Frauen: SC Bern sichert sich den Women’s League Titel

Donnerstag, 27. März 2025, 22:05 - Simon Wüst

In einem dramatischen Spiel sichern sich die Bernerinnen den Meistertitel in Spiel 3 der Finalserie.

Heute Abend hatten die Frauen des SC Bern die Möglichkeit den Sack zuzumachen und den Meistertitel zu sichern. Etwas, was die Herren diese Saison vergeigt haben. Vor einer, für Berner Verhältnisse, anständigen Kulisse trafen sie in der «best of 5»-Serie zum drittel Mal auf den EV Zug.

Die Partie war von Beginn weg sehr ausgeglichen. Die beiden Teams kennen sich natürlich gut und die taktischen Möglichkeiten sind begrenzt. Trotzdem war es animiertes Eishockey mit Fokus auf die Defensive. Möglichst wenig Risiko und keine hochkarätige Chancen zulassen. Für die Bernerinnen war in der 8. Minute ein Solo und Abschluss von Topscorerin Estelle Duvin mit einem Save von Zugs Mäkinen die beste Möglichkeit. In der 14. Minute gingen die Innerschweizerinnen in Führung. Ein sehenswertes Zusammenspiel zwischen Lara Stalder und Noemi Rhyner verwertete Rhyner erfolgreich.

Im Mitteldrittel warf man die Taktik über Bord und spielte beidseits mit offenem Visier. Es gab grossartige Chancen im Minutentakt. Zuerst ein Pfostenschuss durch den SC Bern, danach konnte Zugs Topscorerin Rahel Enzler alleine auf Berns Goalie Saskia Maurer ziehen. In der 24. Minute dann der Ausgleich für die Gastgeberinnen. Majia Otamo nahm Mäkinen die Sicht und war beim Abpraller sofort bereit den Puck einzuschieben. Auch nahm nun die Intensität und die Aktionen am Rande des Erlaubten zu. Der SC Bern bekam einen Penalty zugesprochen, bei welchem Estelle Duvin aber nur den Pfosten traf. 17 Sekunden vor der zweiten Sirene gingen die Zugerinnen wieder in Front. Annika Fazokas liess mit einer schönen Körpertäuschung die Verteidigerin aussteigen und traf mit einem scharfen Handgelenkschuss.

Die Nickligkeiten nahmen im Schlussdrittel zu und gipfelten in einem hässlichen Stockschlag von Duvin gegen Kutzer abseits des Spielgeschehens. Der SC Bern suchte sein Glück in Einzelaktionen. Dribblings durch die ganze Defensive sah man öfters, aber entweder scheiterte man an Torfrau Mäkinen oder blieb in den vielen Stöcken und Füssen hängen. Bei Zug hatte man den Eindruck dass sie den knappen Vorsprung über die Zeit retten wollten. In extremis, ohne Goalie und in der letzten Sekunde gelang den Bernerinnen der vielumjubelte aber sehr glückliche Ausgleich. Kaleigh Quennec konnte die Scheibe über die Torlinie drücken.

Nach 5 Minuten in der Verlängerung war die Sache entschieden. Estelle Duvin traf mit einem satten Schuss in die hohe Ecke.

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Telegramm:

Playoff Final / Spiel 3

SC Bern – EV Zug 3:2 n.V. (0:1, 1:1, 1:0, 1:0)

Postfinance Arena, Bern ; 1747 Zuschauer ; 27.03.2025 19:30 Uhr

Tore: 14:00 N.Ryhner (Stalder) 0:1; 23:31 Otamo (Duvin) 1:1; 39:43 Fazokas (Stadler, Enzler / Ausschluss Rozier) 1:2; 59:59 Quennec 2:2; 64:59 Duvin (Christen) 3:2

Strafen: 6 x 2 Min. plus 10’ (Rozier) gegen SC Bern ; 4 x 2 Min. gegen EV Zug

Bemerkungen: 22. Min. Pfostenschuss SC Bern; 60. Min. Pfostenschuss EV Zug; 59:05-59:59 SC Bern ohne Goalie

Best Players: #29 Maurer (SC Bern) ; #21 Enzler (EV Zug)

Kader:

SC Bern

Maurer; Christen, Aymon; Rossel, Marty; Leibundgut, Croll; Quennec, Duvin, Otamo; Waidacher, MacLeod, Rozier; Allemann, Ingold, Joray; Bonassi, Schranz, Maskalova

EV Zug

Mäkinen; Fazokas, Kutzer; Harju, Büchi; Hofstetter, Gaberell; Stalder, Wey, Enzler; Eggli, N.Ryhner, Manetsch; V.Ryhner, Wrann, Waser

Foto: SC Bern