Klotener Befreiungsschlag gegen desolate Lakers
Kloten Flyers
Rapperswil-Jona Lakers
Spielbericht
Die Kloten Flyers fegen die Rapperswil-Jona Lakers mit dem Steinzeit Resultat von 12:0 vom Eis. Die Klotener kletterten damit wieder über den Strich trotz einer Galavorstellung am heutigen Abend könnte dieser Sieg aber auch eine Gefahr für die Flieger sein.
Es glich phasenweise einem Massaker, was die Zuschauer heute in der Klotener Kolping Arena zu sehen bekamen. Praktisch mit dem ersten Bully setzten sich die Klotener im Rapperswiler Drittel fest, welches sie bis zum Schluss nur noch selten verliessen. Giroux (4.) und zwei Mal Bieber (14. und 19.) sorgten bereits im ersten Drittel für einen beruhigenden Vorsprung. Die Lakers hingegen machten nur selten Anstalten, dass sie dem Gegner wehtun wollten. Einzig Robbie Earl kam in der 38. Minute einmal gefährlich vor Ronnie Rüegers Tor. Der unterbeschäftige Klotener Schlussmann hatte jedoch keine Mühe diesen Schuss zu behändigen. So war es kein Wunder, dass die Klotener das Score Tor um Tor hochschrauben konnten. Das ganze war so frustrierend, dass Jonas Müller nach 34 Minuten beim Stand von 6:0 seinen Kasten verliess und Pascal Caminada Platz machte. Der Torhüter des HC Thurgaus war erst diese Woche für den verletzten David Aebischer zu den Lakers gestossen. Seinen Einstand hätte er sich wohl schöner vorgestellt. Nach nur 46 Sekunden war er bereits bezwungen. 13 Minuten später war es Marcel Jenni, der das Stängeli perfekt machte und das Score auf 10:0 schraubte. Damit war das Spiel jedoch noch lang nicht vorbei. Zum Schluss auch noch Raffaele Sannitz und Lukas Stoop einen Treffer zum historischen 12:0 beisteuern. Es war dies der höchste Klotener Sieg seit fast 20 Jahren. Umgekehrt wars für die Lakers die höchste NLA-Niederlage der Geschichte.
Wir hätten die Tore lieber verteilt
Nach dem historischen Sieg stand bei Kloten vor allem die Linie um Alexander Giroux (3T, 1A), Brian Willsie (4A) und Matthias Bieber (3T, 1A) im Fokus. Die beiden neuen Kanadier überzeugten in ihrem zweiten Spiel mit guter Übersicht und technischem Können. Trotz all dieser Euphorie darf man jedoch nicht vergessen, dass der heutige Gegner das wohl schwächste Spiel seiner ganzen NLA-Geschichte zeigte. Dessen war sich nach dem Spiel auch Matthias Bieber bewusst: „Es ist ein schönes Gefühl so hoch zu gewinnen. Endlich sind uns mal Tore gelungen. Wenn ich wählen könnte, hätte ich die Tore jedoch lieber über die vergangenen Spiele verteilt. Wie wir alle wissen gibt es für jeden Sieg nur immer drei Punkte.“ Bieber geht damit auch auf die Problematik des Sieges ein, obwohl das Publikum am heutigen Abend eine Gala gesehen hat, stecken die Klotener noch immer tief im Strichkampf drin. Für die definitive Playoffqualifikation müssen sie auch in den nächsten Spielen Punkten. Gerade gegen die nächsten Gegner (ZSC Lions und Fribourg) dürfte dies jedoch nicht mehr ganz so einfach werden wie am heutigen Abend.
Der Ruf nach der Vergangenheit
Die Lakers mussten sich derweil den Vorwurf gefallen lassen, dass sie heute kein valabler Gegner für die Kloten Flyers waren. Trainer Harry Rogenmoser betonte dabei, dass sein Team nach dem Trainingslager in Arosa müde war und keine Kräfte mehr frei machen konnte. Eine ähnliche Situation erlebte das Team bereits vor einem Jahr, als die Lakers zum Ende der Quali auch eher schwach spielten, in den Playouts den HC Genf-Servette dann aber souverän mit 4:1 vom Eis fegten. Gleiches versucht Rogenmoser in dieser Saison zu initiieren. Mit der 0:12-Packung erhielt die Mission Ligaerhalt aber eine Dimension, die sie im letzten Jahr nie hatte. Trotz schlechten Resultaten gingen die Lakers damals nie dermassen unter. Für die Moral des Teams wird es daher sehr wichtig sein, dass man zumindest in den letzten drei Spielen mit guten Leistungen und guten Resultaten nochmals Moral für die Playouts tanken kann. Ebenfalls ist der Heimvorteil in der Serie gegen Ambrì-Piotta noch nicht gesichert. Der eine oder andere Punkt müsste deshalb in den Spielen gegen Genf, Lugano und Fribourg noch geholt werden.
