Matewa: Klare Ziele, mutiges Spiel

16.8.2016 - Von Fabian Lehner

Am Ivan Hlinka Memorial trafen wir den quirligen Schweizer Lucas Matewa nach dem Spiel gegen die Slowakei. Er ist ein angenehmer Gesprächspartner, fast zu angenehm. Im Nachhinein war ich froh, dass das Aufnahmegerät mitlief, da es nur so aus ihm heraus sprudelt.

Matewa fällt auf dem Eis nicht nur wegen seiner dunkleren Hautfarbe auf. Er ist ein Energiebündel auf dem Eis. Der Verteidiger, der in Lausanne durch den Nachwuchs ging und im Novizen-Alter zu Fribourg-Gottéron wechselte, stösst immer wieder im Angriff mit nach vorne. Dass dies nicht auf Kosten der Defensive geht, zeigt sich in seiner Statistik: Als einer der wenigen Schweizern hat er nach dem Turnier eine positive -/+ Bilanz. Auch setzten ihn die Coaches immer wieder im Power- und Boxplay ein. Ein grosses Vertrauen, welches schon in den Spieler von Gotteron gesetzt wird.

Zwei Sachen stachen beim Blick auf seine Statistiken sofort heraus: Ersten durfte er immer wieder bei den Älteren aushelfen, als U15-Spieler bei der U17 und als U17-Spieler bei den Elite-Junioren. Das zweite ist, das seine Strafminuten immer weniger werden. Ein sehr gutes Zeichen für einen Verteidiger.

Auf seine Saison angesprochen kommen zuerst die Standardfloskeln, er sei zufrieden, es geht immer besser, doch noch viel Arbeit liege vor ihm. Anders über seine Ziele: „Ich will eine starke Saison bei Gottéron spielen, mich stetig verbessern und eine super U18-WM abliefern! Das ist wichtig für mich. Denn wenn ich da gut spiele, werde ich früh gedraftet, für die Juniorenliga in Kanada.“

Zuerst meinte er noch es ist ihm egal wo in Kanada, Hauptsache er wird gedraftet. Beim Nachhaken gibt er aber zu, eine Präferenz für die Provinz Quebec zu haben und würde gerne in der QMJHL spielen. „Da kann ich Fränzösisch sprechen, was es für mich natürlich leicht macht. Auguste (Impose) war ja auch dort“, sagte er mit einem Schmunzeln. Es sind solche Dinge, welche den Waadtländer extrem sympathisch machen.

Solch klare Ansagen lassen das Herz höher springen. Wenn er genau so hart trainiert, wie er seine Ziele setzt, kann er eine hervorragende U18-WM spielen.