Erneuter Kubalik-Zauber in Ambrì?
Der HC Ambrì-Piotta machte mit der Transfermeldung von Dominik Kubalik in den letzten Wochen der warmen Sommertage Schlagzeilen. Der einstige Topscorer des Teams von Luca Cereda wird den Biancoblù bis auf weiteres zur Verfügung stehen, sofern kein annehmbares NHL-Angebot beim Tschechen eintrifft. Wird er im Spätherbst für einen Ambrì-Höhenflug sorgen?
Erneuter Kubalik-Zauber in Ambrì? Der HC Ambrì-Piotta machte mit der Transfermeldung von Dominik Kubalik in den letzten Wochen der warmen Sommertage Schlagzeilen. Der einstige Topscorer des Teams von Luca Cereda wird den Biancoblù bis auf weiteres zur Verfügung stehen, sofern kein annehmbares NHL-Angebot beim Tschechen eintrifft. Wird er im Spätherbst für einen Ambrì-Höhenflug sorgen?
Torhüter
Bevor wir auf den Stürmer zu sprechen kommen, schauen wir uns die Veränderungen im Tor und in der Verteidigung genauer an. Im Tor verliess Benjamin Conz Ambrì in Richtung Pruntrut und hinterliess damit eine Lücke neben dem topgesetzten Finnen Janne Juvonen. Conz bestritt in Ambrì nur noch 15 Regular Season- und ein Playoff-Spiel. Beim HC Ajoie kann er wieder ein Nummer 1-Goalie werden, sofern er sich gegen Damiano Ciaccio durchsetzt.
Vom HC Davos kommt Gilles Senn als Ersatz zu Ambrì-Piotta. Der gebürtige Bülacher wird sich in der lautstarken Gottardo Arena beweisen müssen, da ihm bei den Bündnern unter der Leitung von Josh Holden in wichtigen Spielen stets Sandro Aeschlimann vorgezogen wurde.
Verteidigung
In der Verteidigung muss Headcoach Luca Cereda zukünftig auf Kilian Zündel (nach Graz) und Tobias Fohrler (nach Mannheim) verzichten. Beide Abgänge sind für die Biancoblu verkraftbar, jedoch musste Sportchef Paolo Duca eine dritte Ausländerlizenz für einen Verteidiger opfern. Mit Kodie Curran kommt ein Kanadier aus Minsk, der vorläufig bis nach der ersten Nationalmannschaftspause Mitte November verpflichtet wurde. Ob er sich unter den acht Importspielern – nur sechs dürfen auf dem Eis stehen und falls Janne Juvonen im Tor steht, dürfen nur fünf Import-Feldspieler eingesetzt werden – durchsetzen kann, ist offen. In diesem Zusammenhang wird die Komponente von allfälligen Verletzungen eine gewaltige Rolle spielen. Wie diese nach den ersten Runden aussieht, wird sich weisen.
Als einziger Schweizer Zuzug in der Verteidigung wird Jesse Zgraggen in Zukunft die Farben des HC Ambrì-Piotta tragen. In der vergangenen Saison wurde Zgraggen aufgrund seiner dürftigen Leistungen beim SC Bern zum HC Ajoie abgeschoben. Er hofft nun auf einen besseren Neuanfang an neuer Wirkungsstätte.
Sturm
Ambrì-Piotta wird im Sturm auf seine beiden Topstürmer der letzten Saison Michael Spacek (CZE) und Laurent Dauphin (CAN) verzichten müssen. Beide erzielten zusammen 34 Tore und 55 Assists in durchschnittlich 48 Spielen. Der Vertrag mit Alex Formenton wurde nicht verlängert. Von den Schweizern verabschiedeten sich unter anderem Johnny Kneubuehler zu Biel und Nando Eggenberger nach Zug. Letztgenannter konnte in seiner Zeit in der Leventina nicht mehr an vorherige Leistungen aus den Spielzeiten 2020/21 und 2021/22 bei den SC Rapperswil-Jona Lakers anknüpfen. Der Wechsel kann ihm nur helfen, den nächsten Schritt zu gehen.
Für die drei Import-Abgänge verpflichtete Ambrì-Piotta die Kanadier Philippe Maillet und Jonathan Ang sowie zuletzt den Tschechen Dominik Kubalik. Die Schweizer Jungtalente Miles Müller (19, Moncton Wildcats) und Tim Muggli (21, EV Zug) ergänzen den Kader und werden eine wichtige Entwicklung im Erwachsenen-Eishockey durchlaufen. Der Fokus in Ambrìs Sturm richtet sich hauptsächlich auf die bestehenden und neu verpflichteten Importspieler. Insgesamt hat Ambrì bereits vor der Saison acht Ausländer-Lizenzen gelöst. Jeweils zwei werden überzählig sein. Wie werden Philippe Maillet oder Jonathan Ang auftreten? Letztgenannter hatte vergangene Saison beim EHC Kloten sichtlich Mühe, an seine Leistung aus der ersten Saison nach dem Aufstieg anzuknüpfen. Um in der Aufstellung von Luca Cereda stets eine Rolle zu spielen, muss er besser werden.
Einer der sicherlich an seine Leistungsgrenze gehen wird, ist Dominik Kubalik. Sein Traum ist und bleibt nach wie vor die NHL. Dafür wird er alles geben, um nochmals eine Chance zu erhalten. Nach Michael Spacek hat Ambrì-Piotta mit ihm wieder einen Spektakel-Stürmer. Die bange Frage für die ganze Liga ist aber, wie lange bleibt er? Bekommt Kubalik nochmals vor dem 15. Dezember ein gutes NHL-Angebot, dann wird er schnell wieder weg sein. Falls Kubalik nicht wieder in die NHL zurückkehrt, kann er als Spektakelstürmer für einen Ambrì-Höhenflug sorgen. Vielleicht schon im Spätherbst.
Trainer / Sportchef
Seit Jahren sorgt das Duo um Sportchef Paolo Duca und Headcoach Luca Cereda für teils spektakuläre Darbietungen in der Gottardo Arena. Die Fans und Spieler der Biancoblu stehen nach wie vor hinter dem bewährten Duo. Es gibt aktuell keinen Anlass, daran etwas zu ändern.
Fazit
Trotz der Verpflichtung und der unklaren Situation von Dominik Kubalik, wie lange er bleiben wird, wurden die Abgänge von Michael Spacek und Laurent Dauphin nicht komplett ersetzt. Zumal Kubalik schon vor Weihnachten wieder weg sein kann. Auf den Schweizer Positionen investiert Ambrì-Piotta mehrheitlich in die Nachwuchs-Entwicklung als einen gestandenen Schweizer Stürmer zu verpflichten. Eine Playoff-Qualifikation in der nächsten Saison wird schwierig, aber nicht unmöglich. Unsere Einschätzung ist aber, dass Ambrì die Saison auf dem zehnten Platz beenden und damit die Playoffs verpassen wird.
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