Schweizer U18-Nati unterliegt Schweden klar

Von Rolf Schwarz

Nach gutem Start lassen sich aufopfernd kämpfende Schweizer zu vielen Strafen hinreissen und müssen sich im ersten Spiel der U18-WM den Schweden mit 10:3 Toren geschlagen geben.

Es geht los mit der U18-WM in der Gruppe B mit dem Auftaktspiel zwischen Schweden und der Schweiz. Die Schweizer haben sich seriös vorbereitet und sind parat, obschon das letzte Vorbereitungsspiel gegen die Slowakei vor 2 Tagen knapp mit 1:2 Toren verloren gegangen war. Und auch an den zuvor in diesem Jahr ausgetragenen Spielen musste die Schweizer U18-Nati unten durch: Die Anfang Februar in Ängelholm am Fünfländerturnier ausgetragenen Spiele gingen grossmehrheitlich deutlich verloren, unter anderem auch gegen die Schweden mit 0:4 Toren. Höchste Zeit also, um die Bilanz aufzubessern und das Vergangene hinter sich zu lassen.

Der heutige Gegner darf zum engeren Kreis der Favoriten gezählt werden. Beim letzten Vorbereitungsspiel gegen Kanada gewannen die Schweden gleich mit 8:3. Und umgekehrt wie die Schweiz, sind ansonsten ausser einem Spiel gegen Finnland alle Begegnungen für die «Tre Kronor» ausgegangen.

Die Schweiz beginnt gut, läuft viel, ist aufsässig und in den ersten 10 Minuten den Schweden ein ebenbürtiger Gegner. Nach 08:07 gibt’s die erste Strafe gegen Peter wegen eines Stockschlags, das Powerbreak vor der Unterzahl gibt ein wenig Zeit zum Verschnaufen. Die Schweden können nur einmal abschliessen im ersten Shift. Die Schweizer spielen ein gutes Boxplay und können oftmals aussichtsreiche Aktionen der Schweden zunichtemachen, indem sie unerwartet mit einem Stich im richtigen Moment die Scheibe entscheidend ablenken und so den schwedischen Pass zum Mitspieler vereiteln.

Diese Strafe übersteht die Schweiz noch. Doch bei einer erneuten Strafe gegen die Schweiz bricht der Damm und Schweden zieht mit einem Doppelschlag innert 9 Sekunden zur Pause auf 2:0 davon.

Es wurde noch eine Strafe ausgesprochen zum Ende des ersten Drittels gegen Fabrice Bouvard. Die Schweizer beginnen also in Unterzahl und überstehen diese. Sie kommen zu ihrem ersten Tor, als Schwedens Novotny die Strafbank drückt. Neuenschwander passt auf Aeschlimann und Schenk kann den Puck am geschlagenen Torwart Goos vorbei einnetzen.

Doch wie gewonnen, so zerronnen: Jetzt beginnt eine weitere Druckphase der Schweden, welche nun innert weniger als drei Minuten drei Mal treffen und auf 5:1 davonziehen. Zwei der Treffer fielen in Überzahl, zuvor war ihnen wegen hohen Stocks gar noch ein weiterer Treffer aberkannt worden.

Vor der Pause sind gegen Schweden zwei kleine Bankstrafen ausgesprochen worden. Dies ermöglicht der Schweiz, das Drittel in doppelter Überzahl zu beginnen. Es ist erneut Schenk, welcher dabei reüssieren kann und für sein Team zum zweiten Mal trifft. Postwendend stellen die gewieften Schweden den 5-Tore Vorsprung aber wieder her mit einem Treffer von Gastrin.

Der 8. Treffer der Schweden wird noch reviewt von den Schiedsrichtern, letztlich dann aber gegeben. Mit einem sehenswerten Treffer ins obere rechte Lattenkreuz kann Troxler aus kurzer Distanz nochmals verkürzen auf 8:3. Die Schlusspunkte setzen Sternberg mit dem 9. Treffer und Ekberg markiert mit seinem vierten Treffer im heutigen Spiel den 10. Und letzten Treffer der Schweden.

