SCB zeigt starke Reaktion gegen die Lakers

Von Roman Badertscher
SC Bern
5
0 - 3 - 2
SC Rapperswil-Jona Lakers
2
1 - 0 - 1
14.11.2025
National League
Zuschauer: 14975
0:1‧3:0‧2:1
Spielbericht

Nach einem schwachen Start und erneut frühen Sorgenmomenten meldete sich der SC Bern eindrucksvoll aus der Nati-Pause zurück. Trotz frühem Rückstand und einem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer der Lakers steigerten sich die Mutzen ab dem zweiten Drittel deutlich, zeigten endlich offensive Durchschlagskraft und feierten am Ende einen verdienten 5:2-Heimsieg gegen den Tabellenzweiten aus Rapperswil.

SCB auch nach der Nati-Pause im Hintertreffen

Der SC Bern erlebte einen Fehlstart in die Partie. Bereits nach zwei Minuten bot sich Jacob Larsson die erste grosse Chance, als Adam Reideborn schon geschlagen war. Bern rettete in höchster Not. Beim nächsten Angriff der Gäste zeigte sich die SCB-Defensive noch unsortierter: Mika Henauer fand den im Slot völlig freistehenden Sandro Zangger, der sich den Puck seelenruhig zurechtlegte und trocken zum 0:1 einschoss. Wieder einmal fand sich der SCB früh im Krisenmodus wieder, und die Stimmung in der spärlich gefüllten PostFinance Arena sank auf einen neuen Tiefpunkt.

Erst in der achten Minute tauchten die Mutzen erstmals gefährlich vor Ivars Punnenovs auf. Victor Ejdsell prüfte den Lakers-Keeper mit einem Blueliner und wenig später aus kurzer Distanz. Ansonsten blieben Torchancen Mangelware. In der 14. Minute kamen erneut die SCRJ Lakers zu einer guten Möglichkeit, nachdem ein Puckverlust von Miro Aaltonen den Abschluss von Nico Dünner begünstigt hatte. Die Gäste wirkten zum Drittelende spielbestimmender und durften zu Beginn des Mittelabschnitts noch 32 Sekunden in Überzahl agieren.

Der Zaubertrank in der Pause

Was der SC Bern in der ersten Drittelspause zu sich genommen hat, bleibt von aussen ein Rätsel – doch wie bei den Galliern schien es ein Zaubertrank gewesen zu sein. Denn er wirkte: Die Berner überstanden die restliche Unterzahl souverän und schlugen kurz darauf zurück. Victor Ejdsell verwertete einen perfekten Pass von Aaltonen zum 1:1-Ausgleich. Der Bär war geweckt, und der SCB spielte plötzlich mit deutlich mehr „Pfupf“. Thierry Schild und Fabian Ritzmann setzten die nächsten offensiven Akzente.

In der 27. Minute lenkte Marco Lehmann eine Hereingabe von Romain Loeffel unhaltbar zum 2:1 ab. Gleich danach wanderte Nico Dünner als erster Lakers-Spieler auf die Strafbank. Marc Marchon verpasste in diesem Powerplay den dritten Berner Treffer nur knapp und traf den Pfosten. Nur 40 Sekunden später stand Marchon erneut im Mittelpunkt, als er ein Steilzuspiel von Lehmann im Slot direkt weiter zu Joël Vermin leitete. 3:1 für den SCB. Das Tor fiel exakt mit Ablauf der Strafe und zählte somit nicht als Powerplaytreffer.

Im nächsten Überzahlspiel des SCB hatte Benjamin Baumgartner das 4:1 auf dem Stock, traf aber bei offenem Tor ebenfalls nur den Pfosten. In der 34. Minute bot sich Tristan Scherwey eine grosse Chance im 1-gegen-1, doch sein Zögern beim letzten Pass vereitelte den Abschluss – die Lakers-Defensive war in dieser Szene komplett entblösst.

Mit einem verdienten Zwei-Tore-Vorsprung ging der SC Bern in die Pause. Angesichts der vielen guten Möglichkeiten hätten die Mutzen nach 40 Minuten sogar noch deutlicher führen können. Vielleicht lag ja noch ein Schluck des Zaubertranks bereit.

Trotz Anschlusstreffer geht auch der Schlussabschnitt an die Mutzen

Der Schlussabschnitt begann rasant: Kaum war der Puck eingeworfen, zog Marco Lehmann auf und davon, scheiterte jedoch an Punnenovs. Im Gegenzug fiel wie aus dem Nichts der Anschlusstreffer. Mika Henauer traf zum 3:2. Die Frage stand im Raum: Wie würde Bern auf diesen Dämpfer reagieren?

