Straubing mit später Wende ins Halbfinale

Von Martin Merk

Die Straubing Tigers bezwangen Dynamo Pardubice dank eines starken Schlussdrittels 4:2 und ziehen ins Halbfinale gegen das Team Canada ein.

Dynamo Pardubice kontrollierte lange Zeit die Partie gegen die Straubing Tigers ohne gross Kapital aus den vielen Chancen zu schlagen. Aus 30 Schüssen in den ersten beiden Dritteln war die Ausbeute von zwei Toren zu knapp bemessen. Dann drehten die Straubing Tigers im Schlussdrittel auf und verwandelten einen 1:2-Rückstand in einen 4:2-Sieg mit einer Lektion in Sachen Effektivität.

Je länger das Startdrittel dauerte, umso besser schien Dynamo Pardubice das Spiel im Griff zu haben, zumal sich die Tschechen auch zwei Powerplays herausholten. Doch vor Straubings Tor lief zu wenig und im zweiten Überzahlspiel konnte Mike Connolly entwischen, der Straubing in der 13. Minute mit dem vierten Torschuss seines Teams ins entfernte Lattenkreuz 1:0 in Führung brachte. Fünf Minuten später gelang Pardubice aber der verdiente Ausgleich, nachdem sich die Stürmer im Straubinger Drittel hatten festsetzen können. Daniel Rakos tat sich dabei am besten als er seitwärts in den rechten Anspielkreis lief und von dort die Lücke in Zane McIntyres Tor fand.

Im Mitteldrittel hatte Straubing erneut den besseren Anfang, doch schnell brachte Pardubice das Spielgeschehen unter Kontrolle und traf gleich mit dem ersten Schuss. In der Mitte angespielt von Lukas Sedlak schoss Milos Kelemen das Tor zur erstmaligen Führung für die Tschechen und eine Minute später hätte die Scheibe bereits wieder reingehen können als sich die Straubinger Hintermannschaft überlaufen liess.

Danach hatten die Straubing Tigers für einige Minuten eine gute Phase. Am brenzligsten wurde es bei einer Torchance von Taylor Leier als gleich drei Straubing-Spieler ins Tor landeten nicht aber der Puck, wie die Unparteiischen nach einem Videostudium bestätigten. Ansonsten hatte Pardubice das Drittel in Griff ohne seine Chancen zu nutzen.

Das Schlussdrittel begann mit dem vermeintlichen Ausgleichstreffer durch die Straubing Tigers. Elis Hede zirkelte hinter dem Tor und brauchte die Scheibe quer vors Gehäuse, wo Justin Scott abstaubte. Doch die Unparteiischen annullierten den Treffer nach einer Coach’s Challenge und Videostudium wegen Torhüterbehinderung. Die Szene war für Pardubice eine Vorwarnung, denn Straubing machte weiter Druck und zwei Minuten später konnten die Straubinger Fans erneut jubeln. Justin Braun traf von der blauen Linie zum Ausgleich. JC Lipon nahm dem Pardubice-Torhüter Roman Will die Sicht – doch diesmal alles regelkonform.

Die Deutschen hatten nun das Momentum auf ihre Seite und kamen öfters zum Powerplay. Beim zweiten Überzahlspiel bissen die Tiger zu. Will liess einen Weitschuss Philip Samuelssons zwischen den Schonern passieren – auch der zweite Straubing-Treffer im Schlussdrittel kam von einem Verteidiger. Und bevor der Jubel der mitgereisten Fans abklingen konnte, entwischte Joshua Samanski und traf zum 4:2.

Mit einem Timeout versuchte Pardubice das aus der Hand gegebene Spiel nochmals zurückzuholen in den letzten 80 Sekunden und mit einem zusätzlichen Feldspieler für den Torhüter, doch vergebens.

Damit muss der tschechische Tabellenführer und Vorjahresfinalist am Spengler Cup vorzeitig die Heimreise antrefen. Die Straubing Tigers treffen morgen Nachmittag im Halbfinale auf das Team Canada, gegen das sie in der Gruppenphase 3:6 unterlegen waren.


Dynamo Pardubice – Straubing Tigers 2:4 (1:1, 1:0, 0:3)

Eisstadion Davos. – 6276 Zuschauer (ausverkauft). – SR: Lemelin/Hebeisen, Altmann/Urfer.

Tore: 12:41 Connolly (Ausschluss Müller!) 0:1.17:50 Rakos (Kousal) 1:1. 22:54 Kelemen (Sedlak, Kout) 2:1. 47:42 Braun 2:2. 56:22 Samuelsson (Hede / Ausschluss Zboril) 2:3. 56:48 Samanski 2:4.

Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Pardubice, 4-mal 2 Minuten gegen Straubing.

Schüsse aufs Tor: 35:21 (11:4, 19:6, 5:11)

Pardubice: Will (Ersatz: Womacka); Ceresnak, Musil; Zboril, Dvorak; Hajek, Vala; Houdek; Kaut, Sedlark, Kelemen; Radil, Rakos, Kousal; Vondracek, Poulicek, Mandat; Smejkal, Paulovic, Pochobradsky; Hercik.

Staubing: McIntyre (Ersatz: Bugl); Braun, Brandt; Green, Samuelsson; Nogler, Zimmermann; Daschner; Lipon, Samanski, Connolly; Fleischer, Scott, Hede; St. Denis, Leonhardt, Leier; Müller, Brunnhuber, McKenzie; Schönberger.

Bemerkungen: 45:22 Tor von Straubing durch Scott aberkannt. – 58:40 Time-out Pardubice, ab 57:03 ohne Torhüter. – Zu den besten Spielern ihres Teams gewählt: Sedlak; McIntyre.

Viel Verkehr vor Roman Will (#22, Pardubice)
Philip Samuelsson (#43, Straubing) und Lukas Radil (#69, Pardubice)
Zane McIntyre (#70, Straubing) und Matej Paulovic (#67, Pardubice)
Martin Kaut (#61, Pardubice) und Mike Connolly (#22, Straubing)
Skyler McKenzie (#86, Straubing), Lukas Sedlak (#23, Pardubice) und Mike Connolly (#22, Straubing)
Zane McIntyre (#70, Straubing) und Jiri Smejkal (#96, Pardubice)
Lukas Sedlak (#23, Pardubice) und Philip Samuelsson (#43, Straubing)
Joshua Samanski (#8, Straubing), Jiri Smejkal (#96, Pardubice) und Alexander Green (#6, Straubing)
David Musil (#8, Pardubice)
Marcel Brandt (#92, Straubing) und Jan Mandat (#89, Pardubice)
Tschechischer Torjubel nach dem Treffer zum 1:1 mit Torschütze Daniel Rakos (#28, Pardubice)
Patrik Poulicek (#44, Pardubice) und JC Lipon (#88, Straubing)
Tomas Dvorak (#7, Pardubice) und Tim Fleischer (#91, Straubing)
Roman Will (#22, Pardubice) Tayler Leier (#7, Straubing), Libor Hajek (#24, Pardubice), Daniel Rakos (#28, Pardubice) und Jachym Kondelik (#11, Pardubice)
Viel Verkehr vor Roman Will (#22, Pardubice)
Jakub Zboril (#76, Pardubice), Roman Will (#22, Pardubice) und Skyler McKenzie (#86, Straubing)
© Christoph Perren

Aktuelle Spiele

Sonntag, 29. Dezember 2024

Davos - Kärpät

Pardubice - Straubing

Kalender

<< Dezember 2024 >>
MoDiMiDoFrSaSo
      1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
3031