Florian Schenk, Center des ersten Blocks und Doppeltorschütze heute Nachmittag meint zum Spiel: «Ich möchte jetzt nicht daran denken, ich Doppeltorschütze bin.» Er sei hier, um mit dem Team zu gewinnen. «Wir müssen aufhören, so viele Strafen zu nehmen. Bei 5 gegen 5 konnten wir mithalten. Im ersten Drittel hatten wir viele Checks gemacht, die die Schweden nicht mögen.» Er ist der Meinung, dass das auch ein Grund dafür ist, dass die Schweizer im Startdrittel noch recht gut haben mithalten können.

Sein Coach Fabio Schuhmacher zieht Bilanz: «Wir wussten, worauf wir uns einlassen. Wir haben jetzt 5 bis 6 Mal gegen sie gespielt. Sie sind für mich Kronfavorit für diese WM. Wir fanden es cool, dass wir gegen sie haben starten können. Denn so bist Du direkt im Turnier drin. Wir hatten eine gute Vorbereitung, hatten uns auch gut aufs Spiel vorbereitet. Wir waren im ersten Drittel effektiv auch noch dabei. Wir wussten, dass wir offensiv nie so viele Chancen haben werden.»

Auch der Coach spricht die vielen Strafen an. Es könne nicht sein, dass sie auf diesem Level so viele Strafen nehmen. «Vor allem sind es alles Strafen mit Stockfouls. Da müssen wir einfach cleverer werden für den Rest des Turniers. Aber wir schiessen drei Tore gegen Schweden, was wir ja auch noch nie gemacht haben, und zwar aus 27 Schüssen, was wir ebenfalls noch nie hingekriegt haben. Man sieht, die Entwicklung der Mannschaft braucht Zeit.» Angesprochen auf den nächsten Gegner USA glaubt Schumacher, dass die Amerikaner vom Speed her noch einen Tick schneller sind. «Aber von den Skills her sind sie wahrscheinlich nicht auf dem Level der Schweden. Trotzdem wird’s wahrscheinlich etwa ähnlich zu und her gehen. Es ist ebenfalls eine gute Mannschaft, welche zum Kreis der Favoriten gehört. Wir werden resetten, von vorne beginnen und Spiel für Spiel gehen.»

Telegramm

Schweden – Schweiz 10:3 (2:0, 4:1, 4:2)

Comerica Center, Frisco - Schiedsrichter: Burzminski/Young, Birkhoff/Schwenk.

Tore: 11:21 Ekberg (Gastrin, Boumedienne; Ausschluss Peter) 1:0; 11:30 Nilson (Genborg, Wahlund: Ausschluss Nappiot) 2:0; 24:08 Schenk (Aeschlimann, Neuenschwander; Ausschluss Novotny) 2:1; 30:33 Ekberg (Klingsell; Ausschluss Bouvard) 3:1; 32:14 Boumedienne (Ihs Wozniak, Ekberg) 4:1; 33:15 Gastrin (Ausschluss Haas) 5:1; 37:08 Ihs Wozniak (Ausschluss Lehmann N.) 6:1; 40:47 Schenk (van der Kaaij, Neuenschwander; Ausschluss Bjorck sowie Teamstrafe) 6:2; 42:07 Gastrin (Novotny) 7:2; 47:41 Ekberg 8:2; 52:24 Troxler 8:3; 53:25 Sternberg (Klingsell) 9:3; 57:56 Ekberg (Ihs Wozniak) 10:3.

Strafen: 6 x 2 Minuten gegen Schweden, 11 x 2 Minuten gegen die Schweiz.

Schussverhältnis: 60:27 (14:9, 24:8, 22:10)

Schweden: Goos (Harenstam); Annborn, Boumedienne; Sjostrom (A), Hallquisth; Wahlund, Brongel Larsson; Genborg, Bjorck, Nilson; Stenberg, Gastrin (C), Klingsell; Ihs Wozniak, Ekberg, Stockselius; Jennersjo (A), Drott, Novotny; Anderberg.

Schweiz: Birchler (Trachsel); Nappiot (A), van der Kaaij (C); Bichsel, Haas; Pedrotti, Moret; Lehmann N.; Aeschlimann, Schenk, Troxler; von Rohr, Neuenschwander, Bouvard; Dandois, Lehmann L., Hasler; Aebli, Peter (A), Mundy; Andrey.

Bemerkungen: Schweiz ohne Steinmann, Baer und Franzina (alle überzählig). 30. Minute Tor Schweden aberkannt wegen hohem Stock; Best Player Schweden: Ekberg; Best Player Schweiz: Schenk.

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Mittwoch, 23. April 2025

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