Nati gewinnt Spiel mit „Testspielcharakter“
Die Schweizer Nationalmannschaft gewinnt gegen Deutschland in einem harzigen Spiel mit 2:1 nach Verlängerung. In einem Spiel mit wenig Körpereinsatz, wenig Emotionen und seltenen Torchancen auf beiden Seiten war es Reto Suri, der den entscheidenden Treffer für die Schweizer in der Verlängerung erzielen konnte.
Das Spiel begann schnell, mit Chancen auf beiden Seiten. Die Deutschen erwischten den besseren Start und konnten bereits in den ersten Minuten von einer Unsicherheit der Schweizer Abwehrreihe von Gunten und Blindenbacher profitieren. Schliesslich waren es David Wolf und Frank Mauer, die für die Deutschen die erste Chance herauszuspielen vermochten. Reto Berra, der Keeper der Schweizer, agierte schnell und konnte den Schuss blockieren. Die Deutschen konnten sich im Startdrittel dank ihrer Geschwindigkeit, Aufsässigkeit und dank des Forecheckings im Drittel der Schweizer festsetzen. So war es eine Frage der Zeit bis sich diese die erste Grosschance erarbeiten konnten. Nach einem schnellen Konter war es André Rankel, der den Führungstreffer verpasste, da er sich die Scheibe zu weit vorgelegt hatte und sie nicht mehr kontrollieren konnte. Anschliessend war es dann Matthias Bieber, der erstmals den Abschluss aufs deutsche Tor suchte. Die Schweiz war oftmals zu spät beim Gegner und schienen unsicher im eigenen Drittel. Ausserdem liess die Schweizerdefensive den Deutschen zu viel Raum, weshalb Frank Mauer, nach einem starken Dribbling, alleine vor Berra auftauchte und nur knapp am Tor vorbeischoss. „Das erste Drittel war nicht unser Spiel“, sagte Sean Simpson nach der Partie passenderweise. Die Chancen auf Seiten der Schweizer waren rar. In der 12. Minute war es Reto Suri, der die Scheibe in der neutralen Zone abfangen konnte, sie Julien Vauclair zuspielte und dieser bei einer solchen Möglichkeit an Endras scheiterte. Der erste Spielabschnitt endete mit einer Chance für die Deutschen. Timo Helbling legte sich in den Schuss und verhinderte so den Führungstreffer für Deutschland.
Patrick von Guten erzielt den Führungstreffer
Das zweite Drittel, begann im Gegensatz zum ersten Spielabschnitt, mit einer Chance für die Schweiz. Nach einem Querpass von Luca Cunti war die Schweiz nach einem präzisen Abschluss von Patrick von Guten dem Führungstreffer nah. Und nur wenig später doppelten die Schweizer gegen Endras nach. Ambühl spielte sich hervorragend durch die Verteidigung der Deutschen hindurch, verpasste aber das Tor knapp. Anschliessend kam die Schweiz zu einem Powerplay, welches zudem die einzige Überzahlsituation für das Heimteam bleiben sollte. Letztlich blieb es bei einer einzigen Chance für Reto Suri, der nach einem Dribbling gleich selbst abschloss.
Das Spiel an sich hatte zunehmend an Tempo verloren, es fehlen die zwingenden Chancen auf beiden Seiten. Im zweiten Drittel kamen die Deutschen zu bedeutend weniger Chancen und blieben zudem bereits in der neutralen Zone an der Schweizerdefensive hängen. Fünf Sekunden vor Abpfiff des zweiten Spielabschnitts traf Patrick von Gunten nach einem Zuspiel von Luca Cunti zum langersehnten Führungstreffer. Dieser Treffer sollte für ein spannenderes letztes Drittel sorgen.
Charakterzüge eines allgemeingültigen Vorbereitungsspiels
Ebendieses letzte Drittel begann schliesslich mit dem Ausgleich für die Deutschen. John Tripp traf nach einem Pass von Pietta zum 1:1, wobei Reto Berra zwischen den Schonern unglücklich im Torecken erwischt wurde. Die Schweiz suchte den erneuten Führungstreffer nunmehr in Weitschüssen. Dabei kam sowohl Blindenbacher wie auch Vauclair nicht am Torhüter der Deutschen vorbei. Das Spiel verfügte vermehrt über typische Strukturen eines Testspiels – es fehlte an Spannung, an Leichtigkeit, Emotionen und zwingenden Torchancen. „Ich hatte das Gefühl, diverse Spieler wollten heute einfach zu viel“, beurteilte Simpson.
Nachdem keines der beiden Teams zu einem zweiten Torerfolg in der regulären Spielzeit kam, sollte das Spiel in der Verlängerung entschieden werden. Nach einem Zuspiel von Patrick von Guten war es Reto Suri, der das Spiel für die Schweiz mit einem Treffer in der 63. Minute entscheiden konnte. Die Schweizer Nationalmannschaft gewinnt somit in einem harzigen Spiel mit 2:1 nach Verlängerung.
Schweiz – Deutschland 2:1 (0:0, 1:0, 0:1, 1:0) n.V.
Eishalle Schoren. – 3922 Zuschauer. – SR: Massy/Kurmann, Küng/Arm. – Tore: 40. Von Gunten (Cunti) 1:0, 42. Tripp (Pietta) 1:1, 63. Suri (von Gunten) 2:1 .– Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Schweiz, 1mal 2 Minuten gegen Deutschland. – Schweiz: Berra; von Gunten, Blindenbacher; Seger, C. Vauclair; Grossmann, Ramholt; Blum, Helbling; Bodenmann, Cunti, Hollenstein; Suri, Ambühl, Bürgler; Bieber, Trachsler, Monnet; Moser, Walker, Stancescu. Deutschland: Endras; Köppchen, Goc; Kohl, Schopper; Baxmann, Müller; Ankert, Lindlbauer; Rankel, Schütz, Greilinger; Gogulla, Pietta, Tripp; Seidenberg, Kink, Noebels; Wolf, Hager, Mauer.