Trotz Jokerit-Sieg: Lugano im Halbfinale

Von Samanta Grossen

Jokerit Helsinki gewinnt mit 6:4 gegen den HC Lugano. Die Tessiner bleiben aber trotz Niederlage auf dem ersten Rang in der Gruppe Torriani qualifizieren sich damit direkt für den Halbfinal.

Nach zwei Dritteln leitete eine Veränderung die Niederlage des Schweizerteams ein. Kein Tor von Jokerit. Aber ein unerklärlicher Torhüterwechsel auf Seiten der Tessiner. Beim Stand von 4:3 für den HC Lugano tauschte Trainer Doug Shedden seinen Torhüter Mark Owuya aus und brachte anstelle des schwedisch-russischen Keepers Elvis Merzlikins. Noch nicht einmal 27 Sekunden zwischen den Pfosten, kam Merzlikins ein erstes Mal zu spät. Doch damit nicht genug: Die Finnen, die zum 4:4 ausgleichen konnten, blieben bis zum Schluss offensiv gefährlich, weshalb sich der Torhüterwechsel rächte. Denn in den Minuten 46 und 54 trafen Kulda und Lajunen, die mit ihren beiden Treffern den Sieg für die Finnen besiegelten. Ein erstes Mal führten die Finnen zudem bereits im Startdrittel.

Offensivpower auf beiden Seiten

Lugano, welches nach dem ersten Abschnitt mit 0:1 im Rückstand war, versuchte im Mitteldrittel früh zu reagieren. Nach nur einer Spielminute stand es auf dem Skore bereits 1:1 – mit einem harten Schuss trifft Ryan Glenn ins hohe Eck und bezwang den Keeper Karlsson mit einem überraschend präzisen Schuss. Was aber dann folgte, war Offensive Brillanz auf beiden Seiten. Zuerst schoss Lorenz Kienzle Lugano mit einem Direktschuss in Führung. Doch Jokerit liess sich von den beiden Treffern der Tessiner nicht beindrucken. Nicht einmal zwei Minuten später läutete die Torsirene erneut. Der Amerikaner Tim Kennedy erzielte prompt den zweiten Treffer für die Finnen und gleicht damit die Partie wiederum aus. Nach einem Fehlpass von Philippe Furrer in der 32. Minute nutzte Roope Talaja den freien Raum, täuschte einen Schuss an und schob die Scheibe zwischen den Schonern des Goalies ins Tor. Als dann aber Dan Spang wegen einem Cross-Check auf die Strafbank musste, entwischte Gregory Hofmann in Unterzahl und zwang Karlsson zu einem Abpraller. Damien Brunner lupfte die Scheibe ins Tor und erzielt via Shorthander das 3:3. Doch die Fans des HC Lugano hatten 39 Sekunden später erneut Grund zum Jubeln: Nach einem Pettersson-Pass traf Klasen in ähnlichem Stile wie zuvor Talaja. Vom 0:1 zum 4:3 in einem Drittel – die Zuschauer erhielten ein pures Offensiv-Spektakel geboten.

Torhüterwechsel mit negativen Folgen

Nach einem abwechslungsreichen Mitteldrittel, waren nach dem Torhüterwechsel dann nur noch die Finnen am powern. Tor um Tor kassierte der eingewechselte Merzlikins, sodass die Finnen einen ungefährdeten Sieg einfahren konnten. Dass Jokerit die erste Partie in ihrer Spengler-Cup-Geschichte gewinnen würde, war damit schnell klar. Ein Tor fehlte aber noch zur Übernahme der Spitzenposition. Dies wussten die Luganesi dann aber doch zu verhindern.

Trotz Niederlage ist deshalb der HC Lugano Gruppenerster und steht damit direkt im Halbfinale des 89. Spengler Cups. Jokerit Helsinki und Adler Mannheim werden morgen beide in einem Viertelfinale gegen einen Gegner aus der Gruppe Catini antreten müssen.

HC Lugano – Jokerit Helsinki 4:6 (0:1, 4:2, 0:3)

Vaillant Arena. – 6300 Zuschauer (ausverkauft). – SR: Kaukokari/Stricker, Borga/Fluri. – Tore: 18. Kozun (Jensen) 0:1. 22. Glenn (Stapleton, Pettersson) 1:1. 23. Kienzle (Filppula) 2:1. 24. Kennedy 2:2. 32. Talaja 2:3. 37. Brunner (Hofmann / Ausschluss Spang!) 3:3. 38. Klasen (Pettersdson) 4:3. 41. Larsen 4:4. 46. Kulda 4:5. Lajunen (Jormakka) 4:6. – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Lugano. 3mal 2 gegen Helsinki.

Lugano: Owuya (40. Merzlikins); Glenn, Spang; Furrer, Chiesa; Hirschi, Kparghai; Kienzle, Sartori; Martensson, Pettersson, Klasen; Bertaggia, Stapleton, Brunner; Hofmann, Filppula, Walker; Dal Pian, Fazzini, Romanenghi.

Helsinki: Karlsson; Larsen, Jensen; Todd, Jaakola; Kulda, Lajunen; Joensuu, Kozun, Regin; Kennedy, Pelletier, Aaltonen; Hagman, Jormakka, Sallinen; Talaja, Gymer, Salminen; Wirtanen.

Bemerkungen: Lugano ohne Vauclair, Kostner, Ulmer, Reuille und Sannitz (alle überzählig). Helsinki ohne Mäkli, Sneck, Kautto, Kapanen und Ohtamaa (alle überzählig). 58. Pfostenschuss Joensuu. 59. Time-Out Helsinki. 59:59-60:00 Helsinki mit einem sechsen Feldspieler anstelle von Goalie Karlsson.

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