„Dass ich dieses Team als Captain anführen darf, ist eine ganz spezielle Sache“, meint Calvin Thürkauf. Das „C“ auf der Brust ist jedoch nicht das einzige, was diese WM für den gebürtigen Zuger speziell macht. „Da mein Vater Kanadier ist, sind Turniere in Kanada immer eine spezielle Sache.“ Auch die Tatsache, dass er in der kanadischen Junioren Liga WHL bei den Kelowna Rockets spielt, macht die Sache noch einmal spezieller. Es ist also nichts als verständlich, dass die Vorfreude aufs Turnier bei Thürkauf sehr gross ist. „Dies ist allerdings beim ganzen Team so. Nach zwei Wochen Trainingslager, können wir es kaum erwarten, dass es endlich losgeht“, korrigiert der Stürmer.

An den Worten Thürkaufs ist zu spüren, dass die Schweiz mit viel Selbstvertrauen ins Spiel gegen die Tschechen startet. Ein Selbstvertrauen, dass die Eisgenossen brauchen können. Schliesslich liegt eine Überraschung gegen die Tschechen durchaus drin. Einerseits macht der aktuelle tschechische Jahrgang keinen unwiderstehlichen Eindruck. Andererseits musste das Team von Jakub Petr bereits gestern Abend in einem engen Spiel gegen die Finnen antreten, weshalb sie heute etwas müde Beine haben könnten. Captain Thürkauf redet dann auch von einem der wichtigen Spiele an diesem Turnier. Wie man in Helsinki gesehen habe, brauche es mindestens einen Sieg um ins Viertelfinale einzuziehen. „Punkte könnten uns deshalb etwas den Druck von jenem Spiel gegen die Dänen nehmen.“ Obwohl es bei dieser Ausgangslage eigentlich keine zusätzliche Motivation bräuchte, ist dieses Spiel für Thürkauf ein spezielles. Spielt doch bei den Tschechen mit Tomas Soustal sein Linienpartner aus Kelowna. „Ich freue mich wieder einmal gegen ihn zu spielen. Er hat mich in den letzten Wochen immer wieder aufgezogen, dass sie uns bestimmt schlagen werden. Da wäre eine Revanche auf dem Eis genau das richtige“, meint der Zuger lachend.

Dass das Spiel gegen die Tschechen trotz der guten Ausgangslage bei weitem kein Selbstläufer ist, ist derweil auch Thürkauf bewusst: „An einem solchen Turnier musst du jede Sekunde Vollgas geben. Wenn du das nicht tust, wirst du dies später bereuen.“ Man merkt, dass der Zuger mit je einer U18- und U20-WM bereits einiges an Erfahrung mitbringt. Eine Erfahrung, die durch sein Engagement in Kelowna bestimmt noch gesteigert wird. Zusammen mit seiner Rolle als Leader in der ersten Sturmreihe, war es bestimmt eine gute Entscheidung Thürkauf zum Captain zu machen. Überhaupt scheint das Trainerteam um Christian Wohlwend bei der Zusammensetzung des Teams gute Arbeitet geleistet zu haben. „Verglichen mit Helsinki ist der Zusammenhalt im Team noch etwas besser. Ausserdem haben wir nun mehr Pfeffer in der Garderobe“, lobt Captain Thürkauf. Neben diesen Verbesserungen im mentalen Bereich profitiere das Team davon, dass man in diesem Jahr mehr Spieler dabeihabe, die bereits Einsätze in der NLA oder NLB hatten.

Bei so viel positiver Energie stellt sich also die Frage wie weit die Schweiz an diesem Turnier kommen kann. „Wichtig wird vor allem das Spiel gegen die Dänen“, ist für Thürkauf klar. „Im letzten Jahr haben wir gegen sie eine dumme 1:2-Niederlage eingesteckt, dafür wollen wir uns unbedingt revanchieren.“ Daneben habe man aber auch in den restlichen Spielen eine Chance. Dies habe man nicht zuletzt in den Testspielen gegen die USA und Kanada gesehen, wo man jeweils gut mithalten konnte. Sind wir also gespannt, was die Schweizer an diesem Turnier und insbesondere im heutigen Spiel gegen die Tschechen zeigen können.