Bündner Olympia-Nein

03.03.13 - Martin Merk

Das Bündner Stimmvolk sagt Nein zu Olympischen Winterspielen 2022 in Davos und St. Moritz. Der Nein-Anteil betrug bei relativ hoher Stimmbeteiligung 52,7 Prozent. Damit ist die Kandidatur noch vor ihrer Eingabe geplatzt. Die Initianten haben bereits nach den Hochrechnungen die Niederlage eingestanden.

Die Schweiz wird auch 2022 keine Olympischen Spiele auf heimischem Boden erleben. Wieder einmal ist eine Kandidatur an der Urne gescheitert. Dies zum Trauer vieler Sportfans, Sportfunktionäre und Touristiker, und zur Freude des links-grünen Gegenkomitee. In der kantonalen Abstimmung waren zwar einige Regionen dafür, andere wie die bevölkerungsreiche Region um Chur jedoch dagegen. Die kommunalen Vorlagen und Kredite in St. Moritz und Davos wurden angenommen, was aufgrund des kantonalen Ergebnisses redundant geworden ist.

Die Kandidatur von St. Moritz, wo 1948 letztmals Olympische Spiele in der Schweiz stattfanden, und Davos versprach zwar umweltschonendere und nachhaltigere Winterspiele als bei den Austragungen zuvor, doch offenbar nicht genug für viele Wähler. Dazu kamen wohl auch die Wirren der letzten Wochen um die Finanzierung des Milliardenprojekts. Für die Schweiz wäre es der grösste je im Land ausgetragene Sportanlass gewesen - noch grösser als die Euro 2008.

Bislang fanden in der Schweiz nur 1928 und 1948 Olympische Winterspiele jeweils in St. Moritz statt. Bewerbungen von Sion (2002 und 2006) sind in den Wahlen an Salt Lake City und Turin gescheitert. Die Kandidatur Bern 2010 schaffte es unter den letzten Vier, wurde jedoch von der Bevölkerung abgelehnt und deswegen zurückgezogen. Eine mögliche Kandidatur Zürich 2014 wurde aufgrund zu hoher Kosten nicht eingereicht, nachdem sich landesintern das Zürcher Projekt gegenüber einer Kandidatur aus Davos durchgesetzt hatte.
Aktuelle News