Servette: Debriefing ohne McSorley

Mittwoch, 15. März 2017, 12:17 - Martin Merk

Bei Genf-Servette ist nach dem schnellen Playoff-Aus Wunden lecken angesagt. Mitten drin und doch nicht ganz dabei ist Chris McSorley, der erstmals seit seiner Ankunft 2001 in Frage gestellt ist.

Laut der "Tribune de Genève" begannen bei Genf-Servette Debriefings mit den Spielern. Dies wird als normaler Prozess abgetan, ist aber doch ganz anders als in der Vergangenheit. Früher hätte Chris McSorley in der Vernets-Halle einfach mit den Spielern gesprochen. Doch McSorley ist seit dem Verkauf seines Aktienpakets nicht mehr Alleinherrscher, sondern nur noch Trainer und Angestellter. Daher geschehen zusätzliche Debriefings mit jedem Spieler in einem Nobelhotel im Stadtzentrum mit den eingeflogenen Kanadiern Mike Gillis und Lorne Henning. Der frühere Vancouver-GM Gillis ist seit dieser Saison im Verwaltungsrat und dessen früherer Assistent Henning wurde offiziell als sportlicher Berater - oder nach Interpretation der lokalen Journalisten als Supervisor - für McSorley installiert.

Auf Anfrage der Zeitung werden die zusätzlichen Debriefings nicht kommentiert. Wollen die neuen Leute aus Kanada einfach die Spieler besser kennenlernen, die sportliche Situation verbessern und schlicht und einfach den Prozess professionalisieren anstatt alles McSorley machen zu lassen? Oder geht es auch darum herauszufinden, ob McSorley der richtige Trainer ist, wenn das Thema mit den Spielern in Abwesenheit des Trainers angesprochen wird? McSorley, der so lange bei einem NLA-Club an der Bande steht wie niemand ausser Arno Del Curto in Davos, wird schliesslich erstmals in Frage gestellt. Und die geheimen Debriefings passen dazu ins Bild.

Der Routinier Kevin Romy war einer der Spieler, der sich zur Zeitung äusserte. "Mit ihnen (Gillis/Hennig) ist es ein Debriefing der Saison wie ein anderes", wird Romy zitiert und sagt zur Situation um McSorley: "Die Situation? Wir wissen nicht mehr als ihr, als das was in den Zeitungen geschrieben steht. Nicht mehr als andere Personen. Ich kann mich darüber nicht wirklich äussern."