In der 47. Minute hatte der SCB zunächst Glück, als ein Schuss der Lakers nur am Pfosten landete. Kurz darauf musste ausgerechnet Torschütze Henauer für zwei Minuten auf die Strafbank. Bern nutzte das Powerplay konsequent: Victor Ejdsell schoss zum 5:2 ein und erzielte damit die Vorentscheidung.

Der Schwede avancierte damit – ebenso wie Joël Vermin – zum Doppeltorschützen des Abends. Besonders glänzte jedoch ein anderer: Marco Lehmann steuerte drei Skorerpunkte bei (1 Tor, 2 Assists) und prägte die Partie massgeblich. Am Ende feierte der SC Bern einen verdienten 5:2-Heimsieg gegen den damaligen Tabellenzweiten.

Stimmen zum Spiel:

Marco Lehmann (SC Bern): „Wir haben in der Nati-Pause vor allem an Details gearbeitet, also wie wir in der Verteidigung stehen sollen und wie wir die Torproduktion verbessern können. Die erste Umsetzung in den zwei Spielen mit der Champions League ist geglückt. Jeder weiss, dass wir aktuell nicht dort sind, wo wir sein wollen. Der Sieg heute war ein erster Schritt nach vorne. Es ist unser Ziel, das Feld von hinten aufzurollen.“

Mika Henauer (SC Rapperswil-Jona Lakers): „Das erste Drittel war sehr solid, im Mitteldrittel haben wir ihnen das Momentum gegeben und da fanden wir keinen Weg zurück. Die Pucks fielen nicht mehr auf unsere Stöcke. Es ist nach so einem guten Start extrem frustrierend. Wir müssen sicher über die Bücher und die Konstanz von Anfang Saison wieder hinbekommen.“

SC Bern – SC Rapperswil-Jona Lakers 5:2 (0:1, 3:0, 2:1)

PostFinance Arena, Bern. – 14‘975 Zuschauer – Schiedsrichter: Piechaczek (GER)/Dipietro, Meusy/Humair.

Tore: 4:13 Zangger (Henauer, Rask) 0:1, 21:07 Ejdsell (Aaltonen) 1:1, 26:13 Lehmann (Loeffel, Häman Aktell) 2:1, 28:48 Vermin (Marchon, Lehmann) 3:1, 42:16 Henauer (Zangger) 3:2, 44:49 Vermin (Lehmann, Baumgartner) 4:2, 48:48 Ejdsell (Loeffel, Aaltonen) 5:2 PP1.

Strafen: 3 x 2 Minuten gegen den SC Bern, 5 x 2 Minuten gegen die SC Rapperswil-Jona Lakers.

Schüsse aufs Tor: 22:20 (5:7, 8:2, 9:11)

SC Bern: Reideborn (Ersatz: Zurkirchen); Häman Aktell (PF-TS), Loeffel; Lindholm (A), Untersander (C); Füllemann, Kindschi; Rhyn; Ejdsell, Aaltonen, Marchon (A), Scherwey, Graf, Bemström; Vermin, Baumgartner, Lehmann; Alge, Ritzmann, Schild; Levin Moser.

SC Rapperswil-Jona Lakers: Punnenovs (Ersatz: Nyffeler); Maier, Capaul; Larsson, Henauer; Dufner, Kellenberger; Jelovac, Quinn; Zangger, Rask, Moy (A, PF-TS); Graf, Fritz (A), Strömwall; Lammer, Dünner (C), Wetter; Embacher, Lindemann, Hofer.

Bemerkungen: SC Bern ohne Merelä, Simon Moser, Kreis, Müller (verletzt), Iakovenko (überzählig), Fuss, Henauer, Weber, Riatsch, Ryser (Swiss League), Bont, Serkins, Schenk, Zürcher (Nachwuchs). SC Rapperswil-Jona Lakers ohne Pilut, Albrecht, Taibel, Hornecker, Jensen (verletzt), Bisig (Swiss League), Honka (gesperrt), Diethelm (Nachwuchs). – 28:08 Pfostenschuss Marc Marchon (SC Bern). – 31:01 Pfostenschuss Benjamin Baumgartner (SC Bern). – 46:18 Pfostenschuss Marlon Graf (SC Rapperswil-Jona Lakers).

Resultat:

5:2

J. Vermin (2), V. Ejdsell (2), M. Lehmann
S. Zangger, M. Henauer