USA im Finale, so stark wie seit 1950 nicht mehr
Schweden
USA
Spielbericht
Diesmal wird es nicht zu einem Finale Schweiz-Schweden kommen, denn die USA bezwang das Dreikronenteam 6:2 und ist damit erstmals seit der WM 1950 unter den besten zwei Nationen.
In 57 WM-Aufeinandertreffen der beiden Nationen gab es 39 Siege für Schweden, 5 Unentschieden und 13 Siege für die USA. Heute kam der 14. und womöglich wichtigste Sieg der Amerikaner an einer WM gegen die Schweden hinzu. Erstmals seit Einführung des Playoff-Formats qualifizieren sich die Amerikaner für das Endspiel. Eine Top-2-Klassierung gab es letztmals bei der WM 1950, wo die Amerikaner Zweite wurden.
«Es fühlt sich toll an im Finale zu stehen, aber unser Job ist noch nicht fertig. Wir haben noch viel Arbeit vor uns um gewinnen zu können», sagte der Stürmer Cutter Gauthier. «Aber es war ein schöner Sieg heute, der uns dahin bringt.»
Die ersten Chancen im heutigen ersten Halbfinalspiel gehörten dank eins Powerplays den Amerikanern, welche auch nach dem ungenutzten Überzahlspiel mehr vom Spiel hatten. Nach knapp sieben Minuten gingen sie fast aus dem Nichts in Führung als ein Schuss von der blauen Linie von Brady Skjei an Freund und Feind vorbei ins Netz ging und die gelb gekleidete Menschenmasse erstmals zum Schweigen brachte. Das erste Turniertor für den Verteidiger mit skandinavischen Wurzeln (sein Grossvater emigrierte aus Norwegen in die USA) kam zu einem wichtigen Zeitpunkt.
«Das erste Tor zu erzielen war grossartig. Wir bauten ein Momentum auf, die Zuschauer waren ruhiger, wir konnten auf unser Momentum bauen», sagte der Verteidiger Andrew Peeke. «Es ist wirklich cool. Wir sind glücklich die Chance zu erhalten um Gold zu spielen.»
Die Schweden hatten Mühe gegen die Amerikaner ihr Spiel aufzuziehen und blieben elf Minuten ohne Torschuss. Erst die erste Strafe gegen die Amerikaner brachte den Schweden Offensivmomente ein, jedoch ohne wirklich gefährlich zu werden.
Für das Heimteam sollte es noch schlimmer kommen. Weil sich am Spielfluss kaum etwas änderte und die Amerikaner spielbestimmender waren, erhöhten sie in der 18. Minute die Führung auf 2:0. Shane Pinto hatte erneut den Assist und Cutter Gauthier verwertete in der Drehung einen Abpraller, der zwischen Jacob Markströms Schonern ins Tor ging.
Die Schweden zeigten im Mitteldrittel Zeichen des Aufbäumens, brachten die Scheibe aber nicht an Jeremy Swayman vorbei. Die Amerikaner hingegen nutzten eine ihrer wenigen Aktionen kaltblütig aus. Nach einem Schuss von Logan Cooley war die Scheibe frei im Slot und Conor Garland staubte ab zum 3:0. Und kurz vor der zweiten Pause erhöhte Mikey Eyssimont mit einem Kontertor auf 4:0.
Unter Pfiffen einiger enttäuschter schwedischen Fans ging es zurück in die Garderobe. Dort versuchten sich die Schweden nochmals aufzubäumen und gaben mit einem Torhüterwechsel einen Impuls. In der 47. Minute brachte der als Hoffnungsträger eingeflogene William Nylander die Halle erstmals zum beben als er einen Querpass vor dem Slot durch Rasmus Andersson zum Anschlusstreffer verwandelte. 41 Sekunden später flatterte ein verdeckter Schuss von Elias Lindholm, wobei Isac Lundeström gute Störarbeit leistete, ins Netz. Nun schien plötzlich wieder alles möglich und die Amerikaner nahmen gleich das Time-out. Es nützte: Die schwedische Euphorie konnte gebremst werden insbesondere als Jackson Lacombe in der 52. Minute ein Kontertor zum 5:2 erzielte. Vier Minuten vor Schluss erhöhte Shane Pinto mit einem Schuss ins leere Tor auf 6:2.
«Es war eine tolle Leistung eine unglaubliche schwedische Mannschaft zu schlagen insbesondere auf ihrem Eis», sagte Cooley.
Damit treffen die Amerikaner am Sonntagabend im Finale auf den Sieger des Duells Schweiz-Dänemark, während der Gastgeber Schweden um Bronze spielen wird.
Schweden – USA 2:6 (0:2, 0:2, 2:2)
Avicii Arena, Stockholm. – 12’530 Zuschauer (ausverkauft). – SR: Campbell (CAN) / Schrader (D), Hynek (CZ) / Wyonzek (CAN).
Tore: 6:52 Skjei (Pinto) 0:1. 17:13 Gauthier (Pinto, Smith) 0:2. 31:07 Garland (Cooley, Skjei) 0:3. 37:03 Eyssimont (Beniers, Lacombe) 0:4. 46:32 Nylander (Andersson, Karlsson) 1:4. 47:13 Lindholm (Wennberg) 2:4. 51:09 Lacombe (Nazar) 2:5. 55:53 Pinto (ins leere Tor) 2:6.
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Schweden, 2-mal 2 Minuten gegen die USA.
Schüsse aufs Tor: 29:28 (3:13, 12:7, 14:8)
Schweden: Markström (40:00 Ersson); Brodin, Sandin; Andersson, Edvinsson; Larsson, Pettersson; Gustafsson; Nylander, Karlsson, Raymond; Lindholm, Backlund, Forsberg; Zibanejad, Carlsson, Johansson; Wennberg, Lundeström, Heineman; Frödén.
USA: Swayman (Ersatz: Daccord); Lacombe, Werenski; Peeke, Skjei; Kesselring, Vlasic; Buium; Garland, Cooley, Keller; Nazar, Beniers, Thompson; Smith, Pinto, Gauthier; O’Connor, McCarron, Eyssimont; Doan.
Bemerkungen: Schweden ohne Bengtsson, Friberg, Söderblom. USA ohne Howard, Lohrei und Slukynsky (alle überzählig). – 47:13 Time-out USA. – Schweden von 55:35 bis 55:53 ohne Torhüter.
