Kehrt Russland zur U18-WM zurück?

23.12.25 - Martin Merk

Der internationale Eishockeyverband diskutiert eine Reintegration von Russland und Weissrussland auf Stufe U18-WM. Der Schweiz würde bei einer Reintegration für 2026/27 ein Verbleib in der Zweitklassigkeit drohen.

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Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine 2022 dürfen Mannschaften aus Russland und Weissrussland "aus Sicherheitsgründen", so der offizielle Wortlaut, nicht mehr an IIHF-Wettbewerben teilnehmen. Ähnlich sieht es in anderen Teamsportarten aus.

Das internationale olympische Komitee (IOC) hat die Empfehlungen für ihre Sportverbände nun angepasst. In Einzelsportarten ist die Teilnahme unter neutraler Flagge unter Bedingungen erlaubt. In Teamsportarten wird auf höchster Ebene davon abgesehen, anders aber im Nachwuchsbereich, wie Luc Tardif, der Präsident des internationalen Eishockeyverbands (IIHF), gegenüber der Agentur Keystone-SDA erklärt: "Eine Rückkehr zu Wettbewerben im Jugendbereich wurde empfohlen. Unser Rat wird sich Ende Januar treffen, um über die nächsten Schritte hinsichtlich der Teilnahme Russlands und von Belarus zu beraten und einen Entscheid zu fällen."

Das Council, der Vorstand des Verbands, wird demnächst dazu beraten auf Stufe U18. Für die kommenden Turniere bis ins Frühjahr dürfte sich noch nichts ändern. Eine Reintegration wäre frühestwns für 2027 ein Thema. Die IIHF hatte dabei früher schon beschlossen, dass es dann zu entsprechenden Rückverschiebungen der einzelnen Divisionen kommen würde. Betroffen sein könnte auch die Schweiz. Die abgestiegene U18-Herren-Nationalmannschaft kämpft im Frühling in Polen eigentlich um den Aufstieg. Bei einer Reintegration von Russland (2. bei der letzten Austragung) und Weissrussland (6. bei der letzten Austragung) für die U18-WM 2027 in den USA gäbe es gemäss Kongress-Beschluss vom September 2022 aber keinen Aufsteiger und die Schweiz würde unabhängig vom Resultat zweitklassig bleiben. 2027 müsste es dann erneut in der Division I antreten und würde zwei Absteiger (z.B. Dänemark, Norwegen oder Lettland) als Konkurrenz von oben erhalten. Das U18-Frauen-Nationalteam wäre nicht betroffen. Für die Reintegration von Russland (3. bei der letzten Austragung) gäbe es wie vorgesehen einen Absteiger, dafür keinen Aufsteiger.

Ob und wann eine Reintegration folgt, muss aber zuerst noch ausdiskutiert werden, während das Sterben auf den Schlachtfeldern in der Ukraine weitergeht.

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