Von der Sirene gerettet
Rapperswil-Jona Lakers
HC Ajoie
Spielbericht
Die SC Rapperswil-Jona Lakers sind in der National League B angekommen. Derart dramatisch, wie der heutige Abend verlief, hatte man sich den Saisonstart aber sicher nicht vorgestellt. Obwohl man das Spiel zur Spielhälfte in den Griff bekam, wurde es in der letzten Sekunde nochmals ganz heiss.
Die Konstanz scheint im Moment das grösste Problem der Lakers zu sein. Wie man schon in der Vorbereitung feststellen musste, folgen auf starke Phasen immer wieder auch schwächere Abschnitte in denen man sich die Butter wieder vom Brot nehmen lässt. Dies sah man beispielsweise im ersten Drittel. Die Lakers starteten ideal in dieses Spiel und gingen bereits nach 75 Sekunden mit 1:0 in Führung. Leandro Profico hatte Michael ideal eingesetzt. Hügli zog alleine auf Rochow und bezwang diesen zwischen den Beinen. Obwohl die Lakers in den Startminuten optisch überlegen waren, dachten sie offenbar nicht daran dieses Spiel sogleich zu entscheiden. In der Folge, war es nämlich der HC Ajoie, der die besseren Chancen hatte und in der 15. Minute im Powerplay durch Steven Barras ausgleichen konnte. Dass die Lakers nach einer solchen schlechten Phase immer wieder aufstehen können, bewiesen sie 22 Sekunden vor der ersten Sirene. Kuonen hatte einen Schnittstellenpass von Aulin zum 2:1 verwertet. Gestärkt durch die erneute Führung zeigten die Lakers zum Start von Drittel zwei erneut eine starke Leistung. Schlagenhauf lenkte in der 24. Minute einen Schuss von Rizzello zum 3:1 ab. Acht Minuten später profitierte Hügli von einer Unsicherheit Rochows. Der Ajoie Torhüter liess einen Schuss von Schlagenhauf fallen, worauf Hügli sich mit dem 4:1 bedankte.
Dramatische Schlusssekunden
Nach dem starken zweiten Drittel schien das Spiel endgültig seinen Lauf zu nehmen. Doch hatte man die Rechnung ohne den Gast gemacht. Steven Barras konnte noch vor der Pause mit einem erneuten Powerplaytreffer auf 4:2 verkürzen. Eigentlich wäre auch dieser Treffer kein Unglück gewesen, doch wurden die Lakers plötzlich wieder passiv, was dem Gegner neue Chancen eröffnete. Als es in der 53. Minute nicht gelang die Scheibe aus der Gefahrenzone zu bringen profitierte Frossard mit dem 4:3. Ajoie drückte nun nochmals auf den Ausgleich, zeigte sich jedoch nicht sehr clever. Hauert erlaubte es Rizzello in der 59. Minute über seinen Stock zu fallen. Ein Vergehen, dass von Schiedsrichter Luca Boverio mit einer kleinen Strafe geahndet wurden. Weil jedoch Kuonen und Schlagenhauf (Pfosten), die Scheibe aus besten Positionen nicht über die Linie brachten, konnte Ajoie drei Sekunden vor Schluss nochmals ein Bully erzwingen. Tatsächlich gelang es den Jurassiern die Scheibe aufs Tor zu bringen, wo sie über Melvin Nyffeler sprang und von Jonathan Hazen ins Tor befördert wurde. Die grosse Frage war jedoch, ob die Scheibe noch rechtzeitig über die Linie geflogen war. Schiedsrichter Boverio beriet sich mit seinen Linesmen und konsultierte dann das Video. Der Unparteiische kam schliesslich zum Schluss, dass die Scheibe nach der Sirene hinter der Linie war und die Lakers somit gewonnen hatten. Diesen Entscheid wollte Ajoie nicht akzeptieren. Sie legten daher einen Spielfeldprotest ein. Da es sich hier jedoch um einen Tatsachenentscheid handelt, dürfte der Protest wohl nur wenig Erfolgsaussichten haben.
Wir müssen cooler bleiben
Die Lakers kamen somit nochmals mit einem blauen Auge davon. Es ist jedoch augenscheinlich, dass die fehlende Konstanz den Lakers in dieser Saison noch einige Punkte kosten könnte. Für den Doppeltorschützen Michael Hügli war deshalb auch klar, dass man dort den Hebel ansetzen muss. „Dass es drei Sekunden vor Schluss noch einmal so heiss wird, darf uns nicht passieren. Obwohl das 4:2 etwas unglücklich war, müssen wir im dritten Drittel unser Spiel weiterspielen. Dieses auf und ab hatten wir allerdings schon in der Vorbereitung, es wird daher wichtig sein als Team die richtige Lösung zu finden, damit eine gewisse Konstanz in unserer Leistung einkehrt.“ Eine neue Gelegenheit diese Konstanz zu suchen, bietet sich den Lakers indes schon morgen, wenn sie in Runde zwei gegen auswärts gegen La Chaux-de-Fonds antreten.
