Das Cupmonster ist Geschichte

Von Pascal Zingg

Einst waren die SCRJ Lakers ein grosser Player im Schweizer Eishockey Cup. So gewannen sie das Turnier 2018. Ein Jahr danach waren sie im Finale und letztes Jahr immerhin im Halbfinale. Dank diesen Erfolgen sprach man zuletzt immer wieder vom Cupmonster. Ein solches Monster sah man in dieser Saison nicht mehr. Bereits gegen die EVZ Academy konnte man sich nur mit einem schmeichelhaften Sieg in der Verlängerung durchsetzen. Da die Rapperswiler auch heute keine Glanzleistung ablieferten, überrascht es nicht, dass die Lakers das vorerst letzte Cupspiel in ihrer Geschichte mit 2:3 nach Verlängerung verloren.

Im Sport liegt Freud und Leid oft sehr nahe beisammen. Dies musste heute auch Marco Lehmann erfahren. Der junge Stürmer sorgte in der 57. Minute für den vielumjubelten Ausgleich, war aber in der Verlängerung einer der «Deppen», die beim Gegentreffer auf dem Eis standen. Bei angezeigter Strafe wollte der Zürcher Oberländer seinem Teamkollegen Dominik Egli den Stock zuschieben. Leider missriet dieser «Stockpass». Ambrìs Dominic Zwerger hatte daher keine Mühe den freien Daniele Grassi zu bedienen, der zum 3:2 einschob.

Natürlich wäre es zu einfach Marco Lehmann für diese Niederlage zu rügen. Dies insbesondere, weil der junge Stürmer in der aktuellen Saison einen guten Job macht. Allein die Tatsache, dass er bei den Special Teams und in der Verlängerung auf dem Eis stand, zeigt, wie viel Verantwortung der 21-jährige bei den Lakers bereits übernimmt. Mit seinem ersten Tor im Dress der Rapperswiler, hatte er dann auch sein Soll in der Offensive erfüllt. Ein Soll, dass man heute von anderen Spielern auch hätte fordern dürfen. Abgesehen von einer starken Startphase, waren die Rosenstädter heute äusserst harmlos. «Wir hatten zu wenig Verkehr vor dem Tor, wir müssen lernen auch die dreckigen Tore zu schiessen», bemerkte Lehmann richtiger Weise.

Neben den Problemen in der Offensive, bereiten den Rapperswilern aber auch die Special Teams Sorgen. Es überrascht daher nicht, dass der HCAP seine Tore in Über- und Unterzahl erzielte. «Dass wir in dieser Saison schon drei Shorthander kassiert haben, geht gar nicht», ärgerte sich Trainer Jeff Tomlinson. Man hätte eine schlechte Powerplay-Mentalität und sei sich nicht bewusst, dass man auch mit einem Mann mehr verteidigen müsse. Ein gutes Beispiel dafür war der Shorthander zum 1:2. «Die Situation wäre nicht gefährlich gewesen, wenn der Verteidiger den zweiten Mann gedeckt hätte», analysierte der Coach. Für Tomlinson ist klar, dass man dieses Problem schnellst möglich in den Griff kriegen muss, wenn man diese Saison noch etwas erreichen will.

Immerhin dürfte Tomlinson am Dienstag wieder auf seinen Topscorer Roman Cervenka zählen dürfen. Seine Abwesenheit in Folge Krankheit hatte das Powerplay der Lakers nicht eben gefährlicher gemacht. «Dies soll jedoch keine Ausrede sein, wenn Cervenka nicht da ist, hat es genügend andere Spieler, die Verantwortung übernehmen können», bemerkte Tomlinson. Immerhin kehrte heute Steve Moses aufs Eis zurück. Gerade rechtzeitig, ist man versucht zu sagen. Sein Ersatz Vladimir Sobotka fiel bereits nach zwei Einsätzen mit Leistenproblemen aus. Man darf deshalb gespannt sein, mit welchen Ausländern die Rapperswiler in den nächsten Spielen auflaufen werden.

 

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Sonntag, 25. Oktober 2020

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