Die Spieler in der Einzelkritik

18.05.16 - Von Leroy Ryser

Ohne die Viertelfinals gibt es auch keine – oder nur wenig – Loorbeeren für die Spieler. In der Einzelkritik sind auch deshalb mehrere Spieler ungenügend, nur die wenigsten haben überzeugt.

Note 3,5 für Reto Berra, 6 Spiele, 88,07 % Fangquote, 3,5 Gegentore pro Spiel

Gemessen an den Erwartungen war Reto Berra zu wenig gut. Oft war er zwar solid, das Team zum Sieg gehext hat er aber nie. Im Rückblick könnte der Flop gegen Kasachstan mitentscheidend für den weiteren Verlauf des Turnieres gewesen sein. Der brachte die Schweiz in diesem Spiel aus den Bahnen.

Note 4 für Robert Mayer, 1 Spiel, 84,62 % Fangquote, 4 Gegentore pro Spiel

In seinem einzigen Spiel gegen Norwegen ist er nicht schuldig an der Niederlage. Er genügt als zweiter Torhüter, für mehr konnte er sich nicht empfehlen.

Note 4,5 für Patrick Geering, 7 Spiele, 0 Tore, 1 Assist, 4 Strafminuten, -2 Bilanz

Sehr solid in der Defensive – auch auf internationalem Niveau. Einer der seine Aufgaben erfüllte und überzeugen konnte. Leider dennoch eine -2 Bilanz und steht bei beiden Unterzahl-Gegentoren gegen Schweden auf dem Eis – das trübt seine Bilanz ein bisschen.

Note 4 für Yannick Weber, 7 Spiele, 1 Tor, 2 Assists, 4 Strafminuten, -1 Bilanz

Yannick Weber ist ein Offensivverteidiger, der defensiv zu wenig Ruhe in ein Spiel bringt. Mit seinem Schuss müsste er auch deshalb mehr Tore erzielen. Offensiv war er dennoch mehr als genügend, defensiv knapp nicht.

Note 4 für Félicien Du Bois, 7 Spiele, 1 Tor, 3 Assists, 18 Strafminuten, -2 Bilanz

Neun Zweiminutenstrafen sind zu viel – alleine drei davon gegen Schweden. Im letzten Spiel ausserdem ungenügend. Dennoch offensiv mit Wirkung, oftmals mit gutem Schuss. Er kann es aber besser, deshalb nur knapp genügend.

Note 5 für Raphael Diaz, 5 Spiele, 0 Tore, 6 Assists, 2 Strafminuten, +2 Bilanz

Trotz zwei verpassten Spielen hat er am meisten Punkten unter allen Verteidigern in der Gruppenphase – starke Leistung. Er ist ein guter Spielmacher, scheibensicher und setzt offensive Akzente. Gute Josi-Vertretung!

Note 5 für Noah Schneeberger, 6 Spiele, 1 Tor, 1 Assist, 0 Strafminuten, +1 Bilanz

Spieler wie ihn hätte die Schweizer Mannschaft mehr gebraucht: In der Defensive absolut sicher und solid, nach vorne zudem mit klugen Pässen. Blieb ohne Strafminute.

Note 3,5 für Christian Marti, 4 Spiele, 0 Tore, 1 Assist, 4 Strafminuten, -2 Bilanz

Gegen Russland bei drei Gegentoren auf dem Eis, schien überfordert auf diesem Niveau. Vielleicht braucht der erst 23-Jährige noch etwas mehr Zeit.

Note 5,5 für Eric Blum, 7 Spiele, 2 Tore, 1 Assist, 0 Strafminuten, +4 Bilanz

Zweifellos der beste Verteidiger der Schweizer Mannschaft. Defensiv ist er absolut solid, nach vorne hat er viel Einfluss aufs Spiel. Er erzielt gegen Dänemark und Lettland je ein Game-Winning Goal. Zudem kassiert er keine Strafminute! +4-Bilanz lässt sich sehen.

Note 3,5 für Robin Grossmann, 7 Spiele, 0 Tore, 0 Assists, 12 Strafminuten, +1 Bilanz

Ist ein Unsicherheitsfaktor. Je nach wer neben ihm spielte sah er zwar besser aus, scheint aber dennoch nicht an seinen Leistungszenit zu kommen.

Note 4 für Andres Ambühl, 7 Spiele, 0 Tore, 4 Assists, 6 Strafminuten, -4 Bilanz

Andres Ambühl spielte wie immer: Aggressiv, läuft viel, kämpft vorbildlich. Zugleich ist er im gegnerischen Drittel aber praktisch wirkungslos, steht zudem bei vier (!) Boxplay-Gegentoren auf dem Eis und hat Minus vier Bilanz. Ohne seinen Einsatz wäre er ungenügend. War seine Saison vielleicht zu lang und kräfteraubend?

Note 3 für Gregory Hofmann, 7 Spiele, 1 Tor, 1 Assist, 0 Strafminuten, +3 Bilanz

Ist auf internationalem Niveau in der Offensive chancenlos. Über die Aussenbahnen bleibt er wirkungslos, Explosivität und Überraschungen bleiben aus.

