Zürcher Löwe beisst sich ins Halbfinale
Die Zürcher erlitten den fast gleichen Fehlstart wie im Hinspiel und konnten wieder einen 3 Tore Rückstand drehen. Nach dem Kaltstart im 1. Drittel mit 0:3 gelang dem ZSC erst in der 50. Minute der Ausgleich. Am Ende war es ein 5:4 sieg für den ZSC. Davon waren einige sehenswerte Tore auf beiden Seiten dabei. Über zu wenig Spektakel konnte man sich in der Swisslife Arena heute nicht beklagen. Die ZSC Lions stehen nun im Halbfinale und machen sich drauf und dran ihren von den Fans oft besungen grössten Sieg in der Champions Hockey League zu wiederholen.
Wie bereits im Hinspiel hatten die Eisbären aus Berlin den besseren Start in das Spiel. Bereits in der 2. Minute musste Yannick Zehnder auf die Strafbank und in der 3. Minute nutzen die Eisbären die Überzahlsituation. Ty Ronning legt auf Kai Wissmann zurück und dieser trifft in die Maschen. Die Zürcher kommen auch nicht so bald zum durch Schnaufen, da auch das 2. Powerplay der Eisbären sich gut ansehen liess. Ein Treffer konnte das Zürcher Boxplay aber verhindern. Nach 10 Minuten konnten die Zürcher das erste Mal selbst Druck erzeugen und sich ein Powerplay erarbeiten. Sie konnten sich aber nicht gut in der Zone festsetzen. Wenn man kein Glück hat, dann kommt oft noch Pech dazu. In der 13. Minute passt Blaine Byron auf Manuel Wiederer lenkt die eigentlich harmlos Scheibe direkt aufs Tor ab. Simon Hrubec ist davon dermassen überrascht, dass er nicht mehr eingreifen kann. Die ZSC Lions werden ab der 15. Minute ihrer Favoritenrolle gerecht und diktieren das Spiel, doch in Tore können sie es bis zur Pausensirene nicht verwandeln. Im Gegenteil. Denis Malgin vertändelt in der 20. Minute die Scheibe an Frederik Tiffels. Dieser umkurvte Christan Marti und stellte auf 0:3. Den genau gleichen Fehlstart wie im 1. Spiel in Berlin.
Im 2. Drittel erwischten die Zürcher eine Traumstart. Jesper Fröden trifft nach seinem eigenen Abpraller zum ersehnten 1:3 in der 21. Minute. Die Eisbären versuchten nicht denselben Fehler zu machen und machten weiter Druck auf das Tor von Hrubec. Doch auch die Zürcher witterten ihre Chance und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch in den ersten 5 Minuten des Spiels. Danach war es aber eindeutig der ZSC welcher das Spiel diktierte. Im Minutentakt vergaben sie nun Gelegenheiten. Auch das 3. Powerplay ab der 33. Minute war nun ansehnlicher. Trotzdem wollte das 2:3 noch nicht fallen. Die Schlinge um das Tor von Jake Hildebrand zog sich immer mehr zu. In der 39. Minute war es endlich so weit. Justin Sigrist wurde wunderbar im Slot von Sven Andrighetto freigespielt und dieser bezwang Hildebrand in der langen Ecke. Der Treffer wurde noch einer Coaches Challenge unterworfen, hielt dem Videobeweis jedoch stand. Es war der hoch verdiente Anschlusstreffer für die Zürcher und auch das Pausenresultat.
Im Schlussabschnitt mussten die Zuschauer nicht lange auf die 1. Treffer warten. In der 43. Minute waren zuerst die Eisbären erfolgreich. Jonas Müller spielt die Scheibe scharf von der Torlinie vor den Slot und Blaine Byron lenkt sehr zur Freude der zahlreich mitgereisten Berliner zum 2:4 ab. Doch nur 22 Seknuden danach ist Juho Lamikko für die Zürcher erfolgreich. Er trifft aus dem hohen Slot haargenau ins Kreuz und stellt auf 3:4. Die Zürcher haben nun einige hochkarätige Chancen. Vincenz Rohner trifft in der 48. Minute nur den Pfosten. Eine Minute später sind die Eisbären virtuell eine Runde weiter. Doch Treffer zählt nicht, da das Spiel bereits wegen Offsides unterbrochen war. Im Gegenzug sind die Zürcher erfolgreich. Bei angezeigter Strafe tankt sich Andrighetto durch den Slot und um dribbelt Hildebrand zum 4:4. Auch hier nimmt Serge Aubin wieder die Coaches Challenge, welche wieder nicht zum Erfolg führt. Nun beginnen die ZSC Lions auch noch zu zaubern an. Rohner legt quer durch den Slot zu Willy Riedi und dieser legt zurück auf Derek Grant, welcher ins leere Tor einnetzen kann. Es ist die erstmalige Führung für den ZSC in der 55. Minute. Die Eisbären versuchten es in den Schlussminuten noch ohne Torhüter 2 Treffer zu erzielen, um immerhin die Verlängerung zu erzwingen. Die ZSC Lions waren dem Emptynetter mehrmals sehr nahe. Es blieb aber beim 5:4 für die Heimmannschaft. Über das ganze Spiel gesehen war es ein verdienter Sieg der Zürcher, welcher viel Spektakel bot.
ZSC Lions - Eisbären Berlin 5:4 (0:3 2:0 3:1)
Swiss Life Arena. - 6684 Zuschauer. - SR: Öhlund/Eriksson (beide SWE), Fuchs/Duc (beide CH).
Tore: 2:56 Wissmann (Ronning, Pföderl / Ausschluss Zehnder) 0:1. 12:11 Wiederer (Byron) 0:2. 19:57 Tiffels (Ausschlüsse Andrighetto; Galipeau) 0:3. 20:28 Frödén (Weber, Lehtonen / Ausschlüsse Andrighetto; Galipeau) 1:3. 38:20 Sigrist (Andrighetto, Malgin) 2:3. 42:11 Byron (Müller, Noebels) 2:4. 42:33 Lammikko (Frödén) 3:4. 49:13 Andrighetto (Kinnunen) 4:4. 53:05 Grant (Riedi, Roher) 5:4.
Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen die ZSC Lions, 5-mal 2 Minuten gegen Berlin.
Schüsse aufs TOr: 26:21 (9:5, 11:7, 6:9)
ZSC Lions: Hrubec (Ersatz: Zumbühl); WEer, Marti; Geering, Kukan; Kinnunen, Lehtonen; Olsson, Schwendeler; Andrighetto, Malgin, Sigrist; Rohrer, Grant, Riedi; Frödén, Lammikko, Zehnder; Baltisberger, Baechler, Hendry.
Eisbären: Hildebrand (Ersatz: Stettmer); Wissmann, Müller; Mik, Geibel; Galipeau; Pföderl, Boychuk, Ronning; Tiffels, Fontaine, Veilleux; Fördler, Byron, Noebels; Bartusli, Wiederer, Schneider;