Nur eine Aufbausaison?
Die Lakers haben sich in den letzten Jahren als Playout-Teilnehmer etabliert. Mit der „Misson Lakers“ möchte man nun von diesem Image wegkommen. Den Initiatoren der Misson ist jedoch auch klar, dass der Umschwung nicht von heute auf Morgen möglich ist. Es stellt sich die Frage ob die Lakers in der Spielzeit 12/13 eine Aufbausaison durchleben.
Ranglisten-Tipp:
| 1. | Bern |
| 2. | ZSC Lions |
| 3. | |
| 4. | Fribourg |
| 5. | Zug |
| 6. | Lugano |
| 7. | |
| 8. | Genf-Servette |
| 9. | |
| 10. | Rapperswil-Jona |
| 11. | SCL Tigers |
| 12. | Ambrì-Piotta |
„Das könnte die Wende sein!“, meinte Konditionstrainer Nick Hess nach dem letztjährigen Playout gegen den HC Genf-Servette. Die Lakers hatten den Achten aus Genf soeben souverän mit 4:1 eine Runde weiter geschickt. Dass Trainer Harry Rogenmoser dies gelingen würde, hatte nach einer verpatzten Saison indes niemand erwartet. Die Lakers zeigten letztes Jahr die schlechteste NLA-Saison seit dem Aufstieg 1994. Nach dem man die Qualifikation abgeschlagen als letzter beendete, konnte man danach wenigestens die Playouts erfolgreich gestalten. In dieser Saison möchte man die Schmach der letzten Quali vergessen machen und endlich an glanzvolle Playoffzeiten anknüpfen. Doch ob den Lakers dies in dieser Saison gelingen wird, ist fraglich.
Aebischers letzte Chance
Nach dem Abgang von Daniel Manzato konnten die Lakers im Sommer David Aebischer als neue Nummer 1 verpflichten. Die Karriere des Freiburgers stagniert seit dem letzten Lockout vor acht Jahren. In der NHL wurde er aussortiert und in Lugano zum Buhmann gemacht. Nach einem Jahr in der AHL kehrt Aebischer nun wieder in die Schweiz zurück und will nochmals ein Ausrufezeichen setzen. Ob ihm dies gelingt, ist zumindest fraglich. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Aebischer eine Verteidigung braucht, die optimal auf ihn eingestellt ist und seine Abpraller wegräumt. Ob die Rapperswiler Hintermänner dies tatsächlich schaffen, ist zur Zeit noch unklar. Klar ist jedoch, dass Aebischer topmotiviert ist. Er reiste topfit aus dem Sommertraining an und strahlte in der Vorbereitung viel Sicherheit aus. Dies ganz im Gegensatz zu seinem Konkurrenten Jonas Müller. Der Glarner wirkte jedoch schon in der letzten Vorbereitung schwach. Als Daniel Manzato verletzt war, lief er im Winter jedoch trotzdem zu Topform auf. Wie letzte Saison hinter Manzato dürfte Jonas Müller aber auch in dieser Saison eine klare Nummer zwei sein.
Sorgenkind Verteidigung
Wie fast immer in den letzten Jahren stellt die Verteidigung das grösste Sorgenkind der Lakers dar. Im Sommer wurde es verpasst eine zweite Ausländerlizenz für einen Verteidiger zu vergeben. Somit ist Derek Walser immer noch der unbestrittene Leader der Lakers Hintermannschaft. Er erhält Unterstützung vom Sven Berger. Der Rapperswiler Junior kehrt nach nur einer Saison bei den Flyers an den Obersee zurück. Bergers Qualitäten sollen dabei diejenigen von Marco Maurer ersetzen. Mit dem Abgang Maureres ging zwar viel Wasserverdrängung verloren, doch war der Zürcher auch für einige unnötige Strafen verantwortlich. Neben dieser Mutation hat die Verteidigung noch immer das gleiche Gesicht, wie schon in der letzten Saison, als sie als schlechteste der Liga bekannt war. Wollen die Lakers in dieser Saison etwas erreichen, muss sich die Verteidigung also massgeblich steigern.
