Rappi zeigt dem EVZ den Meister
SC Rapperswil-Jona Lakers
EV Zug
Spielbericht
Die SCRJ Lakers behaupten sich ein weiteres Mal in der Spitzengruppe der National League. Dank eines überragenden zweiten Drittels gewinnen die Rapperswiler zum Schluss verdient mit 5:2. Zum Matchwinner avancieren dabei Sandro Zangger und Leandro Profico, die beide vier Punkte erzielen.
Es ist fast ein bisschen unheimlich mit welchem Selbstverständnis die SCRJ Lakers am heutigen Abend den Meister aus Zug vom Eis fegten. Die Leistung ist umso beindruckender, wenn man weiss, dass bei den Rapperswilern mit Djuse, Sataric, Baragano, Vouardoux, Eggenberger und Wetter gleich sechs Stammspieler fehlten. Durch die Ausfälle in der Verteidigung verstärkte sich der SCRJ deshalb mit Rocco Pezzullo vom HC Ambrì-Piotta und Misha Moor vom HC Thurgau. Die neuen Spieler konnten sich schnell ins Kollektiv der Rapperswiler integrieren. Spätestens ab dem zweiten Drittel hatte man deshalb das Gefühl, dass die beiden schon länger im Team der Rosenstädter spielen würden.
Während die Neuen in der Verteidigung einen soliden Eindruck hinterliessen, konnten sich offensiv mit Leandro Profico und Sandro Zangger zwei andere Spieler positiv in Szene setzen. Wie dominant Zangger war, zeigt sich an der Tatsache, dass er an vier der fünf Tore beteiligt war. Noch beeindruckender scheint dabei, dass er diese Punkte in allen Spielsituationen geholt hatte. So stand Zangger am Ursprung des 1:0, dass er eigentlich für Mitchell auflegte. Da der Kanadier jedoch an Leonardo Genoni scheiterte, brauchte es auch noch David Aebischer, der das erste Lakers Tor markierte. Beim zweiten Tor profitierte Zangger von der Arbeit Leandro Proficos. Dieser hatte in Unterzahl einen Pass von Lino Martschini abgefangen und einen Konter eingeleitet. Uneigennützig bediente er vor dem Tor Zangger, der zum 1:0 einschoss. Die gleiche Kombi sah man auch beim 3:0, als Zangger einen weiteren Treffer in Überzahl schiessen konnte. Im letzten Drittel scheiterte der Stürmer zwar an Leonardo Genoni, weil Zack Mitchell jedoch am schnellsten reagierte, stand es alsbald 4:1. Wie Stürmer Zangger, konnte sich auch Leandro Profico über vier Punkte freuen. Der Verteidiger traf nach drei Assists 69 Sekunden vor dem Ende auch noch ins leere Tor.
Obwohl bei den Rapperswilern mit Zangger und Profico zwei Spieler die Aufmerksamkeit besonders auf sich ziehen konnte, darf man auch heute von einer geschlossenen Mannschaftsleistung reden. Einmal mehr gelang es dem SCRJ den Meister aus Zug in Schach zu halten. Mehr noch, mit dem dritten Sieg im vierten Spiel, konnte man gegen die Innerschweizer in dieser Saison gleich zehn Punkte holen. «Hätte mir das jemand vor der Saison gesagt, ich hätte ihn für verrückt erklärt», gesteht Sandro Zangger. Der heutige Matchwinner zeigt damit, dass man auf Seiten der Lakers in gewissen Situationen wohl selbst überrascht ist, wie gut die Rapperswiler in dieser Saison spielen. Richtigerweise schiebt Zangger gleich nach, dass man die zehn Punkte nicht gestohlen hat. «Irgendwie liegt uns dieser Gegner, weshalb wir in den Spielen gegen den EV Zug auch immer unser bestes Hockey zeigen», gesteht der Stürmer.
Wie gut der Meister aus Zug den Rosenstädtern liegt, zeigte sich auch im letzten Drittel in diesem versuchen die Zuger noch einmal alles. Durch Tore von Müller und Kovar kommen die Innerschweizer deshalb ebenfalls zu zwei Toren. Weil der SCRJ in dieser Phase aber jedes Mal eine Antwort hat, will es den Zentralschweizern bis zum Schluss nicht gelingen in dieses Spiel zurück zu finden. Obwohl die Anhängers EVZ immer wieder «Meister Schwiizer Meister»-Sprechchöre anstimmen ist deshalb klar: Rappi war an diesem Abend einfach besser als der Meister.
