Trotz Steigerung auch gegen Tschechien keine Punkte
Eine beherzte Leistung reicht der Schweiz gegen Tschechien nicht. Mit 2:4 muss sich die U-18 Nati geschlagen geben und nun im letzten Gruppenspiel gegen Deutschland unbedingt punkten.
Nach den Niederlagen der Schweiz gegen Schweden und gegen die USA ist heute ein Sieg Pflicht, will man sich nicht schon bald mit der Relegation konfrontiert sehen. Es geht aber für beide Teams um sehr viel. Denn auch Tschechien hat nach zwei Spielen noch keinen Sieg auf dem Konto. Denn gegen die USA und gegen Deutschland ging man als Verlierer vom Eis, wenn im Falle von Deutschland auch erst nach der Verlängerung.
Mit viel Scheibenbesitz und engagiertem Auftreten steigt die Schweiz in die Partie. In den Startminuten ist das Spiel mehrheitlich in der tschechischen Hälfte, die Schweiz hat mehr Spielanteile, jedoch klar weniger Abschlüsse und weniger Schüsse aufs Tor als Tschechien. Die Partie verläuft sehr flüssig, es gibt kaum Unterbrüche. Die Chancen der Tschechen häufen sich. Die Schweizer Verteidiger stehen aber gut und können oftmals noch rechtzeitig intervenieren, bevor die wirklich gefährlichen Abschlüsse auf Schlussmann Trachsel kommen. Und diejenigen Schüsse, welche den Weg bis zu ihm finden, hält Trachsel bislang souverän.
Nur 55 Sekunden alt ist das Mitteldrittel, da passt Pekar auf den allein aufs Schweizer Tor stürmenden Cihar, welcher mit einer Körpertäuschung Trachsel aussteigen lässt und den ersten Treffer für Tschechien erzielt. Im Überzahlspiel erhöht Tschechien auf 0:2. Benhak schlenzt vom Bullypunkt aus ins rechte hohe Eck und lässt dabei den Schweizer Goalie nicht gut aussehen. Wider Erwarten gelingt der Schweiz kurz vor dem zweiten Pausentee aber der Anschlusstreffer: Aeschlimann schiesst aus spitzem Winkel und Tschechiens Goalie wischt die Scheibe mit seinem Schlittschuh gleich selbst ins eigene Tor.
Und der Pausentee hat wohl gutgetan. Kaum wiederbegonnen gelingt Jeremiah Mundy der Ausgleich. Er kann die Scheibe vor dem Tor übernehmen und am Getümmel vor Orsulak vorbeischiessen. Über links kommt Tschechiens Pekar, passt zur Mitte, Cihar lässt abtropfen für Zahejsky und dieser bringt Tschechien wieder in Führung. 10 Minuten vor Schluss muss dann Mundy wegen eines Checks für 2 Minuten raus. Die Aktion gegen Tschechiens Captain war «under review» weil dieser Bandencheck wohl an der Grenze des legalen gewesen war. Mit dem Ersetzen des Goalies zugunsten eines sechsten Feldspielers kommt die Schweiz dem Ausgleich noch einmal sehr nahe durch eine gute Aktion von Neuenschwander. Doch wie so oft besiegelt ein Empty netter das Schicksal der Mannschaft, die zurückliegt.
Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Spielen tritt das Team von Coach Schumacher kompakter auf. Am Willen und Einsatz hat’s sicher nicht gelegen. Tschechien war aber über die gesamte Spieldauer das bessere Team und vor allem haben sie zielstrebiger den Zug aufs Tor gesucht, viel mehr Abschlüsse gehabt und dadurch halt auch mehr Treffer erzielt als die Schweizer. Schwamm drüber – morgen geht’s ins entscheidende Spiel gegen Deutschland!
Torschütze Jeremiah Mundy findet, dass das Team gut gespielt hatte und natürlich bedauert er es, dass es nicht geklappt hat mit dem Sieg. Sie seien mit dem Mindset, zu gewinnen ins Spiel gegangen. Sie seien jedoch ready fürs Spiel morgen gegen die Deutschen. Denn das sei jetzt ein Must-win game. Seine Aktion mit dem Check gegen Tomas Poletin stuft er als fairen Schulter-zu-Schulter Check ein.
«Jetzt sind wir ready für die Deutschen», hat Fabio Schumacher kurz nach dem Spiel zur Mannschaft gesagt. Den Effort von heute, das Spiel von heute und die physischen Elemente brauche es morgen noch einmal, um offensiv mehr machen zu können. Schumacher ist nicht unbedingt der Meinung, dass vieles besser war als in den ersten beiden Partien. Denn die Tschechen seien auch nicht dasselbe Kaliber wie die Schweden oder Amerikaner. Aber er findet, dass sein Team heute weniger naiv war als noch zuletzt.
Telegramm
Schweiz – Tschechien 2:4 (0:0, 1:2, 1:2)
Comerica Center, Frisco - Schiedsrichter: Doiron/Druseiks, Naperotti/Sostumoen.
Tore: 20:55 Cihar (Pekar, Malinek) 0:1; 30:34 Benak (Mrtka, Zahejsky; Ausschluss Haas) 0:2; 38:41 Aeschlimann 1:2; 40:54 Mundy (Aebli, Bichsel) 2:2; 43:45 Zahejsky (Cihar, Pekar) 2:3; 59:35 Novotny (Benak, Mrtka; Empty net) 2:4.
Strafen: 4 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 2 x 2 Minuten gegen Tschechien.
Schussverhältnis: 12:36 (3:13, 4:10, 5:13)
Schweiz: Trachsel (Birchler); van der Kaaij (C), Lehmann N.; Haas, Bichsel; Pedrotti, Bär; Nappiot (A); Schenk, Neuenschwander, Aeschlimann; Mundy, Franzina, Aebli; Troxler, Bouvard, Peter (A); Hasler, Lehmann L., von Rohr; Andrey.
Tschechien: Orsulak (Poletin F.); Cerny, Mrtka; Dravecky, Malinek; Mikel, Seidl; Kachlir; Benak (A), Novotny, Poletin T. (C); Pekar, Cihar, Zahejsky; Matejovsky, Kucharcik, Rozsival; Fasner, Mikes, Macek; Katolicky.
Bemerkungen: Schweiz ohne Dandois, Moret und Steinmann; Tschechien ohne Kamas, Pavlik und Trejbal; 14. Minute Pfostenschuss Tschechien (Novotny); Best Player Schweiz: Trachsel; Best Player Tschechien: Cihar.