Scherwey: „Dieses Team ist hungrig“

1.5.2015 - Von Leroy Ryser

Morgen wird die Schweiz gegen Österreich in das WM-Geschehen eingreifen. Sollten die Prognosen zutreffen, so wird Tristan Scherwey überzählig sein. Von Enttäuschung ist beim SCB-Stürmer aber nichts zu merken. Er zeigt sich indes begeistert über seine erste Nomination im WM-Nationalteam.

„Es ist ein super Gefühl, hier zu sein.“ Ein Satz der wie eine leere Phrase daherkommt, erscheint mit dem Bild des Redners gleich ganz anders. Tristan Scherwey ist wirklich erfreut. Der SCB-Stürmer erhielt sein erstes Aufgebot für eine A-WM und galt in der Vorbereitung zuweilen als Wackelkandidat. Im heutigen Spiel soll dementsprechend als 14. Stürmer jener überzähliger Angreifer sein, der noch nicht angemeldet wird. Groll oder ähnliches liegt in der Stimme von Scherwey nicht. Er spricht über die tolle Stimmung im Team, ein schönes Stadion, angenehme Garderoben und die Tatsache hier zu sein. „Die Freude überwiegt jeglicher Nervosität“, sagt er und hängt an: „ich hoffe, ich werde dann auch eine Chance erhalten.“

Geduldig bleiben und hoffen

Diese Chance dürfte Scherwey höchstwahrscheinlich auch erhalten. Denn Hanlon sagte bereits, dass er auf Nachnominationen verzichten wird und zugleich am ersten Tag die ganze Equipe anmelden wird. Ein Nachrücken beispielsweise von Stürmer Nino Niederreiter dürfte deshalb kein Thema sein, Hanlon sagte die Equipe habe bereits jetzt genügend Klasse. Ob Scherwey deshalb zum Einsatz kommt, muss dennoch nicht unbedingt sein. „Ich bin mir meiner Rolle bewusst und gehe davon aus, das erste Spiel auf der Tribüne zu sehen“, sagte Tristan Scherwey, der am 7. Mai 24 Jahre alt wird, bereits gestern. „Es liegt an mir geduldig zu bleiben und darauf zu hoffen, eine Chance zu erhalten.“ Diese wolle er denn auch nutzen, indem er mit Tempo spielt und dem Team hilft, Chancen zu kreieren. „Ich denke, ich habe ähnliche Aufgaben wie im Club. Dass ich nominiert wurde, ist für mich ein Zeichen, dass ich mich nicht verstellen muss.“

Vier Mal siegen müssen

Ob mit oder ohne Scherwey: Heute braucht die Schweiz ein Drei-Punkte-Sieg zum Start gegen die Österreicher. Nachdem die Schweizer in Stockholm (Schweden, 3:2-Sieg) und Minsk (Russland, 0:5-Niederlage) zuerst gegen grosse Gegner antreten mussten, wartet heute der Aufsteiger. „Es liegt an uns, diese vier Spiele nach unseren Wünschen zu gestalten. Ich bin überzeugt, dass uns das gelingen kann“, sagt Scherwey weiter. Wolle man aber in den Viertelfinal, so müsse in den kommenden vier Spielen gegen Österreich, Frankreich, Deutschland und Lettland die entsprechende Leistung folgen. „Wir haben eine super Chemie im Team und eine gute Mischung zwischen Routiniers und WM-unerfahrenen Spielern“; erklärt der SCB-Stürmer den Grund, zuversichtlich zu sein. Jeder könne von jedem Lernen und das sei eine gute Voraussetzung. Und nicht zuletzt sei bereits vor der ersten Partie klar: „Dieses Team ist hungrig.“