Seeländer holen sich wertvollen Arbeitssieg gegen unbequeme Klotener

Von Robert Szendröi
EHC Biel
3
1 - 0 - 2
EHC Kloten
1
1 - 0 - 0
25.11.2025
National League
Zuschauer: 5545
1:1‧0:0‧2:0
Spielbericht

Nach einer Leistungssteigerung erkämpfen sich die Bieler von Trainer Martin Filander drei wichtige Punkte. Auf den Klotener Führungstreffer von Dario Meyer antwortet Fabio Hofer kurz vor der ersten Teepause. Letztlich sorgen der Schwede Lias Andersson sowie der Finne Jere Sallinen für das 3:1-Endergebnis für die glücklicheren Seeländer.

Ein Blick auf die National League-Tabelle zeigt auf, dass sich der EHC Kloten mit 31 Zählern aus 26 Partien nur auf dem enttäuschenden 12. Rang aufhält. Kein Vergleich zum letzten Winter, als sich die «Flieger» unter den sechs besten Teams der NL aufhielten. In der laufenden Spielzeit weist sich das Eis glatter aus, als es den Zürcher Unterländern behagt. Immerhin konnten sie am letzten Freitag den ähnlich schwächelnden SC Bern zu Hause mit 4:2-Toren bezwingen. Darauf setzte es indes im Emmental bei den SCL Tigers eine deftige 1:6-Klatsche ab. Die Bieler hingegen erkämpften sich zuerst den Zusatzpunkt zum 4:3-Erfolg beim HC Ajoie in extremis, nach dem sie einen 0:3-Rückstand nach 21 Minuten wettmachten. Danach zwangen sie in der Tissot Arena die SCL Tigers in einem heiteren Hin und Her-Spektakel mit 6:5-Treffern in die Knie. Nun belegen sie den 10. Rang mit 32 Punkten aus 25 Spielen.

Somit eisfällig, dass beide Equipen vom respektiven Trainerstab schon lange vor dem ersten Puckeinwurf auf eine Siegestrategie getrimmt wurden.

Erstes Drittel

Aufgrund der letzten Meisterschaftsrunde hätte man sofort ein Feuerwerk der Platzherren auf das Klotener Gehäuse erwartet. Dem war indes in keiner Weise so. In der Tat hatten die Bieler grosse Mühe in die Partie zu finden. Im Gegenteil zu den „Fliegern“, die gleich konzentriert zur Sache gingen und das Diktat praktisch über die ersten 18 Minuten übernahmen. Der verdiente Lohn für ihren Aufwand ernteten sie nach einem Puckverlust der Seeländer in der Mittelzone. Der anschliessende Konter über Leandro Hausheer, Brandon Gignac vollendete Dario Meyer (8.) eiskalt, indem er die Scheibe im Slot Biel-Hüter Harri Säteri zwischen die Beinschonern hindurch ins Tornetz schleuste. Damit war die zu diesem Zeitpunkt hochverdiente Klotener 1:0-Führung in trockenen Tüchern. Die Seeländer Reaktion war nicht unmittelbar und liess lange auf sich warten. Erst eine Strafe gegen Klotens Reto Schäppi löste bei den Bielern den Knoten. So erzielte PostFinance-Topscorer Fabio Hofer (20.) im Powerplay den mehr als schmeichelhaften 1:1-Ausgleich. Sein Lupfer über Kloten-Goalie Ludovic Waeber hinweg wurde von Marcus Sylvegard undJere Sallinen minutiös vorbereitet.

Zweites Drittel

Der zweite Abschnitt ist rasch erzählt. Zwar steigerte sich die Equipe aus der Tissot Arena, aber so etwas zählbares wollte nicht herausschauen. Ähnlich die Spielanlage der Zürcher Unterländer: Sie liessen ihre Kufen auf ähnlicher Geschwindigkeit laufen. Trotzdem konnten sie im Abschluss ebenso wenige Neztadelstiche setzen. Ganz sicher, dass punkto Intensität, Druckkraft beidseitig mehr drin gelegen wäre. Somit machte man auf der Resultattafel keine Änderung aus. Es stand nach 40 Minuten immer noch 1:1-Unentschieden. Insofern durfte man für den dritten Akt gespannt auf die Match- sowie Ergebnisentwicklung sein.

Drittes Drittel

Die Partie hätte durchaus in einen Klotener Sieg münden können, hätte Keijo Weibel das 1-gegen-1-Duell gegen Biels Rückversicherung Säteri gewonnen. Allerdings vereitelte der bärenstarke Schlussmann die Grosschance einmal mehr mirakulös. Besser machten es später die Platzherren, während eine Strafe gegen Hofer angezeigt war, konnte dieser im Fallen den links mitstürmenden Lias Andersson bedienen, der technisch gekonnt aus spitzem Winkel zur Seeländer 2:1-Führung einschoss. Der Bieler Dreier war indes noch nicht gesichert, denn in der Schlussphase bot sich EHCK-Angreifer Oula Palve die 2:2-Ausgleichschance. Dieser musste aber mitleiden, als sein Geschoss erneut in Säteris Fanghand verschwand. Und so gelang letztlich Jere Sallinen (59.) mit einem Empty-Netter die definitive Siegessicherung zugunsten der glücklicheren Seeländer.

Die Stimmen

Johnny Kneubühler, EHC Biel:

„Es ist immer schwierig, gegen die Klotener zu spielen. Heute war unsere Geduld der siegbringende Faktor. Wir haben defensiv grundsätzlich solide gespielt und ab dem zweiten Drittel unseren Rhythmus erhöht. Dank zwei bis drei Paraden von Säteri und dass wir nach dem 2:1-Vorsprung recht ‚cool‘ geblieben sind, hielten wir den Schlüssel zum Sieg fest. Am Freitag gegen den HC Fribourg-Gottéron wird es schwierig. Matchentscheidend dürfte das Selbstvertrauen und die hartnäckige Arbeit sein.“

Steve Kellenberger, EHC Kloten:

„Wir sind im ersten Drittel sehr gut gestartet. Leider haben wir den Bielern in den letzten drei Minuten zu viele Turnovers zugelassen. Wir hatten viele Chancen, aber leider machen wir diese nicht rein. Der 1-Tore-Vorsprung war zu knapp. Der zweite Abschnitt gestaltete sich ausgeglichen. Danach verhinderte Säteri weitere Treffer unsererseits. Im Vergleich zur letzten Saison fallen die Pucks nicht rein. Die Faktoren Glück, Killerinstinkt und Kaltblütigkeit spielen nicht zu unseren Gunsten. Wir müssen nun Wege finden, damit wir uns wieder Siege sichern können. Das gilt schon am Freitag zu Hause gegen den HC Ajoie.“

Resultat:

3:1

J. Sallinen, F. Hofer, L. Andersson
D. Meyer