Fribourg-Gottéron gewinnt den Spengler Cup
Fribourg-Gottéron schreibt Clubgeschichte! Nach fünf Vizemeistertiteln konnten die Freiburger endlich eine Trophäe in den Händen halten nach einem eindrücklichen 7:2-Sieg im Finale des Spengler Cups gegen die Straubing Tigers.
Die Straubing Tigers schafften es als Überraschungsteam ins Finale und auch von Fribourg-Gottéron durfte eine Finalteilnahme aufgrund der schlechten Saison, die kürzlich zum Trainerwechsel zu Lars Leuenberger führte, nicht als selbstverständlich betrachtet werden.
Den Freiburgern schienen die kurze Erholungszeit und Spiele in den Knochen etwas weniger anzuhaben als die Bayern, die als erste Mannschaft auf fünf Spielen in fünf Tagen kamen. Gottéron startete von Beginn an offensiv furios und setzten bereits in den ersten Minuten den Grundstein zum Sieg.
«Sie hatten das fünfte Spiel in fünf Tagen, daher wollten wir mit Druck starten. Wir taten dies und schossen gleich die Tore», sagte der Gottéron-Captain Julien Sprunger.
«Für Gottéron bedeutet das viel, endlich ein Titel. Es freut mich für alle und vor allem für Julien (Sprunger), dass er endlich einen Titel gewinnen konnte», sagte der Torhüter Reto Berra.
Der Paradesturm drückte mit einem Blitzstart auf das Straubinger Tor und Jacob de la Rose verwertete seinen zweiten Abpraller zum Führungstreffer nach 27 Sekunden. Gerade einmal eine Minute später setzten sich die Freiburger erneut vor dem Straubing-Tor fest und Jakob Lilja konnte zum 2:0 abstauben.
Die Straubing Tigers mussten bereits ihr Time-out nehmen und die vierte Linie wirbelte vor dem Freiburger Tor, und nach 28 Sekunden traf Tim Brunnhuber zum Anschlusstreffer. Doch wiederum 72 Sekunden später stellte Nathan Marchon den Zweitorevorsprung wieder her. Die beiden Teams waren auf dem Weg zu einem Basketballresultat ehe für ein paar Minuten etwas Ruhe einkehrte. Christoph Bertschy traf in der 10. Minute als Nächster zum 4:1-Vorsprung für die Freiburger.
In der Folge kamen die Straubinger zu mehr Spielanteilen und bestritten die zweite Hälfte des Startdrittels vier Minuten in Überzahl, wobei dies eher das Freiburger Offensivfurioro stoppte denn für allzuviel Gefahr vor Berra sorgte. 89 Sekunden vor Drittelsende hatte Marchon mit einem Alleingang gar die Chance auf den Shorthander.
Fribourg-Gottéron startete das Mitteldrittel stark und hielt den Gegner unter Kontrolle. Und in der 25. Minute trafen die Drachen auch wieder. Nach einem langen Querpass zum Tor von Lucas Wallmark traf T.J. Brennan zum 5:1, was die Straubinger zu einem Torhüterwechsel veranlagte. Zweieinhalb Minuten später dann das Lebenszeichen der Deutschen: Der Verteidiger Mario Zimmermann erwischt Berra von hinter dem Bullykreis in die nahe Torecke. Doch nur 68 Sekunden später reagierten die Freiburger. Linden Vey bezwang den neu für Zane McIntyre reingekommenen Florian Bugl mit einem nicht unhaltbar wirkenden Flachschuss zum entfernten Pfosten zum 6:2.
Die Freiburger behielten im Mitteldrittel das Momentum für sich. Zuerst hatten sie ihr erstes Überzahlspiel und kurz danach schloss der Verteidiger Andreas Borgman einen Angriff mit dem 7:2 ab.
Das Spiel flachte im Schlussdrittel ab und war ärmer an Ereignissen und Offensivgefahr. Straubing hatte leichte Vorteile ohne den Rückstand zu verkürzen. Für einen Schreckmoment sorgte einzig das kurzzeitige Ausscheiden von Marcus Sörensen wenige Minuten vor Schluss, doch er konnte beim nächsten Einsatz seiner Linie bereits wieder mitwirken und die Spengler-Cup-Trophäe in den Händen halten.
«Es ist ein wunderschönes Gefühl, gerade für die Fans, die nun feiern. Wir haben ein paar Sachen geändert heute, aber gespielt hat die Mannschaft. Es ist ein prestigeträchtiges Turnier, jedes Team hier wollte gewinnen», sagte Leuenberger, der erst vor neun Tagen zum neuen Trainer ernannt wurde. «Das ist schon speziell nach einer Woche. Als Kind durfte ich das Turnier im Fernsehen sehen und nun konnte ich das Turnier gewinnen. Es bedeutet mir sehr viel.»
Fünfmal musste sich Fribourg-Gottéron in der National League mit dem Vizemeistertitel begnügen, dreimal zu den silbernen Zeiten mit Bykow/Chomutow und zuletzt 2013 im Finale. Für die Mannschaft angeführt von Sprunger, der am 27. September 2002 in der National League debütierte, und die Gottéron-Fans ist damit eine Leidenszeit vorbei. Es ist noch kein Meistertitel, aber der erste Titel der Clubgeschichte.
«Für den Club ist es der erste Titel. Es ist ein schöner Titel für uns. Es ist keine Meisterschaft, aber es ist ein wichtiges Turnier in der Schweiz, im internationalen Hockey. Wir bestreiten diese Saison drei Wettbewerbe und konnten nun einen gewinnen», sagte Sprunger. «Es ist ein Sieg, den wir gegen diese renommierten Teams gesucht haben. Mental ist es für den Club sehr positiv für den Rest der Saison und für die Zukunft.»
Im Hintergrund sangen währenddessen die Fans «Spengler Cup, Champions» und konnten das Jahr 2024 mit dem für den Club wichtigen Titel ausklingen lassen.
Straubing Tigers – Fribourg-Gottéron 2:7 (1:4, 1:3, 0:0)
Eisstadion Davos. – 6267 Zuschauer (ausverkauft). – SR: Ondracek/Kaukokari, Rampir/Fuchs.
Tore: 0:27 De la Rose (Sörensen) 0:1. 1:32 Lilja (Bertschy) 0:2. 2:00 Brunnhuber (McKenzie, Schönberger) 1:2. 3:12 Marchon (Audette) 1:3. 9:38 Bertschy (Jecker, Lilja) 1:4. 24:51 Brennan (Wallmark, Sörensen) 1:5. 27:28 Zimmermann (Leier, Brunnhuber) 2:5. 28:36 Vey (Lilja, Bertschy) 2:6. 35:32 Borgman (Kristof) 2:7.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Straubing, 3-mal 2 Minuten gegen Fribourg.
Schüsse aufs Tor: 29:34 (12:15, 5:14, 12:5)
Straubing: McIntyre (24:51 Bugl); Braun, Brandt; Green, Samuelsson; Nogier, Klein; Daschner, Zimmermann; Lipon, Samanski, Connolly; Fleischer, Scott, Hede; St. Denis, Leonhardt, Leier; Schönberger, Brunnhuber, McKenzie.
Fribourg: Berra (Ersatz: Galley); Diaz, Borgmann; Gunderson, Jecker; Rathgeb, Streule; Sutter, Brennan; Sörensen, Wallmark, De la Rose; Marchon, Kristof, Audette; Bertschy, Vey, Lilja; Sprunger, Walser, Mottet.
Bemerkungen: 1:32 Time-out Straubing.