slot an die Scheibe, drehte sich und schoss mit dem Rücken zum Tor backhand – und traf tatsächlich zum erneuten Ausgleich. Die Lions retteten sich in die Verlängerung. Dort fanden die Zürcher das bessere Ende. Denis Hollenstein traf nach einer schönen Körpertäuschung in der 63. Minute zum 5:4.

Schüsse aufs Tor: 28:24 (7:6;10:10;9:6;2:2)

Bully: 43:27 (18:9;9:7;14:9;2:2)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions: Kovar (Ersatz: Waeber); Marti, Noreau; Geering, Trutmann; Weber, Phil Baltisberger; Andrighetto, Malgin, Pedretti; Bodenmann, Roe, Azevedo; Quenneville, Sigrist, Hollenstein; Diem, Schäppi, Sopa; Chris Baltisberger.

HC Lugano: Fatton (Ersatz: Markkanen); Wolf, Loeffel; Alatalo, Chiesa; Guerra, Villa; Morini, Arcobello, Fazzini; Prince, Thürkauf, Carr; Herren, Herburger, Boedker; Bertaggia, Chiquet, Walker; Stoffel, Traber.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Flüeler, Morant (verletzt), Riedi, Krüger und Kivistö (überzählig).

HC Lugano ohne Josephs, Müller, Schlegel, Riva, Vedova (verletzt), Irving, Fadani und Abdelkader (überzählig).

19. Pfostenschuss Simon Bodenmann

28. Pfostenschuss Daniel Carr

42. Lattenschuss Denis Malgin

58:37 Time-out ZSC Lions

59:36 Time-out HC Lugano