HCD kämpft sich zum Halbfinalduell mit Gottéron
Der HC Davos gewinnt nach anfänglich überzeugender Leistung gegen Kärpät Oulu zum Schluss noch knapp mit 4:3 und zieht ins Halbfinale gegen Fribourg-Gottéron ein.
Zwei Drittel lang hatte der HC Davos das Spielgeschehen unter Kontrolle und führte bis zur 39. Minute 4:1 ehe es zum Schluss nochmals spannend wurde. Vier verschiedene Spieler trafen für die Bündner.
«Wir hatten das Spiel lange unter Kontrolle, danach wurden sie aktiver, doch wir hielten dagegen», sagte der Jubilar Andres Ambühl.
Der HC Davos bescherte den Gästen aus dem kühlen Norden Finnlands einen Kaltstart. Nach etwas über einer Minute scheiterte Adam Tambellini mit einem Schuss, lief eine Runde mit der Scheibe und bezwang Tomi Karhunen im zweiten Anlauf zur frühen Führung für die Bündner.
Das Startdrittel gehörte grösstenteils dem Heimteam. Die Davoser liefern mehr, schossen mehr, gewannen mehr Anspiele. Am nächsten kam Ambühl dem nächsten Treffer mit einem Ablenker in der 15. Minute. In seinem 59. Spengler-Cup-Spiel ist er auch beim Davoser Traditionsturnier zum Rekordspieler geworden und hat seinen früheren Teamkollegen Reto von Arx (58 Spiele) überholt.
Die Davoser stellten im Mitteldrittel die Weichen zum Sieg. Nach zwei gespielten Minuten trennte Chris Egli hinter dem Kärpät-Gehäuse Viljami Juusola von der Scheibe, Ambühl übernahm und passte zurück vors Tor, von wo aus Simon Knak sein erstes Turniertor erzielte. Davor mussten die Davoser aber den Ausfall von Filip Zadina verkraften, der wenige Sekunden zuvor das Eis unter Schmerzen verliess als Folge eines Checks im ersten Drittel.
Seine Teamkollegen sorgten auch ohne ihn für offensive Musik. Nur zweieinhalb Minuten später stand es bereits 3:0. Tino Kessler sandte ein Pass von der Bande diagonal zum Tor, wo Oula Palve übernahm und seine Landsleute bezwang.
Kärpät Oulu wirkte bemüht und stärker als im Startdrittel – und traf ausgerechnet im ersten Unterzahlspiel als Julius Hermonen entwischen konnte. Doch die Davoser korrigierten den Bock und schlossen das Powerplay mit dem 4:1-Treffer durch Enzo Corvi ab, von dessen Schlittschuh der Puck reinging – regelkonform, wie die Unparteiischen nach der Videoanalyse bestätigten. Ohne das Resultat abzuwarten, musste Karhunen raus und wurde im Tor durch Niclas Westerholm ersetzt.
Es ging vorerst mit dem HCD in Vorwärtsbewegung weiter bis Nico Gross wegen eines Checks gegen den Kopf eine Fünfminutenstrafe aufgebrummt erhielt, womit Kärpät zu Möglichkeiten kam. Patrik Virta konnte dabei in der Schlussminute den zweiten Treffer für die Finnen erzielen.
Im Schlussdrittel machte es der HCD durch Passivität nochmals spannend. Kärpät Oulu übernahm das Spieldiktat und wiederum Virta verkürzte in der 48. Minute auf 4:3 nach einem schönen Rückpass Michal Kovarciks. Kärpät drückte weiter auf das Davoser Tor, doch der Ausgleich sollte nicht mehr fallen.
«Wir wollten eine Reaktion zeigen und hatten 40 Minuten für uns, danach wurden wir passiv. Am Schluss ging es ums Überleben. Es ist uns auch schon in der Meisterschaft so passiert. Am Schluss reichte es», sagte Corvi.
Damit ist das Turnier für die Finnen zu Ende, während der HC Davos morgen im Halbfinale auf Fribourg-Gottéron trifft.
«Sie hatten ein gutes Turnier und einen neuen Trainer, das bringt Leben in die Mannschaft. Der Extra-Tag tat ihnen sicher auch nicht schlecht. Aber zuerst muss das Spiel gespielt werden», sagte Ambühl zum Schweizer Duell gegen die Freiburger.
Um 15:10 trifft im ersten Halbfinale das bislang unbezwungene Team Canada auf die Straubing Tigers bevor um 20:15 Fribourg-Gottéron und der HC Davos aufeinandertreffen. Ein Schweizer Team wird damit auf jeden Fall im Finale stehen.
HC Davos – Kärpät Oulu 4:3 (1:0, 3:2, 0:1)
Eisstadion Davos. – 6267 Zuschauer (ausverkauft). – SR: Borga/Schrader, Fuchs/Schlegel.
Tore: 1:28 Tambellini (Corvi, Lennström) 1:0. 22:19 Knak (Ambühl, Egli) 2:0. 24:56 Palve (Kessler) 3:0. 27:53 Hermonen (Mäenalainen / Ausschluss Koivisto!) 3:1. 28:40 Corvi (Tambellini / Ausschluss Koiviso) 4:1. 39:26 Virta (Ausschluss Gross) 4:2. 47:09 Virta (Kovarcik, Pokka) 4:3.
Strafen: 2-mal 2 plus 5 Minuten und Spieldauer-Disziplinarstrafe (Gross) gegen Davos, 1-mal 2 Minuten gegen Kärpät Oulu.
Schüsse aufs Tor: 27:34 (13:7, 11:15, 3:12)
Davos: Hollenstein (Ersatz: Aeschlimann); Gross, Lennström; Honka, Dahlbeck; Andersson, Jung; Barandun; Frehner, Corvi, Tambellini; Stransky, Ryfors, Lemieux; Kessler, Palve, Zadina; Ambühl, Egli, Nussbaumer; Knak.
Kärpät: Karhunen (28:40 Westerholm); Pokka, Paaso; Björk, Masin; Juusola, Ohtamaa; Koivisto; Virta, Kovarcik, Turunen; Gardiner, Melnick, Tardif; Rueschhoff, Korpimäki, Mäenalanen; Anttila, Yliniemi, Hermonen; Nikupeteri.
Bemerkungen: 21:52 Zadina verletzt ausgeschieden. – Kärpät Oulu ab 58:22 ohne Torhüter.