HC Davos setzt Siegesserie gegen zu naiven EHC Biel fort

Von Robert Szendröi
HC Davos
4
0 - 2 - 1
EHC Biel
3
0 - 1 - 2
21.10.2025
National League
Zuschauer: 4099
0:0‧2:1‧1:2
Spielbericht

Die Seeländer hätten es in den Stockhänden gehabt, dem Tabellenführer HC Davos die erste Niederlage nach 60 Minuten beizufügen. Letztlich retteten sich die Josh-Holden-Boys in die Verlängerung und machten den Sack beim 4:3-Erfolg in extremis zu.

Im laufenden Monat ist gegen den HC Davos im Meisterschaftsbetrieb kaum ein Eissplitter gewachsen. So hatten nacheinander Fribourg-Gottéron (4:2), Ambrì-Piotta (6:4), Kloten (3:2), Bern (2:1), Lugano (3:0) sowie Schweizer Meister ZSC Lions (3:1) das tiefgekühlte Nachsehen. Somit zeichnete sich für den EHC Biel schon vor dem ersten Puckeinwurf ein schwieriges Unterfangen ab, um sich in der kühlen Höhenluft des Landwassertals auf eine vorwinterliche Punktejagd zu begeben. Nichtsdestotrotz konnten sich die Seeländer positiv auf den Auftritt in Davos einstellen. Schliesslich erzielten sie bei der 4:3-Pleite am letzten Sonntag beim EV Zug ihre Treffer allesamt im Schlussabschnitt. Somit haben die Jungs von EHCB-Trainer Martin Filander immerhin eine gehörige Portion an Zusammengehörigkeitsgefühl unter Beweis gestellt. Keine Frage indes, dass der neutrale Betrachter einen weiteren – wohl sogar mühelosen – HCD-Erfolg erwartete.

Erstes Drittel

Für die Seeländer entpuppte sich ein erster Umgang, der zumindest resultatmässig mit dem torlosen Remis mehr als zufriedenstellend ausfiel. So boten sie dem Leader absolut Paroli und gestalteten die Partie weitgehend ausgeglichen. Beide Teams kamen zu je einem Powerplay: Zuerst war die Reihe an den Gästen, welche nur für bedingte Gefahr vor HCD-Keeper Luca Hollenstein sorgten. Das Davoser Überzahlspiel wurde nach 18:52 Spielzeit, wegen einer Strafe gegen Biels Marcus Sylvegard, eingeläutet. Auch hier blieb den Einheimischen kein Torerfolg vergönnt.

Zweites Drittel

Der zweite Abschnitt stand bei der Truppe von Davos-Coach Josh Holden im Zeichen seiner Top-Sniper. So war es zuerst Captain Matej Stransky (29.), der Biel-Abwehrmann Yanick Stampfli übertölpelte und mit einer raffinierten Finte Biel-Hüter Luis Janett täuschte und so im Slot mit seinem Handgelenkschuss zur 1:0-Führung zugunsten der Gelbblauen traf. Die Matchuhr zeigte genau 31:18 an, als Sniper Nummer 2, namens Filip Zadina, von Enzo Guebey steil lanciert wurde und im 1-gegen-1 mit einem filigranen Lupfer unter das linke Lattenkreuz auf 2:0 für die Davoser erhöhte. Für die Bieler Reaktion zeigte sich Tausendsassa Toni Rajala verantwortlich. Mit einem seiner gefürchteten Schlagschüsse bezwang er HCD-Goalie Hollenstein zum hoffnungsvollen 2:1-Anschlusstreffer der Truppe aus der Tissot Arena. Später verpasste Sylvegard sogar den Ausgleich noch vor dem zweiten Pausentee.

Drittes Drittel

Dieser 2:2-Ausgleich folgte schliesslich in der 45. Minute, als Rodwin Dionicio einen herzhaften Handgelenkschuss abfeuerte und damit Torhüter Hollenstein überraschte. Danach bekamen die Seeländer etwas Oberwasser und näherten sich einem kaum für möglich gehaltenen Ganzerfolg im Landwassertal. So war es neuerlich Rajala (54.), der wiederum mit einem seiner gefürchteten und präzisen Slapshots seine Farben mit 3:2 in Führung knallte. Im Voraus unterlief dem Davoser Lukas Frick ein fataler, zu kurzer Pass bei der Angriffsauslösung. Allerdings konnten die Gäste ein weiteres Mal aus einem derartigen Vorsprung kein Kapital schlagen. 41 Sekunden vor der Schlusssirene machte nämlich der Star des Abends und HCD-Captain Stransky das 3:3-Remis perfekt.

Overtime

25 Sekunden vor dem allfälligen Penaltyschiessen legte eben dieser „Teufelskerl“ Stransky zusätzlich die Scheibe für Sven Jung (65.) zurück und dieser schlug das kleine schwarze Ding zur riesigen Freude der Davoser Fans zum 2-Punktejubel an Biel-Goalie Janetts rechter Hüfte vorbei in die zappelnden Netzmaschen.

Resultat:

4:3 nV

M. Stransky (2), S. Jung, F. Zadina
T. Rajala (2), R. Dionicio