Note 4 für Reto Schäppi, 5 Spiele, 0 Tore, 2 Assists, 2 Strafminuten, +2 Bilanz

Ein defensiver Center mit Wasserverdrängung der nach vorne keine Wirkung hat. Bestätigt das Schweizer Problem auf der Mittelachse. Dennoch solid mit +2.

Note 6 für Nino Niederreiter, 7 Spiele, 3 Tore, 3 Assists, 2 Strafminuten, +6 Bilanz

Der beste Schweizer. Steht beim Dänemark-Spiel bei allen Schweizer-Toren auf dem Eis, scort und arbeitet hart. Trifft auch gegen Lettland doppelt. In den ersten vier Spielen zudem ohne Gegentore. Schiesst im Schweizer Team am meisten aufs Tor und hat die beste Plus-Minus-Bilanz. Grosse Klasse!

Note 4,5 für Morris Trachsler, 7 Spiele, 0 Tore, 1 Assist, 2 Strafminuten, +1 Bilanz

Schlauer Defensivcenter der auch in einer offensiven Linie gute Arbeit leistet. Ist aber bei drei Gegentoren (zwei in Unterzahl) gegen Lettland auf dem Eis. Das trübt seine sonst sehr gute Bilanz ein bisschen. Wichtiger Leader für das Team.

Note 3 für Dino Wieser, 7 Spiele, 0 Tore, 0 Assists, 2 Strafminuten, -4 Bilanz

Schon an der letzten WM konnte sich Dino Wieser nicht wie erwartet einbringen. Er ging auch in diesem Jahr den Gegnern zu wenig unter die Haut, vor allem auch, weil er zu langsam war. -4-Bilanz ist zu viel. Schon in den Playoff-Halbfinals schien sein Energietank leer. Im Nachhinein wäre Tristan Scherwey als gleicher Spielertyp vielleicht die bessere Wahl gewesen.

Note 3 für Marc Wieser, 7 Spiele, 0 Tore, 0 Assists, 2 Strafminuten, -2 Bilanz

Hat beim HC Davos eine andere Rolle und kam nach der langen Saison an der Weltmeisterschaft nicht zur Geltung. Auf diesem Level ist er kein Skorer, deshalb hat er zu wenig Wirkung.

Note 3,5 für Denis Hollenstein, 7 Spiele, 3 Tore, 1 Assist, 4 Strafminuten, -1 Bilanz

Zu wenig Konstanz, zu wenig Effizienz und offensiv zu wenig auffällig für sein Format. Zwei wichtige Tore (2:2-Ausgleich gegen Kasachstan, 1:0 gegen Tschechien) polieren seine Bilanz auf, ansonsten aber hinkt er den Erwartungen deutlich hinterher. Von ihm muss und kann mehr kommen.

Note 5,5 für Simon Moser, 7 Spiele, 3 Tore, 3 Assist, 6 Strafminuten, +4 Bilanz

Moser ist für die gegnerische Verteidigung mühsam. Er spielt körperbetont, betreibt viel Aufwand in den Ecken und ist vor dem Tor gefährlich. In den ersten vier Spielen ohne Gegentor, in Unterzahl steht er nur bei einem Gegentor auf dem Eis (1:2 gegen Kasachstan). Schiesst nach Niederreiter am meisten aufs gegnerische Tor.

Note 5,5 für Sven Andrighetto, 7 Spiele, 3 Tore, 4 Assists, 4 Strafminuten, +2 Bilanz

Dribbelstark und auffällig in fast allen Spielen. Sammelt am meisten Punkte im Schweizer Team und schiesst wichtige Tore. Andauernd ein Gefahrenherd mit Zug aufs Tor. Traf gegen Tschechien beim Stand von 1:1 leider nur den Pfosten.

Note 3 für Gaetan Haas, 2 Spiele, 0 Tore, 0 Assists, 2 Strafminuten, 0 Bilanz

Hat mit 15 Bully-Einsätzen die beste Bullystatistik (68.18%) aller Spieler während der Gruppenphase. Ansonsten zu wenig guter Center auf diesem Niveau. Erst 24-jährig, kann sich noch entwickeln.

Note 3 für Lino Martschini, 4 Spiele, 0 Tore, 1 Assist, 0 Strafminuten, -1 Bilanz

Macht gegen Kasachstan den ersten Penalty souverän rein, beim zweiten aber scheitert er und verliert die Gunst des Trainers. War danach zu unsicher und auch unauffällig.

Note 4 für Samuel Walser, 7 Spiele, 2 Tore, 0 Assists, 6 Strafminuten, -2 Bilanz

Sensationeller Start mit je einem Tor gegen Kasachstan und Norwegen. Danach geht Walser aber unter und bleibt fast unbemerkt. Steht zudem bei drei Boxplay-Gegentoren auf dem Eis.

Note 4 für Julian Walker, 7 Spiele, 0 Tore, 0 Assists, 2 Strafminuten, 0 Bilanz

Kann als defensiver Stürmer gefallen, offensiv schaut aber nur wenig raus. Wenn er die für ihn passende Rolle hatte, erfüllte er seine Aufgaben gut. 0-Bilanz ist ein gutes Zeichen, ist aber bei vier (!) Boxplay-Gegentoren auf dem Eis.

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