Schweiz gewinnt Hauptprobe gegen Tschechien
Tschechien
Schweiz
Spielbericht
Die Schweiz überzeugt auch im zweiten Spiel der Euro Hockey Tour in Tschechien und gewinnt die WM-Hauptprobe gegen den Gastgeber 5:3. Damit ist sie Zweiter beim Turnier und insgesamt Dritter in der Schlussrangliste der Euro Hockey Tour.
Die Tschechen gingen in der 4. Minute bereits mit dem ersten Powerplay in Führung. Ondrej Kovarcik lenkte vor dem Tor das Zuspiel Jachym Kondeliks ins Tor. Dem Verteidiger Dominik Egli gelang in der 12. Minute der Ausgleich. Tyler Moy lief hinter dem tschechischen Tor und passte zurück zu Egli, der rückhands die Scheibe reinbrachte.
Der 1:1-Zwischenstand entsprach in etwa dem Spielverlauf in den ersten zwanzig Minuten, doch die Schweizer drehten nach der Pause auf. Zuerst konnten sie in Überzahl starten und nach deren Ablauf lenkte wurde ein Weitschuss von Simon Knak zur erstmaligen Führung ins Netz gelenkt. Er berührte einen Gegenspieler als Samuel Walser Druck vor dem Tor ausübte. Bei Spielmitte erzielte schliesslich Egli seinen zweiten Treffer mit einem Weitschuss von der blauen Linie, der möglicherweise noch von einem Gegenspieler abgelenkt ins Tor ging. Doch eine halbe Minute später ging die Scheibe durch einen Schlittschuh-Ablenker von Daniel Vozenilek ins Netz – allerdings von der Seite durchs Netz hindurch. Nach dem verfrühten Jubel und einem Videostudium annullierten die Schiedsrichter das Tor.Trotzdem kamen die Tschechen in der 33. Minute zum Abschlusstreffer – auch dieser ging auf das Konto der Kovarcik-Brüder. Michal Kovarcik traf nach schönem Rückpass Ondrej Kovarciks.
Wer nach der Drittelspause ein tschechisches Offensivfurioso erwartete, sah sich getäuscht. Die Schweizer waren defensiv stark und erhöhten den Vorsprung durch Tyler Moys Treffer in der 46. Minute auf 4:2. Knak fing einen Fehlpass in der tschechischen Abwehr ab und Sven Senteler brachte die Scheibe quer vors Tor zu Moy. Wenig später nutzten die Schweizer einen weiteren Abwehrfehler aus durch Nicolas Baechler und schliesslich Dario Rohrbach, der die Scheibe auf der nahen Seite unter die Latte hob zur 5:2-Führung.
Erst zwei Strafen gegen Christian Marti und Michael Fora gab den Tschechen ab der 55. Minute nochmals Möglichkeiten für eine Schlussoffensive, doch selbst in doppelter Überzahl vermochten die Gastgeber nur selten an der Schweiz vorbeizukommen.
Ausgerechnet in Unterzahl nach einem Pfostenschuss Sven Andrighettos kamen die Tschechen aber nochmals näher dran. Jakub Flek nahm einen Fehlpass des Schweizer Torhüters Stéphane Charlin von der Torlinie an und konnte unbedrängt ins leere Gehäuse zum 3:5 verkürzen. Zu mehr reichte es aber nicht.
Die Schweizer holten sich damit den zweiten Schlussrang beim Turnier in Tschechien hinter den unbezwungenen Schweden. Anders sieht es in der Endabrechnung der Euro Hockey Tour aus: Mit 24 Punkten aus 12 Spielen ist Tschechien Sieger der Euro Hockey Tour und Schweden Letzter. Erstmals seit der Aufnahme in der Euro Hockey Tour sind damit nicht die Schweizer Schlusslicht, sondern Dritter.
Schlussrangliste Turnier: 1. Schweden 9, 2. Schweiz 6, 3. Tschechien 3, 4. Finnland 0.
Schlussrangliste Euro Hockey Tour: 1. Tschechien 24, 2. Finnland 19, 3. Schweiz 15, 4. Schweden 14.
Tschechien – Schweiz 3:5 (1:1, 1:2, 1:2)
Winning Group Arena, Brno. – SR: Folkstrand/Wedin, Lederer/Svoboda.
Tore: 3:45 O. Kovarcik (Kondelik / Ausschluss Walser) 1:0. 11:19 Egli (Moy, Knak) 1:1. 21:40 Walser (Knak, Fora) 1:2. 30:14 Egli (Baechler, Schmid) 1:3. 32:59 M. Kovarcik (O. Kovarcik, Pyrochta) 2:3. 45:34 Moy (Senteler, Knak) 2:4. 50:49 Rohrbach (Baechler) 2:5. 57:27 Flek (Ausschluss O. Kovarcik!) 3:5.
Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen Tschechien, 6-mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Schüsse aufs Tor: 22:30 (9:8, 6:10, 7:12)
Tschechien: Vejmelka (Ersatz: Vladar); Spacek, Krejcik; Pyrochta, Hajek; Kostalek, Tichacek; Gazda, Kucerik; Kousal, Kodytek, Lenc; Reichel, M. Kovarcik, O. Kovarcik; Klapka, Kondelik, Vozenilek; Flek, Klima, Zadina.
Schweiz: Charlin (Ersatz: Genoni); Glauser, Kukan; Karrer, Berni; Fora, Marti; Egli, Jung; Riat, Malgin, Andrighetto; Rohrbach, Baechler, Schmid; Moy, Senteler, Knak; Ambühl, Walser, Ritzmann.
Bemerkungen: Schweiz ohne Aeschlimann, Bertschy, Hofmann und Jäger.