Trümpfe im Sturm
Das Prunkstück im Team der Lakers ist ihr erster Sturm. Bereits letzte Saison zeigte Michel Riesen, dass er neben Adrian Wicher zur alter Form finden könnte. Mit Peter Sejna harmonierte Adrian Wichser bereits bei den ZSC Lions. Bleiben sie gesund könnten sich die drei zu einer der besten Angriffslinien der Liga mausern. Die Frage ist allerdings war passiert, wenn der Gegner diese Linie neutralisiert.
Auf der Ausländerseite sollen Robbie Earl und Juraj Kolnik die Kohlen aus dem Feuer holen. An der Klasse der beiden scheiden sich jedoch die Gemüter. Robbie Earl war zwar am letztjährigen Spengler Cup einer der Publikumslieblinge, doch ob er auch im Meisterschaftsalltag bestehen kann, muss er erst beweisen. Ausserdem konnte sich der quirlige Earl bisher nicht als kaltblütiger Torschütze auszeichnen. Er braucht wohl einen Mitspieler, der von seiner Arbeit profitiert und die Tore macht. Diese Aufgabe dürfte Juraj Kolnik zu kommen. Der Slowake war 2008 und 2009 jeweils Topscorer beim HC Genf-Servette, nach seinem Transfer in die russische KHL stagnierte er jedoch. Nach dem er letzte Saison als Ersatzausländer ins Team der Lions rutschte, versucht er nun bei den Lakers zu alter Form aufzulaufen.
Bei den Schweizer Spielern konnte man mit Duri Camichel einen weiteren Spieler verpflichten, der versucht bei den Lakers seine stagnierte Karriere ein letztes Mal in Gang zu bringen. Dem ehemaligen Zuger Captain wurde im Februar 2008 die Achillessehne von einem gegnerischen Schlittschuh durchtrennt. Rund ein halbes Jahr später debütierte Duri Camichel bei seinem Stammverein, dem EV Zug. Eine Rückkehr zur alten Form, sollte ihm jedoch nie gelingen. Ebenfalls neu bei dem Lakers ist Mauro Jörg. Der gebürtige Bündner kam aus Lugano.
Den umgekehrten Weg machte Jordy Murray. Zusammen mit Reto Suri, stellt er die grösste Schwächung des Teams dar. Nach einem guten Schweizer Debut bei den Lakers wechselte Jordy Murray im Sommer auf Fingerzeig seines Vaters zu Bruder Brady nach Lugano. Der schnelle Murray liess seine Qualitäten in der letzten Saison immer wieder aufblitzen, konnte sich aber auch stetig steigern. Es ist davon auszugehen, dass er bei den Lakers zu einem regelmässigen Scorer gereift wäre. Ebenfalls schmerzlich vermisst wird Reto Suri. Der Zürcher Unterländer war trotz seiner erst 23 Jahren ein Leader auf und neben dem Eis. Die Lakers werden nicht nur seine Punkte sondern auch seine Leaderqualitäten vermissen. Last but not least ging mit Stacy Roest auch ein wenig Glanz der letzten Jahre verloren. Auf Grund seines Egoismus, der Mal um Mal in Punkteschwätzerei endete, war er im Team jedoch längst nicht so beliebt, wie bei den Fans.
Prognose
Die Lakers können sich gegenüber der letzten Saison steigern. Sie werden die Quali nicht mehr abgeschlagen auf dem letzten Platz beenden. Trotzdem werden sie es auf Grund der eher schwachen Verteidigung schwer haben, sich im Kampf um einen Playoffplatz zu behaupten. Zum Schluss wird man bilanzieren, dass bis zur Playoffteilnahme doch noch ein grösseres Stück fehlt und diese Saison eben nur eine Aufbausaison war.
