Frauen: Fünfter Titel für Lugano

Vor einer schönen Zuschauerkulisse von 1500 Fans in der Resega gewann das "Ladies Team" des HC Lugano auch das dritte Finalspiel gegen den Titelverteidiger ZSC Lions und gewann damit die Frauen-Meisterschaft. Zuvor waren die Zürcherinnen drei Jahre in Serie erfolgreich gewesen.

Der HC Lugano führte von Anfang an die feiner Klinge und bei einer angezeigten Strafe gegen die ZSC Lions fiel der erste Treffer. Nach einer schönen Kombination traf Forster in der 6. Minute zum Führungstreffer. In der Folge hatten beide Teams Chancen, doch die beiden Torhüterinnen verhinderten mit schönen Paraden weitere Treffer.

Im Mitteldrittel erwischten die Gäste den besseren Start und es brannte ein paar Mal lichterloh vor dem Tor der Bianconeri, doch Anthamatten - hinter Florence Schelling die Nummer 2 in der Nationalmannschaft - war ein sicherer Rückhalt und hielt ihr Team im Spiel.

Genau bei Spielhälfte lancierte Bullo mit einem Steilpass Raselli, die alleine vor Clavadetscher auftauchte und das Duell gewann. Dann kassierten die Lions zwei Strafen und die Bianconeri kamen zu 61 Sekunden in doppelter Überzahl. Nach einem Time-out klappte es mit dem Powerplay: Stiefel bediente Bullo vor dem Tor, die mit Ihrem Direktschuss zum 2:0 traf.

Das Schlussdrittel begannen die Gäste nach einer Strafe gegen Raselli in Überzahl, doch dann war Stiefel schneller als eine Spielerin der Lions, schnappte sich die Scheibe, via Bullo kam diese zu Menard, die aus zentraler Position zum 3:0 traf. Doch dies war noch nicht die Entscheidung. Als beide Teams in vier gegen vier spielten, traf A. Müller zum 3:1. Dann hatte Meyer die endgültige Entscheidung auf dem Stock doch alleine vor Greenway verpasste sie diese und wanderte anschliessend auf die Strafbank.

Beinahe hätten die Bianconeri noch einen Shorthander erzielt, Menard für Stiefel, Ihr Backhandschuss war ein wenig zu hoch und als erneut A. Müller in der 54. Minute von einer unübersichtlichen Situation vor dem Tor von Anthamatten profitierte und zum 3:2 einschoss, erlebten die Zuschauer packende Schlussminuten. Anthamatten musste noch ein paar brenzlige Situationen entschärften bevor Raselli acht Sekunden vor Schluss ins leere Tor zum vielumjubelten 4:2 traf.

Damit haben die Ladies des HC Lugano Ihren fünften Meistertitel gewonnen, ein verdienter Sieg im "Klassiker" des Schweizer Frauen-Eishockeys in drei Spielen gegen die ZSC Lions. Diesmal hatten sie das bessere Kollektiv und auch die besseren Einzelspielerinnen, angeführt von Nicole Bullo, Evelina Raselli, Sarah Forster, Romy Eggimann und einer überragenden Torfrau Sophie Anthamatten.

Vor der Übergabe des Pokals und der Medaillen wurden Isabel Menard für das Ladies Team des HC Lugano und die Britin Angela Taylor von den ZSC Lions als beste Spielerinnen ausgezeichnet.

Nach dem Triumph konnten wir uns kurz mit Nationalspielern Sarah Forster unterhalten, die vom Jura aus nach Lugano pendelt.

Sarah Forster, die vielen Entbehrungen haben sich gelohnt, nach der Bronzemedaille in Sotschi auch der Meistertitel mit dem HC Lugano:

"Ich würde persönlich nicht von Entbehrungen sprechen sondern von einer Entscheidung, die ich getroffen habe. Während sechs Monaten gilt meine Priorität dem Eishockey. Ich habe es so gewollt und am Schluss der Saison habe ich die Belohnung für dafür erhalten."

Erzählen Sie uns von der Mannschaft.

"Wir haben hier in Lugano eine Mannschaft, in der alle am gleichen Strick ziehen. Wir treten als Team auf, haben auch gute Ausländerinnen und eine super Torfrau und sind jung und voller Enthusiasmus."

Wie ist das Gefühl vor 1500 Zuschauern zu spielen und das erste Tor im entscheidenden Spiel zu schiessen?

"Seit den Olympischen Spielen in Sotschi bin ich mir bewusst, dass ich innerhalb eines Teams eine wichtige Rolle als Leader übernehmen kann. Dieser erste Treffer war wichtig und hat das Spiel in die richtigen Bahnen geleitet. Am Schluss wurde es noch einmal eng. Wir haben mit zwei Blöcken durchspielt, da ist es normal, dass man am Schluss müde ist. Doch zusammen haben wir diesen tollen Sieg nach Hause gebracht, einfach fantastisch."

Bemerkungen:
31:26 Time-out HC Lugano
47:03 Time-out ZSC Lions
ZSC Lions ab 58:52 ohne Torfrau
41:31 Torhüterwechsel bei den ZSC Lions