Olten mit hohem Verlust
Die EHC Olten AG hat das Geschäftsjahr 24/25 mit einem deutlichen Verlust abgeschlossen, wie an der 26. Generalversammlung informiert wurde. Nun gilt der Fokus der Umsetzung der Strategie 2030 – unter anderem mit frischem Aktienkapital und einem neuen Mitglied im Verwaltungsrat.
Der EHC Olten blickt auf ein bewegtes und anspruchsvolles Geschäftsjahr 2024/2025 zurück. Während die sportlichen Leistungen einem Steigerungslauf glichen, der in begeisternden Playoffs gipfelte, lastete weiterhin das strukturelle Defizit auf der Eishockey Club Olten AG EHCO. An seiner 26. Generalversammlung informierte der Verwaltungsrat am Montagabend über einen Jahresverlust von 832'000 Franken.
Das Defizit resultierte in erster Linie durch Mindereinnahmen im Sponsoring und Ticketing. Diese konnten nur bedingt durch reduzierte Kosten kompensiert werden. Auch die attraktiven Playoff-Serien gegen La Chaux-de-Fonds und Basel waren zwar gut, aber nicht sehr gut besucht. Im Bereich Sponsoring wirkte sich zusätzlich erschwerend aus, dass eine substanzielle zentrale Ligavermarktung fehlt. Im Vergleich zum Vorjahr fällt das Jahresergebnis gleichwohl um 205'000 Franken besser aus, womit die schrittweise Reduktion des Defizits in Gang gesetzt ist. Die «Strategie 2030», welcher der Verwaltungsrat im Mai 2025 verabschiedet hat, gibt vor, das strukturelle Defizit innert drei Geschäftsjahren ganz zu beheben.
Aktienkapitalerhöhung um 845'000 Franken
Für die kurzfristige finanzielle Stabilisierung des Unternehmens hat der Verwaltungsrat die nötigen Sanierungsmassnahmen eingeleitet. Nach Zuschüssen und Darlehen aus dem VR und ihm nahestehenden Kreisen wird nun eine Aktienkapitalerhöhung umgesetzt, wie die Generalversammlung beschlossen hat. Diese erfolgt zwecks Sanierung in einem zweistufigen Verfahren. Um den aktuellen Bilanzverlust zu reduzieren, wird das aktuelle Aktienkapital halbiert und um dieselbe Summe wieder angehoben. Entsprechend bleibt das Aktienkapital bei CHF 1'692'898.-.
Neue Aktien können ab November gezeichnet werden. Zeichnungsscheine sind auf der Geschäftsstelle oder online verfügbar.
Verzicht auf Aufstiegsgesuch
Der EHC Olten setzt den mit der Strategie 2030 eingeschlagenen Weg nun konsequent weiter, um den Club finanziell zu stabilisieren, breit abzustützen und seine Rolle als ambitionierter Traditionsverein zu stärken. «Es ist ein Plan, den wir Schritt für Schritt umsetzen, und das braucht eine gewisse Geduld. Aber die Signale sind positiv, auf und neben dem Eis», sagte Präsident Marc Thommen. Mit Fokus auf diesen mittelfristigen Plan hat der Verwaltungsrat beschlossen, in dieser Saison auf ein Aufstiegsgesuch in die National League zu verzichten. Zumal unter den aktuellen finanziellen Voraussetzungen zusätzlich ein Ausnahmeverfahren mit wenig Aussicht auf grünes Licht notwendig geworden wäre, wie der Verwaltungsrat den anwesenden Aktionärinnen und Aktionären erklärte.
Markus Spielmann neu in den VR gewählt
Die Generalversammlung bestätigte Präsident Marc Thommen ebenso einstimmig im Amt wie die übrigen zur Wiederwahl stehenden Verwaltungsräte Pierre Hagmann, Rolf Riechsteiner und Thomas Roost. Aus dem VR ausgeschieden ist einerseits Christian Roth, der seit dem 1. Juli operativ als CEO amtet. Andererseits wurde der bisherige Verwaltungsrat Fabian Aebi verabschiedet und für seinen langjährigen und wertvollen Einsatz vom restlichen Verwaltungsrat und den Anwesenden herzlich verdankt. Aebi gehörte dem Gremium seit 2017 an und hat sich als Gemeindepräsident von Rickenbach entschlossen, sein VR-Amt beim EHCO aus zeitlichen Gründen abzugeben. Neu in den Verwaltungsrat gewählt wurde Markus Spielmann. Der 49-jährige Rechtsanwalt aus Starrkirch-Wil ist in der Region mit verschiedenen Ämtern breit vernetzt und Mitglied des Solothurner Kantonsrats.
